Warum ist lösen von salz in wasser keine reaktion obwohl wir eine Reaktionsgleichung haben?
5 Antworten
Wenn du NaCl schreibst, lässt du Ladungen, die eigentlich existieren, weg. - nämlich die positive Ladung auf dem Na-IOn und die negative auf dem Cl-Ion. Die Elementargruppen (oder Teilchen) ändern sich beim Vermischen mit Wasser allerdings nicht.
Außerdem, was wichtig ist: auch GEschmack und Farbe von Salz ändern sich beim Lösen nicht - es ist also nur eine Vermischung, keine chemische Reaktion!
Dass man dafür trotzdem eine Formelschreibweise (nicht wirklcih ein Reaktionsschema) schreibt, liegt daran, dass man so etwas irgendwie formalisieren muss und dass man einen Unterschied erkennen muss, wenn das Salz gelöst oder als Feststoff vorliegt.
Wenn du jetzt aber ganz spitzfindig bist, könntest du uns erzählen, dass ja doch neue Elementargruppen entstehen - ein Ion mit einer Hydrathülle sei ja ein neues "Teilchen".
Letztlich sind die Übergänge zwischen Mischung und Reaktion auch fließend - hier würde man aber noch sicher im Mischungs-Bereich sein...
Es werden weder Elektronen (RedOx) oder Protonen (Protolyse) übertragen.
Die Gleichung zeigt nur an, was für Teilchen davor und danach da sind. Diese ändern sich beim Lösen aber nicht, Na+ und Cl+ bzw. die Ionen des Salzes sind vor und nach dem Lösen immernoch die Gleichen, nur dass sie in einer anderen Umgebung sind bzw. andere Kräfte zwischen ihnen wirken.
Moin,
das mag für Natriumchlorid (und etliche andere Salze) gelten. Aber was ist dann mit dem Lösen von weißem Kupfer(II)-sulfat in Wasser? Kupfer-(II)-sulfat würdest du doch auch zur Stoffklasse der Salze zählen, oder?
Bei diesem Lösevorgang gibt es einen (relativ heftigen) Energieumsatz und aus dem weißen Kupfer(II)-sulfat wird eine blaue Lösung. Lässt man das Wasser verdunsten, bilden sich schöne blaue Kristalle aus Kupfer(II)-sulfat-Pentahydrat.
Energieumsatz und Veränderung von Stoffeigenschaften... Sind das nicht die Kennzeichen einer chemischen Reaktion?
Auch der Hinweis darauf, dass weder eine Redoxreaktion noch eine Säure-Base-Reaktion vorliegt, wenn man Kochsalz in Wasser löst, erscheint mir eine "gefährliche" Komponente zu beherbergen, denn dann wären alle Fällungsreaktionen ebenfalls keine chemischen Reaktionen, da auch hier weder Redox noch Protolyse vorliegt.
Ich meine diese Anmerkungen nicht böse, es ist nur so, dass mir die Sichtweise von ROSAROT2007 besser gefällt, dass nämlich die Grenzen zwischen Mischen und Reaktion nicht immer ganz eindeutig zu sein scheinen...
Aber zugegeben, du hast nur von Kochsalz gesprochen. Allerdings war die Frage allgemeiner gehalten. Deshalb meine Einwände.
Nichts für ungut...
LG von der Waterkant
Sehr guter Gedanke von dir. Beim Kupfersulfat wird Wasser in die Kristallstruktur eingelagert, also hydratisiert. Das ist für mich keine chem. Reaktion, da hier nur zwischenmolekulare Wechselwirkungen zum Tragen kommen und es keine Änderung der Strukturen der beteiligten Moleküle kommt.
Fällungsreaktionen, auch wenn man sie so nennt, sind meines Wissens keine Reaktionen, da die Ionen ja gleich bleiben und lediglich aufgrund ihres Lösungsproduktes ausfallen. Das ist ja eigetlich genau das Gegenteil vom Lösen eines Salzes. Wenn das keine Reaktion ist, dann auch nicht die Fällung. Sollte das anders sein berichtigt mich bitte.
Bei einer chemischen Reaktion bildet sich ein neuer Stoff. Beim Lösen eines Salzes bleibt der Stoff erhalten, lediglich die Art, wie er vorliegt ist anders. Du hast vorher Na+ und Cl- Ionen und in der Lösung auch. Der Unterschied ist, dass in der Lösung die Ionen von Wassermolekülen umgeben sind, im Kristall jedoch nicht. Es hat sich aber keine neue Verbindung von Ionen und Wasser gebildet.
Es ist eher so, als ob zwei berühmte Schauspieler auf eine Party gehen und dort von den Gästen erkannt werden. Die Fans werden ihren Lieblingsschauspieler umringen, so dass die beiden getrennt werden, aber sie bleiben trotzdem "erhalten". Wenn die Party aus ist und die Gäste heimgehen, können die beiden auch wieder zusammen etwas machen ...
Lösen von Salz ist die Vermischung von Stoffen.
Eine Reaktion ist keine Vermischung von Stoffen, es bildet sich etwas neues.
Da reagiert nichts, also wozu eine Reaktionsgleichung?
schöne Antwort, du solltest dem Clor-Ion allerdings eine negative Ladung verpassen :-)