Warum ist ein Kauf auf Ziel keine Forderung, sondern eine Verbindlichkeit?

3 Antworten

Die Frage irritiert mich ein wenig. Aber vielleicht wurden Sie in dieser Thematik "von zu vielen Stimmen" durcheinander gebracht. - Da ich Ihren Wissenstand nicht kenne, versuche ich Ihnen mal den Grundsatz zu erklären.

Die Begriffe 'Forderung' und 'Verbindlichkeit' kommen auch in der Bilanz und im allgemeinen Wirtschaftsverkehr vor.
Der Begriff 'Aufforderung zur Zahlung' hat mit der oben genannten 'Forderung' überhaupt nichts zu tun.

Derjenige der eine Ware oder Dienstleistung verkauft, hat gegenüber dem Käufer bzw. Dienstleistungsempfänger eine 'Forderung' also ein Guthaben bei dem Käufer, der den Kaufpreis ja noch in Geld schuldet. - Bezahlt der Käufer, so erlischt die 'Forderung'.

Aus Sicht des Käufers gibt es eine 'Verbindlichkeit', so lange bis der Käufer bezahlt. Die 'Verbindlichkeit' erlischt mit der Bezahlung.

Es ist also eine Frage der Perspektive: Der Verkäufer hat eine 'Forderung gegenüber dem Käufer'; der Käufer eine 'Verbindlichkeit gegenüber dem Verkäufer'. - Die Höhe der Forderung bzw. der Verbindlichkeit ist beim Verkäufer und beim Käufer in der Regel gleich.

Wenn Sie im Supermarkt etwas kaufen, dann haben Sie zum Beispiel für einen ganz kurzen Moment eine Verbindlichkeit gegenüber dem Geschäft. - Da Sie in der Regel sofort bar oder mit Karte bezahlen, erlischt diese Verbindlichkeit im Anschluss narürlich wieder.

Bringen Sie Ihr Geld zu Bank, haben Sie dort ein Guthaben, sprich eine 'Forderung' an die Bank. Die Bank wiederrum hat Ihnen gegenüber eine 'Verbindlichkeit'; zumindest so lange, wie Sie noch Guthaben auf Ihrem Bankkonto haben. Holen Sie Ihr Geld komplett wieder ab, dann erlöschen Forderung und Verbindlichkeit. Rutschen Sie ins Minus; haben Sie natürlich eine Verbindlichkeit gegenüber der Bank; und die Bank eine Forderung Ihnen gegenüber.

Ein Kauf auf Ziel heißt nun, dass der Käufer die Rechnung erst nach einer bestimmten Zeit zahlen muss, zum Beispiel 30 Tage. Während dieser Zeit besteht eine Forderung des Verkäufers gegenüber dem Käufer; der Käufer hat eine entsprechend gleich hohe Verbindlichkeit gegenüber dem Verkäufer.

Die Frage, ob sich etwas um eine Forderung oder Verbindlichkeit handelt ist somit eine Frage der Perspektive - Reden wir über den Verkäufer oder den Käufer? - Egal, ob sofort bezahlt wird oder erst später (auf Ziel), das Grundprinzip bleibt immer daselbe. Bei Zahlung erlöschen Forderung und Verbindlichkeit bei beiden Akteuren in gleicher Weise.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen das einigermaßen anschaulich erklären.

Buchhaltung funktioniert nur wenn du alles aus der Sicht des Unternehmers z.B. Firma A siehst:

Firma A: 1. Beim Kauf auf Ziel wird immer auf Verb.aLL im HABEN gebucht.

Firma A: 2. Beim Verkauf auf Ziel wird immer auf Ford.aLL im SOLL gebucht.

aber derselbe Geschäftsfall der Firma A 1 ist für die Firma B ein Verkauf

"Kauf" impliziert, dass der Vorgang aus Sicht des Käufers betrachtet wird. Und der hat nunmal keine Forderung.