Warum ist man als Asperger-Autist vor allen an Feiertagen, Ostern, Weihnachten, Geburtstagen, am Wochenende immer so überfordert, aber auf der Arbeit nicht?

8 Antworten

Weil an Feiertagen vieles drunter und drüber geht. Viel Gewimmel in den Geschäften, eine Überbelastung der Reize beim Zusammenkommen der Familie etc. Das alles saugt Autisten die Energie weg.

Natürlich kann es auf der Arbeit auch mal etwas drunter und drüber gehen, etwas Unvorhersehbares passieren, aber im Allgemeinen hat man seine Arbeit, die man erledigen muss, man kennt seinen Weg dorthin, sein Arbeitsumfeld, die Kollegen, den Chef, vielleicht sogar ein paar Stammkunden und bei einigen Berufen/Jobs macht man auch jeden Tag das selbe. Das verschafft einem eine Art Sicherheit und Routine, die für Autisten sehr wichtig ist und besonders an Feiertagen eben nicht gegeben werden kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Alles was zum normalen Alltag gehört, fällt den Menschen in der Regel viel leichter. Die Arbeit gehört zum Alltag dazu, weil wir sie tagtäglich erleben, auch wenn jeder Tag etwas anders aussehen mag.

Aber Feiertage sind in der Regel ziemlich unterschiedlich, dazu kommen viele Menschen die einen Treffen möchten und alle möglichen Feiern. Das ist für viele Menschen Stress pur! Dann ist es für Autisten sicherlich nicht einfacher...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Klinische Sozialarbeit

Windsbraut hat recht. Die Routine ist gestört. Diese Tage sind besondere Tage bei denen alles anders ist. Und meist nicht schon 3 Tage vorher feststeht was wann gemacht wird. Was zu erhöhten Stress führt. (Und das nicht nur bei Leuten aufm Spektrum. Die sind nur empfindlicher dafür)

Die Arbeits Situation ist dagegen üblicherweise eine sehr kontrollierte Umgebung die mehr Ruhe bietet. Je nach Job natürlich.

Weil an solchen Feiertagen, nicht wie sonst alles seine geregelten Gang geht. Es herrscht in den Familien Ausnahmesituation. Gäste sind eingeladen, Menüs werden zubereitet, Aktivitäten geplant. Der absolute Familienfeststress geht los. Das ist nichts für Autisten, die sich wohler und sicherer fühlen, wenn alles minutiös seinen Gewohnheiten und Regeln folgt.

Duschpflaster 
Fragesteller
 17.04.2022, 10:25

Wenn wir für 3 W in den Sommerurlaub an die Kroatische Adria fahren, habe ich die 3 Wochen überhaupt keinen stress, fahre wegen den Kindern auch immer nur Nachts...

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Dann ist dir die Arbeit als Gewohnheit bekannt.

Feste sind selten und es bedarf deines bewussten Gebens, Gönnens, Helfens, in jeder Situation, neu. Weil in Festen keine gewohnte Routine ist. Wo du einfach nur gewohnheitsmässig funktionieren kannst.

Für Feste und Familie braucht man die Liebe und Lust, geben zu wollen, zum Gelingen.

Vielleicht sind dir die Feste zu langweilig, weil dir dein ArbeitGewohntes fehlt.