Warum ist ein Realschulabschluss nichts wert?
Warum ist ein normaler Realschulabschluss eigentlich heutzutage nicht mehr viel Wert? Wobei auch ein Abitur nicht mehr wirklich viel Wert ist. Aber woran genau liegt das eigentlich das viele Abschlüsse in Deutschland nichts mehr wert sind? Oder irre ich mich da? Kann man auch mit einem Realschulabschluss einen vernünftigen gutbezahlten Job erlernen? Wohl kaum oder? Man muss doch heutzutage für fast jeden Beruf ein Abitur haben und studiert haben oder?
12 Antworten
Angebot und Nachfrage. Wenn zu viele mit einem Realschulabschluss auf den Markt kommen ist es halt nix besonderes. Mit so Sachen wie dem dualen Studium gibt es nun auch mehr Luft nach oben.
Letztlich ist die allgemeine Bildung aber eh nur eine Eintrittskarte. Danach gibt es Geld für Verantwortung und Zeit. Auch spielen Firmenort, Größe und Branche eine große Rolle.
So weit auseinander ist das alles aber nicht. Mit Real + Ausbildung steigst du durchschnittlich mit 30k p.a. ein. Mit einem Bachelor mit 35k p.a. Dafür hat derjenige mit Real schon Berufserfahrung gesammelt und ggf. aufgrund dessen schon Gehaltserhöhungen hinter sich und ist zu dem Zeitpunkt schon gleich auf.
Daher sprach ich auch den Ort, die Größe und der Branche der Firma an. In München oder Frankfurt in einen Chemiekonzern oder einer Bank gibt es halt ein anderes Gehalt, als in einer 10 Mann Appschmiede in Leipzig. Sind halt Durchschnittswerte.
Bei uns hier in einer kleineren Stadt in Norden liegen die Durchschnittseinstiegsgehälter noch einmal 5k unter dem was ich hier angegeben habe. Woanders eben 5k drüber.
Auch ein Realschulabschluss ist viel wert. Viele Ausbildungsberufe stehen im Gehalt den Akademikern in Nichts nach. Dennoch kann man eine deutliche Inflation der Abiturnoten über die letzten Dekaden beobachten. Ich denke die Gründe hiefür sind vielfältig: Einführung des Ncs,immer mehr Abiturienten, andere Lehrpläne etc.
Deswegen verlangen auch viele Betriebe/Arbeitgeber heutzutage ein Abitur. Aber es gibt auch viele Berufe, für die das nicht verlangt wird.
Zudem entstehen auch immer mehr Duale Studiengänge, die sehr vielversprechend sind.
Nein bei Ausbildungsberufen verdient man vielleicht 2500 Euro Brutto, bei Jobs bei denen man studiert haben muss teilweise mehr als 5000 Euro Brutto!
Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit später mehr Karriere zu machen (und mehr Gehalt zu verdienen) mit einem guten Studienabschluss höher. Aber, es gibt sehr viele Akademiker mit einem mittleren Batchelor, die keine vernünftige Stelle finden. Dann kommt natürlich auch der Bereich in dem an arbeitet hinzu. Viele finden keine Jobs, weil die Bereiche in denen sie studiert haben total überlaufen sind.
Mit einem Realschulabschluß hat man heute gute Chancen einen Ausbildungsberuf zu erlernen, da man schulisch einen Vorsprung gegenüber einem Hauptschüler hat.Aber auch Hauptschüler haben Chancen eine Lehrstelle zu finden, vor allem im Handwerk.Die Entwertung des Realschulabschlusses geschah 1970 mit der Einführung der Fachhochschulreife = Fachabitur und der Fachhochschulen.Davor , bis Ende der 60er Jahre ,konnte man mit einem Realschulabschluß an den damaligen Ingenieurschulen und anderen Fachschulen studieren, ebenso teilweise noch an den damaligen Pädagogischen Hochschulen Lehramt .Durch die Zunahme der Fachabiturienten und Abiturienten wurde und wird der Realschulabschluß zurückgedrängt, bietet aber nach wie vor einen Vorteil gegenüber dem Hauptschulabschluß.
Hallo!
Das hängt damit zusammen, weil viele meinen, dass man mit dem Abitur "was Besseres" sei und die zunehmend "titelgeile" Gesellschaft auch weithin die These verbreitet, man müsse das Abitur haben ------> die Wahrheit ist aber, dass man auch mit einer soliden Mittleren Reife oder gar einem guten Hauptschul-Abschluss einen ordentlichen Beruf erlernen kann. Es kommt nur drauf an, was man als "ordentlich" erachtet -----> nicht jeder will Arzt oder Lehrer werden; für manche ist auch eine Schreinerlehre oder ein kaufmännischer Beruf vollkommen in Ordnung.
Nur weil die Gesellschaft mit i.welchen fragwürdigen Dingen um sich schmeißt, muss man das nicht glauben.. ein guter Realschüler wird sogar eher genommen als ein Dreier-Abiturient, der das Abi grad so gepackt hat.
Wegen der Bildungsinflation. Die Ansprüche für Bildungsabschlüsse werden gesenkt (und damit auch das Niveau der Bildungsinhalte), während die realen Bildungs- und Ausbildungsanforderungen steigen (insofern reichen die heutigen Mathematikkenntnisse eines Abiturienten in der Regel nicht (mehr) aus, um die Berufsschule für eine Mechatronikerausbildung zu packen) .
Also die Absolventen die ich so kenne steigen fast alle mit mind. 48k pa ein ;)