Warum ist in Deutschland so wenig über Hirsche bekannt?

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Das ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass "wir" den Bezug zu unserer Mitwelt verlieren. Viele Leute wissen oder interessieren sich ja nichtmal, wo das Tier herkommt, dessen Fleisch sie im Supermarkt kaufen und dann genüsslich verspeisen. Das ist für viele Menschen schlichtweg nicht relevant.

Aus meiner Sicht ist es aber auch eine Folge davon, dass unsere Kinder zu wenig Zeit im Wald und zu viel Zeit damit verbringen, für die Schule irgendwelche Sachen auswendig zu lernen, die ja ach so wichtig für das Leben seien, aber die Kids eigentlich nicht interessieren. Die Eltern verbringen zu viel Zeit mit Arbeit und dem Anhäufen von Besitz, die Kinder haben zu wenig Freizeit, die Lehrkräfte, Kindergärtner*innen und Pflegekräfte sind überlastet und ganz nebenbei wird vor unserer Haustür der Boden vergiftet, Insekten und Vögel verschwinden... und kaum einer kriegts mit.

Das sind die Folgen einer langen Kaskade von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, aber auch persönlichen Fehleintscheidungen, die zum Teil auf Irrtümern, Ideologien oder sogar Lügen beruhen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Naturschutz & Landschaftsplanung

Hi,

Für mich liegt das Problem mit unseren Freizeitverhalten zusammen. Damals gab es noch nicht so viel was man hätte zb Sonntags machen können. Viele nutzten die Zeit um spazieren zu gehen in der Natur. Heute hat man die Qual der Wahl und Eltern gucken das das Kind möglichst was spektakuläres, spannendes erleben kann und am Ende des Tages ausgelastet ist, dadurch findet man Familien doch eher im heimischen Zoo oder Freizeitpark anstatt draussen in der Natur. Denn der Zoo garantiert ein Tiere zu sehen, der Wald eben nicht, da muss man selber wissen wie man sich bewegen muss das man auch Mal Tiere sieht.

Und ich finde das es Grad auch in Deutschland ein soziales Problem darstellt, Wälder zur Naherholung findet man im Deutschland tatsächlich nicht überall, ob man nun in der Nähe dazu wohnen kann entscheidet häufig auch der Geldbeutel. Ob man dahin fahren kann entscheidet auch oft der Geldbeutel. Ich war als Kind in einen Naturschutzverein angemeldet, da gab es eine Jugendgruppe, auch das hat geld gekostet. Es gibt leider Kinder in Deutschland die wirklich nix haben.

Ich würde auch sowas wie ein Heimatunterricht unterstützen, wo Kinder wieder lernen sich auch in unserer Natur zurecht zu finden, denn auf die Eltern kann man leider nicht immer setzen.

vermutlich wie bei vielen die in der stadt wohnen fehlen die kenntnisse.bei uns am land weiß jeder den unterschied das rehe viel kleiner als hirsche sind und ebenso bei damwild das das keine rehe sind

Die Menschen haben den Bezug zur Natur verloren und haben auch ein geringeres Allgemeinwissen - sehr schade! Wir sind noch anders aufgewachsen und daher mehr mit der Natur verbunden weil wir auch mit ihr gearbeitet haben - es war undser Brotwerwerb. Heute durch diese starke Mechanisierung und Automatisierung hat kaum noch einer die Muse dazu die Tiere im Wald zu beobachten.

Ich zeige es meinen Enkeln noch und beantworte auch alle ihre Fragen. Mit Feldstecher und Teleobjektiv in den Wald zu gehen ist für uns selbstverständlich.

Früher sind wir mit dem Kindergarten - später mit der Schulklasse und Jäger in den Wald gegangen . Heuite ist das nicht mehr möglich - warum eigentlich? Kein Interesse? Das glaube ich nicht - aber heute wird gleich gefragt was kostet das ohne den Sinn zu erkennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Besitze 10 Ha Wald den ich auch pflegen muß
sehr viele Leute wissen über die afrikanischen Raubkatzenarten besser Bescheid, als über die europäischen Hirscharten

Vermutlich ist die Faszination für ein Löwenrudel auf Beutezug einfach größer, so dass die Leute vor'm Fernseher eher in einer solchen Dokumentation hängen bleiben als wenn sie einen Hirsch oder ein Auerhuhn sehen...

Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Wildtierbiologie im Schulunterricht einen nennenswerten Stellenwert hat. Wir sind vielleicht in der Grundschule mal mit dem Förster durch den Wald gestreift - später ging es im Biounterricht um andere Schwerpunkte.