Warum ist die islamische Dämonologie so viel umfangreicher als die christliche? War oder ist dieses Kapitel denn nicht wichtig genug? Weiß es der Islam besser?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Im Koran wird das besser erklärt als in der Bibel! 40%
Sonstiges:... 36%
Es ist nicht so wichtig. 8%
Das ist alles Teufelskram und für den Gläubigen tabu! 8%
Der Islam kennt darüber noch viele Überlieferungen Mohammeds. 4%
Normale Gläubige sollten sich damit gar nicht beschäftigen! 4%
Die hinduistische ist noch viel umfangreicher! 0%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sonstiges:...

Hallo joerosac,

jede Religion schein ihre recht spezifische Dämonenwelt zu haben - dabei sind doch die Dämonen nicht unbedingt religionsabhängig. Und so stellt der Islam diese Welt sicherlich etwas filigraner dar, als es das Christentum tut. So scheinen mir die Dämonen im Christentum weniger prominent zu sein (man spricht eher vom Teufel), auch wenn von Jesus überliefert wurde, dass er böse Geister austrieb.

Wie die Menschen sich Hiearchien geschaffen hatten, so scheinen auch die Dämonen in einer strengen Hackordnung zu sein. Gleiches kann man aber auch von den Engeln behaupten.

Ich hatte mich gefragt, welche Art Persönlichkeiten das überhaupt sein müssten. Zumal wollte mir nicht in den Kopf, warum ein Engel sich gegen Gott entscheiden würde.

Mit meiner schon berühmten mir aber immer noch plausiblen Annahme der Raumzeitlosigkeit des Geistlichen kamen mir Zweifel an geistlichen Persönlichkeiten überhaupt. Ich halte es eher für denkbar, dass sich das ganze Geistliche in sich in uns in Form von Persönlichkeiten repräsentiert, weil uns das eben ganz natürlich selbstverständlich ist. Die Engel und Gott wären ehedem eins.

Wenn so etwas für das Geistliche gilt - warum auch nicht in perfekter Symmetrie für das nicht-Geistliche. Somit wären die Dämonen inkl. Teufel lediglich eine Repräsentation des nicht-Geistlichen rein Natürlichen in uns Menschen wieder als Persönlichkeiten. Und damit würde eine ganz andere Dämonologie entstehen.

Dämonen wären individuell - und könnten sich so in den verschiedenen Religionen individuell "entwickelt" haben. Dann kann von der kulturellen und auch epochalen Vorgeschichte einer Religion abhängen, welche Dämonologie sich etabliert hatte.

Diese Wahrnehmung ist in meinen Augen doch kein Fake. Das rein Natürliche existiert - und ist greifbar nahe. Einen Vorteil hätte dies: es ist für jemand, der sich geistlich orientiert, recht einfach, Dämonen loszuwerden - und aus einer geistlichen Sichtweise wären die Dämonen recht unbedeutend. Und zu guter letzt ein theologischer Gedanke: es gäbe keine gefallenen Engel - und auch nicht mehr die Frage, warum sie gefallen wären.

Wenn wir auf die religionseigenen Dämonologien nochmals schauen, erscheinen sie eher als eine religionseigene Sichtweise - wie es auch solche Gottesbilder und Bilder von Engeln (nicht die Kunstwerke in Kirchen) geben mag.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
EarthCitizen20  17.01.2019, 16:05

Hallo joerosac,

hab vielen herzlichen Dank für den Stern. Ich freue mich sehr, wenn ich Dir habe helfen können.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

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Manche Religionen verkünden Liebe und schicken zugleich unschuldige Frauen als "Hexen" auf den Scheiterhaufen und Rabauken mit Kreuz auf dem Brustpanzer in mohammedanische Kulturen, um dort zu schlachten und zu brandschatzen.

Umgekehrt lehren andere Religionen ebenfalls Liebe und köpfen Menschen, die sich nichts zuschulde haben kommen lassen, wie Schafe; zerstören wertvolle Kulturgüter oder stürzen Türme in den Abgrund und mit ihnen tausende unschuldiger Menschen.

Das hat einen simplen Grund. Dass nämlich alle Religionen inklusive anderer gesellschaftlicher Heilsbotschaften wie Kommunismus und Kapitalismus im Grunde nichts anderes sind als kriminelle Vereinigungen, die zum Zwecke des Macht- und Einflussgewinns geschaffen wurden, oder zumindest kurz nach ihrer Unschuldsjugend dazu mutiert sind.

Die Dämonen oder Satane, die sie erfinden, sind sie selbst.

Sonstiges:...

In dem Zusammenhang ist auch noch bemerkenswert (und es ist meiner Ansicht nach auch sehr passend), dass die jüdische Dämonologie ebenfalls umfangreicher ist. Es gibt z.B. Dibbukim (Einzahl "Dibbuk"), die in den Körper eines Lebenden eindringen können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dibbuk

Jüdische und islamische (allgemeiner: arabische) Dämonen hängen mit der semitischen Vorstellungswelt zusammen, zum Teil reichen diese bis in sumerische Zeiten zurück (die Sumerer waren keine Semiten, standen aber in Kontakt mit den Babyloniern, die viele Mythen von ihnen übernahmen und abwandelten). Zum Beispiel die Lilith, die auch bei Jesaja erwähnt wurde: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Lilith#Erwähnung_in_der_Bibel

Das Neue Testament, auf dem das Christentum beruht, ist stark von griechischen Vorstellungen beeinflusst worden. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass NT-Autoren viele Dinge zusammenwerfen. Im AT sind die Schlange (Genesis), der Helel ("Luzifer" bei Jesaja - gemeint ist der König von Babylon) und der Satan verschiedene Figuren. Die Apokalypse des Johannes nennt Teufel, Satan usw. in einem Atemzug ("Tier", "Schlange" usw.).

Das AT ist differenzierter als das NT in dieser Hinsicht.

Sonstiges:...

Dem Dämonenglauben kommt im Islam bis heute eine große Bedeutung zu. Für jeden gläubigen Muslim ist die Existenz von Geistern, eine unbestrittene Realität. Die Dschinnen (Dämonen, Gei­ster) finden in der islamischen Offenbarung häufig Erwähnung. Ihnen ist sogar eine eigene Sure gewidmet. Zu den Dschinnen gehört aber auch der Teufel. Für fundamenta­listische Kreise ist er fester Bestandteil bei der Propagierung ihres Weltbilds.

Die Welt ist gut wie Gott sie geschaffen hat, erklärt im Gegensatz dazu das Christentum bis heute. Aber dann, kam auch aus Sicht der Christen, der oberste der Engel und lehnte sich auf gegen Gott und wurde zum Teufel. Und seither sinnt er darauf, die Welt in den Abgrund zu stürzen. Die Ausgangslage ist fatal. Der griechische Philosoph Epikur um 300 vor Christus, nannte drei zur Gottheit gehörende Eigenschaften: Güte, Weisheit und Macht. Diese Welt müsse doch ein Wunderwerk einer Intelligenz sein. Eine höchst vernünftige Annahme, die aber keinerlei Antwort auf den Schmerz, die Verzweiflung und den Notschrei der Leidenden liefert. Auf der Ebene der Physik sind Menschen und Tiere gar überflüssig. Es kann sie geben, ganz ohne Zweifel, aber wenn es sie nicht gäbe, wäre es mathematischer um ein Vielfaches einfacher. Das menschliche Dasein ist wie ein geringfügiger Störfaktor. Eine Verschmutzung, raumzeitlichen Geometrie des Alls. Was für ein Widerspruch in sich: Das Verlangen nach Güte einerseits und die Gewissheit der Vernunft andererseits. Kann aber denn ein weiser und gütiger Gott sein, der diese Welt geschaffen hat? Und Epikur meinte bereits um 300 vor Christus: mitnichten. Der Teufel kam und hat das Werk Gottes durcheinander gebracht. So müsse man doch schlussfolgern: Gott habe zwar alles richtig gemeint und konzipiert, aber er sei nicht mächtig genug gewesen, sein Werk durchzuhalten. Ja ist es denn denkbar, da wäre ein allmächtiger Gott, der sich bis zum Ende der Tage, vom Teufel auf der Nase herumtanzen lässt – nur der Wirklichkeit wegen? So dass Epikur folgerte: Es ist nicht möglich, man kann nicht von einer unvollkommenen Welt auf einen vollkommenen Schöpfer schließen oder von einer endlichen Welt auf eine unendliche Ursache. So passt es nicht zusammen. Die Ambivalenz der Wirklichkeit, die Leben trägt und Leben zerstört und beides offensichtlich, mit einer ungeahnten Gleichgültigkeit.

Die alten Griechen hätten zur Erläuterung eines Seebebens, vom Gott Poseidon gesprochen. Den Bruder des Himmelsgottes Zeus und des Gottes in der Unterwelt, den Hades. Das waren die Herrscher der Welt, im antiken Griechenland. Auch die Azteken in Mittelamerika hatten ihren Erdbebengott. Überall wird das Unbegreifbare, Dämonische in der Natur mit göttlichen Personen in Verbindung gebracht. Wir haben eine Religion vor uns, in der die Unbekanntheit und die Entsetzlichkeit der Natur erklärt werden soll, mit personalen Figuren, die nach Menschenart, je nach emotionaler Gefühlslage, zorngestimmt, rachebedürftig und der Gerechtigkeit heischend dazwischen greifen.

Epikur war einer derer, die bereits im 4. Jahrhundert vor Christus, im Zuge der altgriechischen Aufklärung, diesen ganzen Gedankengebilden, keinen Glauben mehr entgegenzubringen vermochte. Ludwig Feuerbach oder Karl Marx haben im 19. Jahrhundert die Religion genauso in ihrer Ganzheit kritisiert: Religion ist in Wahrheit nichts anderes, als das Ergebnis einer grandiosen Unwissenheit. Unwissenheit und Angst sind die Grundkräfte zum Glauben. Aber wir müssen anmerken, dass die Theologie einen Fehler macht, den sie aus der Bibel übernimmt, aber dringend korrigieren müsste: In der Muttersprache eröffnete sich uns eine Welt. Eine Mütterlichkeit die es uns überhaupt erst ermöglichte, diese Welt zu ertragen. Daher sollten wir nicht in der Betrachtung der Welt nach Gott suchen, sondern dort suchen, wo da einer wäre, der uns hilft ihm uns anzuvertrauen. Der Macht die möchte, dass wir sind, ins Herz zu schließen und Leben zu schenken. Als einzige Antwort auf unsere Nichtigkeit und Vernichtungsgefahr.

Wir Christen/Juden wissen alles über den Teufel und seine Dämonen bescheid.

Der Islam kann vielleicht mehr Informationen darüber besitzen aber ob sie wahr sind?

Die Bibel allein ist die Wahrheit.

verreisterNutzer  14.01.2019, 19:10

Habe ausversehen mit Abgestimmt..

meine Abstimmung bitte nicht ernst nehmen.

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MerkelFan82  14.01.2019, 19:43
"Wir Christen/Juden wissen alles über den Teufel und seine Dämonen bescheid."

"IHR" Christen/Juden vielleicht.

Vielleicht trifft das aber nicht auf "Uns" andere Christen/Juden zu.

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EvTR58  28.02.2024, 22:08

Die jüdische Teufelsvorstellung ist ganz anders als die Christliches sie glauben nicht das Dämonen gefallene Engel sind und der Teufel mit Gott rebellieren könnte das ist griechisch heidnischer Götter Kram das in Dämonen umgewandelt wurde das Alte Testament kennt keines davon.

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