Warum ist die klassische Nullung gefährlich? - Frage nur für Elektriker und keine Punktesammler :-)?

Das alte TNC-System - (Strom, Elektrik, Heimwerker)

Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

Ich bin voller Überzeugung für das TNS-System. Es ist VIEL sicherer, als das TNC-System! 75%
TNS-System ist besser. Aber oft wiegt der Umrüstungsaufwand schwerer, als der Zuwachs an Sicherheit. 25%
Es macht kaum einen prakt. Unterschied,ob TNS oder TNC.Ich finde das TNC-System völlig ausreichend 0%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich bin voller Überzeugung für das TNS-System. Es ist VIEL sicherer, als das TNC-System!

Es geht ja nicht nur um den Nullungsbügel, sondern um den PEN in der gesamten Anlage.

Ist dieser irgendwo in der Anlage defekt (z.B.: offenen Klemmstelle in einer Verteilerdose), kann an den nachfolgenden Steckdosen 230V an den Schutzkontakten anliegen.

PS.: normalerweise haben wir ein TNC-S

fuchsi1970  24.10.2011, 10:48

zur verdeutlichung

In einer Verteilerdose zerbröckelt eine Klemme, und der PEN ist unterbrochen. Jetztz hängt an einer folgenden Steckdose eine Stehlampe, die einegeschaltet ist.

Da der PEN ja in der Zuleitung unterbrochen ist, kann diese nicht leuchten. ABER der Aussenleiter 230V ist nun über die Glühlampe mit dem unterbrochenen PEN verbunden. Da jedoch keein Strom fliesst sind damit auch die vollen 230 V auf dem PEN undd amit auf den Schutzleiterkontakten aller Steckdosen hinter diesem PEN Bruch.

Damit würde das Gehäuse einer Waschmaschine die vollen 230V haben.

Sind die Funktionen N ud PE getrennt, kann diese naturgemäss nicht passieren.

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Fragesteller
 24.10.2011, 10:57
@fuchsi1970

Boah, wie übel. DANKE SEHR! Es ist ein Licht aufgegangen.

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fuchsi1970  24.10.2011, 10:59
@SMerker

wie gesagt, das problem ist ja, dass NACH der fehlerquelle (offneenr PEN) nach wie vor alle N und PE Kontakte verbudnen sind (und druch den Drahtbruch frei ind er Luft schweben)

Jede eingeschaltene Last (z.B.: Glühbirne) bringt nun vollen Saft auf diese 'schwebende' N-PE Verbindung.

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Fragesteller
 24.10.2011, 11:04
@fuchsi1970

Ja, ist klar - danke sehr! Aber die Verbraucher birgen nur Gefahren, wenn sie defekt sind, also nur, wenn ein Leiter ans Gehäuse kommt. ODER?

Und das ist doch ziemlich selten, nicht wahr?

Und warum ist es in Feuchträumen umso gefährlicher (z.B. perfekt geerdete Duschwanne)? Ich schleppe nur ganz selten einen eingeschalteten und defekten Fön unter die laufende Dusche :-)

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fuchsi1970  24.10.2011, 11:16
@SMerker

Aber die Verbraucher birgen nur Gefahren, wenn sie defekt sind, also nur, wenn ein Leiter ans Gehäuse kommt

Den Satz verstehe ich so nicht. Auch Verbraucher, die in Ordnung sind, verursachen beie ienm PEN Bruch diesen Fehler, da ja Ihr N in der ANlage mit dem PE verbunden ist.

Verbraucher eingeschaltet -> volle Spannung über den verbraucher auf dem N und damit dem PE der Anlage.

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Fragesteller
 24.10.2011, 11:31
@fuchsi1970

Ja, das stimmt. Aber deren Gehäuse berühren doch nicht die Leitung. Also darf man die Verbraucher ruhig anfassen, oder?

Versteh' mich nicht falsch. Du hast mich bereits überzeugt, dass das TNS-System wirklich VIEL besser ist! Die Gründe leuchten mir inzwischen wirklich ein. Verzeih bitte trotzdem meine Nachfragerei. Ich würde es gerne ganz genau wissen und vielleicht alle anderen Amateure, die das hier lesen, auch :-)

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fuchsi1970  24.10.2011, 12:03
@SMerker

nein du darfst unter Umständen das Gehäuse des (NICHT defekten) Gerätes angreifen. Das ist ja das Schlimme, dass das Gerät nicht funktioniert, damit glaubt man, dass eh kein Saft da ist, aber über die (dfekte) Nullung liegt unter Umständen Saft am Gehäuse an. Das liegt daran, dass bei einer Schukodose der N und der PE Kontakt verbunden sind.

Das nennt man "Tod durch Schutzmassnahme."

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Fragesteller
 24.10.2011, 12:38
@fuchsi1970

Ja, OK - gerafft :-) Vielen vielen herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung!!!

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TNS-System ist besser. Aber oft wiegt der Umrüstungsaufwand schwerer, als der Zuwachs an Sicherheit.

wie fuchsi1970 es in der zu recht als hilfsreichste antwort schon angeführt hat, liegt das größte gefahrenpotenzial in der tat darin, dass im fehlerfalle die warscheinlichkeit besteht, dass anlagenteile unter strom geraten.

es ist aber auch so, dass das anheben des nullpotenziales auch gewisse unanehmlichkeiten, angfangen von empfanhstörungen bis hin zu deutlich fühlbaren spannungen auf wasserleitungen und anderer häuslicher infrastruktur führen kann. letztere sind zwar eher die ausnahme denn die regel, aber trotzdem nicht außer acht zu lassen.

der finale grund, warum ein TN-S System dem TN-C überlegen ist, ist die tatsache, dass nur in einem TN-S ein FI Schutzschalter, meiner ansicht nach eine der genialsten erfindungen aus dem bereich elektrotechnik, optimal vor fehlern schützen kann...

ich kann euch übrigens auch ein schönes beispiel aus meinem mittlerweile reichhaltigen schatz an erfahrungen aus meinem "nähkästchen" berichten.

einfamlinenhaus: eine wechselstromanlage, die wohl einmal von einem "fachmann neu gemacht" wurde. im wohnbreich war ein verteiler, in dem eine nicht fingersichere blockklemme, so wie sie früher gerne im vorzählerbereich verwndet wurden, saß. daran waren der blaue, der braune und der grün-gelbe leiter einer 5adrigen zuleitung aufgeklemmt. schwarz und grau lagen offen in der verteilung. die versorgung der stromkreise für L2 und L3 erfolgte mit brücken zwischen den einzelnen klemmen des blocks.

das problem: trotz dass auf der Phase spannung anlag, ging nichts mehr im ganzen haus. der erste verdacht, es kommt kein Null von unten. also mit dem Dusopol ® zwischen braun und blau, so wie braun und blau gemessen ! NADA zwischen braun und grün/gelb hatten wir 230 volt.

erste tat: zählervorsicherung raus. dann erst einmal schauen, wie es sein kann, dass die null fehlt. das ganze kabel von unten nach oben und zurück auf beschädigungen oder verzweigungen untersucht - nichts. erst einem meiner stifte fiel beim 17. hingucken auf, dass am zähler nicht der blaue, sondern der graue draht mit der Neutralleiterschiene verbunden war.

die gegenmessung auf der anderen seite hat dann auch den verdacht bestätigt. blau und grau vertauscht, anlage an, und siehe da es ging - bis aufs bad, hier war offenbar der punkt, wo sich die anlage über mehrere jahre, bis die verbindung duchgebrannt war, ihre null geholt hat....

Ich bin voller Überzeugung für das TNS-System. Es ist VIEL sicherer, als das TNC-System!

Der PEN fungiert wie es die Bezeichnung schon sagt als PE.

Der PE sollte aber keinen Betriebsstrom führen. Das lässt sich mit dem PEN nicht umsetzen.

Weil eine verbaucher über 1.3 M ohm geerdet sind und wenn du dich da ohne wiederstand drankämmst, dan rate mal welchen weg der strom nimmt ... deswegen sind die schutzerdungen für computertechniker mit einem 1.3 Mohm wiederstand gesichert

Eine Nullung ohne besonderen Schutzleiter birgt Gefahren. Wenn der PEN unterbrochen und ein Außenleiter weiterhin mit einem Verbrauchsmittel verbunden ist, liegt an Gehäusen die Spannung des Außenleiters gegen Erde an, also in der Regel 230 V. Auch im normalen Betrieb liegt an den Gehäusen eine gewisse Spannung gegen Erde an, die nach dem Ohmschen Gesetz durch den Widerstand des Neutralleiters und den durchfließenden Strom hervorgerufen wird. Aus diesen Gründen darf eine Nullung ohne besonderen Schutzleiter seit sehr langer Zeit nur noch bei Leitern mit einem Querschnitt von mindestens 10 mm² Kupfer oder 16 mm² Aluminium durchgeführt werden.

Aus Wikipedia.

Illona41  24.10.2011, 10:42

lol nu hast es ihm gegeben ;-))

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Fragesteller
 24.10.2011, 10:50

Ich weiß - Wikipedia habe ich auch gelesen :-) Trotzdem werde ich einfach nicht schlau draus.

Aber trotzdem danke für deine Mühe...!

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