Warum ist schwarz keine Farbe?

12 Antworten

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alle farben werden vom licht reflektiert und senden nur bestimmte lichtwellen zurück

eine weiße fläche reflektiert das gesamte licht.

eine graue fläche reflektiert auch das gesamte licht, aber schwächer.

eine schwarze fläche reflektiert kein licht und ist daher keine farbe

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hier nochmal in übersicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Schule, Mathematik, Sprache)
Halbrecht  02.04.2022, 14:47

aber weiß ist auch keine Farbe . Also nur über Reflexion zu argumentieren reicht für weiß doch nicht aus , oder ?

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MatheIstMagisch  02.04.2022, 16:03

weiß ist eine farbe, denn sie reflektiert alle farben des lichtes.

in grunde genommen besteht weiß aus alle farben zusammen.

aber ansonsten hast du recht

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Nun, versuche doch mal selbst ein wenig nachzudenken. Farben sind im Grunde nur Licht in unterschiedlichen Wellenlängen. Die Wellenlänge entscheidet darüber, welche Farbe unser Gehirn wahrnimmt. Welches Licht muss ein Objekt denn in dein Auge reflektieren, damit dein Gehirn die "Farbe" "Schwarz" wahrnimmt?

Alena11 
Fragesteller
 02.04.2022, 13:10

ja keine Ahnung, deswegen frag ich ja

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Ist Null keine Zahl? Vorschnell ließe sich antworten, daß, wo nichts ist, auch nichts zu zählen ist, und die Null folglich keine Zahl sein könne. Die Mathematiker merken es allerdings, wenn eine Behauptung logisch wacklig ist und sagen deshalb, daß es Definitionssache ist, ob man die Null zu den natürlichen Zahlen zählt. Sie haben durch Zahlbereichserweiterung ohnehin auch andere Arten von Zahlen verfügbar gemacht, für Dinge, die man nicht nach gängiger Weise zählen kann.

Das Argument, daß ja bei Dunkelheit kein Licht vorhanden sei, und damit nichts, was eine Farbe ausmachen könne, hat etwa die gleiche wacklige Logik wie die obige Begründung der These, daß Null keine Zahl sei. Ob Schwarz eine Farbe "ist" oder nicht, ist eine ebensolche Definitions- und Ansichtssache. Wie jemand das beurteilt, hängt davon ab, in welcher Denktradition derjenige zu Hause ist, und wie er deshalb "Farbe" vorzugsweise zu verstehen gewohnt ist. Die hier schon vorgebrachten Ansichten stützen sich auf die physikalische Interpretation von "Farbe" und argumentieren innerhalb des dadurch abgesteckten gedanklichen Horizonts durchaus logisch. Allerdings ist "Farbe" gar kein ursprünglich physikalischer Begriff und somit hat die Physik, bei aller Autorität, die man ihr auch zubilligen mag, für den Begriff "Farbe" kein Definitionsmonopol.

Bei der Herstellung farbiger Bücher und Werbeprospekte ist Schwarz neben Gelb, Magenta und Cyan eine der vier Druckfarben, die die Druckmaschine auf das Papier aufbringt. Bei Internetseiten ist #000000, d.h.: kein Rot, kein Grün, kein Blau, nur einer der 16777216 verschiedenen 24-Bit-Codes, mit denen in dem üblichen cRGB-Modell Farbwerte codiert werden können. In beiden Fällen, auf Papier wie digital, machen die angewandten Technologien und machen die Menschen, die sie handhaben, zwischen Schwarz und nicht-Schwarz überhaupt keinen Unterschied.

Laut Wikipedia ist Farbe ein Sinneseindruck, und bei der Sinneswahrnehmung der Dinge um uns herum, ist Schwarz, so wie auch andere Farben, ein solcher Sinneseindruck unter vielen und dementsprechend ist das Wort "Schwarz" auch nur eines von vielen Wörtern, mit denen wir Sinneseindrücke kommunizieren. Diesen einen Sinneseindruck und seine Bezeichnung aus dem Kategoriensystem der Sprache herauszutrennen und allein zu stellen ist eine der Alltagswirklichkeit fremde mentale Operation, für die man hinreichende Gründe haben sollte, die die Komplikationen rechtfertigen, die man sich damit auferlegt. Solche Gründe sehe ich nicht.

Die Formulierung Deiner Frage läßt allerdings vermuten, daß Du Dich gar nicht frei fühlst, zu überlegen, ob Schwarz eine Farbe ist, sondern Dir nur die Aufgabe obliegt, eine schon vorgegebene Antwort zu bestätigen. Falls Du diese Aufgabe wie gewünscht erfüllen willst, ist meine Empfehlung, daß Du die hier schon vorgebrachten physikalischen Argumente verstehst und wiedergeben kannst, ohne sie aber als alleingültige Wahrheit darüber, was nun was "ist", mißzuverstehen. Ich würde, wenn ich darüber abgefragt würde, hinzufügen, daß die Physik nicht zuständig ist für die Korrektur der Alltagssprache.

Optik ist die Lehre vom Licht. Das Licht sind elektromagnetische Wellen. Genauer genommen: Es gibt eine größere Zahl solcher sich ausbreitender Wellen, die sich gegenseitig durch ihre jeweilige Zahl von durchlaufenden Wellenbergen pro Zeiteinheit (Lichtfrequenz) unterscheiden. Die Wellenlänge ist entsprechend auch verschieden und wird i.d.R. als Kennzeichnende benutzt. Licht unterschiedlicher Wellenlänge wird als farbig unterschiedlich von Auge und Gehirn empfunden. Die empfundene Farbe wird in der Physik, wenn sie populär sein will, als Kennzeichnende der Frequenz und der Wellenlänge vorgezogen. Schwarz kann keine Farbe sein, weil ja gar kein Licht da ist, und somit nichts empfunden werden kann. Von einer weißen Fläche wird alles Licht, also alles Licht der Sonne mit den kürzesten bis zu den längsten Wellen, die wir wahrnehmen können, reflektiert. Weiß ist somit keine Farbe, weil das verursachende Licht keine bestimmte Wellenlänge hat, sondern alle wahrnehmbaren Wellenlängen bzw. Farben darin vorkommen, wir es nicht differenziert empfinden. Parallele: Die diversen Münzen unterscheiden sich in ihrem Münzwert. Einen Haufen verschiedener Münzen läßt sich kein ihn kennzeichnender Münzwert zuordnen.

Noch etwas Wissenswertes: Wir empfinden auch die Farbe Magenta. Diese ist aber physikalisch/optisch kein Individuum. Für sie gibt es keine eigene Wellenlänge. Wir empfinden sie, wenn wir violettes (kürzeste Wellenlänge) und rotes Licht (größte Wellenlänge) gleichzeitig sehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Franz1957  03.04.2022, 14:50

Die wenigsten von uns wahrgenommenen Farben sind das, was Du physikalisch/optische Individuen nennst. Magenta ist insofern gar kein Sonderfall und Weiß ist es auch nicht. Daß nämlich "das verursachende Licht keine bestimmte Wellenlänge hat, sondern alle wahrnehmbaren Wellenlängen bzw. Farben darin vorkommen" trifft, abgesehen von Lasern, Leuchtdioden und Gasentladungslampen, auf so gut wie jeden Gegenstand unserer sichtbaren Umwelt zu, der vom kontinuierlichen Sonnenspektrum beleuchtet wird.

Doch, wir empfinden das Licht differenziert, auch wenn es keine bestimmte Wellenlänge hat. Die Differenzierung, die Auge und Gehirn vornehmen, ist nur eine andere als die der Optik.

Eine 1:1-Abbildung zwischen Wellenlängen und Farbempfindungen gibt es nicht. Sie ist physiologisch nicht möglich, weil die Fotorezeptoren der Netzhaut (im Unterschied zur Cochlea des Ohres) gar nicht dafür eingerichtet sind, bestimmte Wellenlängen zu unterscheiden oder seine spektrale Zusammensetzung des Lichtes festzustellen. Was die Fotorezeptoren dem Nervensystem signalisieren sind die Farbvalenzen, die durch Integrale über die Absorptionskurven der Rezeptortypen entstehen. Verschiedene Spektren können im Auge die gleiche Farbvalenz erzeugen.

Nur weil das so ist, ist es auch möglich, auf Papier und auf Bildschirmen Farbbilder darzustellen, die wir als realistische Fotos akzeptieren.

Alle Lichtstrahlen mit Spektralverteilungen, welche dieselben Gesamtreize in den drei Rezeptorarten erzeugen, werden (unter gleichen Beobachtungsbedingungen) als gleichfarbig wahrgenommen, auch wenn ihre Spektralverteilungen unterschiedlich sind – sie haben dieselbe Farbvalenz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbvalenz

Was den Münzhaufen betrifft: Der Piratenfilm, in dem eine Schatzkiste wegen ihres uneinheitlichen Inhalts verschmäht wird, muß erst noch gedreht werden. Auch ohne die spektrale Zusammensetzung aus Dublonen, Guineen und Louisdors durchzuzählen, ist klar, daß der Haufen einigen Wert hat, und den kann man, so kümmerlich eindimensional er letztlich ist, anhand der Wechselkurse oder des Edelmetallgewichts bestimmen.

In der Geschichte von der "Schatzinsel" wissen das natürlich auch Jim Hawkins und seine Mutter, als sie den vom toten Piraten Bill Bones hinterlassenen Geldbeutel finden, und die Mühe mit den unterschiedlichen Währungen hält die Frau nicht davon ab, den ihr als Zimmerwirtin noch zustehenden Betrag abzuziehen.

https://www.youtube.com/watch?v=_isDvvFsjRs (ab 47:00)

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