Warum ist die deutsche Korvette vom Typ K130 so schwach bewaffnet?

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Warum ist das bei der deutschen Marine so?

Die deutsche Marineführung hat erkannt, dass in Zukunft wohl kaum große Seeschlachten zu erwarten sind, für die nach wie vor die Kriegsschiffe der anderen Marinen optimiert sind. Viel eher sind Aufträge zur Seeraumüberwachung z.B. bei Embargos, Terroristen und Piratenbekämpfung zu erwarten. Genau darauf sind die Korvetten optimiert. Gegen Piraten braucht man keine extrem starke Bewaffung, da reicht die der K130 völlig aus. Das würde für diese Zwecke nur unnötig Geld kosten ohne Nutzen zu bringen. Für küstennahe Einsätze und auch Bekämpfung von Landzielen, also den Stützpunkten von Piraten und Terroristen sowie den Eigenschutz, ist sie sehr gut bewaffnet.

Dafür sind die K130 darauf ausgelegt, als Schiff enorm lange im Einsatzgebiet bleiben zu können und mit einer sehr kleinen Besatzung auszukommen. Die hat nur 56 Mann, um sie in einem 2er-Wachsystem zu fahren. Sie hat einen hohen Automatisierungsgrad und ist auf lange Haltbarkeit und einfache Wartung ausgelegt.

Dafür gibt es aber zwei komplette Besatzungen für jedes Schiff, also insgesamt auch nur rund 120 Mann. Das Schiff bleibt so im Einsatzgebiet und spart sich lange und teure Hin- und Herfahrten. Es wird einfach nur die komplette Besatzung per Flgzeug ausgetauscht. So blieb z.B. die Erfurth 17 Monate im Einsatzgebiet, wobei die Besatzung mehrmals komplett wechselte, bevor sie nach Hause zurückfuhr.

Lange Verweildauer auf See ist bei der überschaubaren Größe der deutschen Küste und der geographischen Nähe unserer Verbündeten nur zweitrangig, die Korvetten sind vor allem auf die Unterstützung von Landeinheiten in Küstennähe gedacht.

Und dafür sind die Korvetten auch bewaffnet und können zusätzlich als Minenleger genutzt werden, vom hohen ENtwicklungsgrad der installierten Sensorik und dem vielfach gelobten hohen Automatisierungsgrad der K130 mal ganz zu schweigen.


ponter  27.02.2020, 20:10

Ja, so ist es.

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Die Dinger sind quasi automatisch und sind quasi ähnlich wie die Artillerie beim Heer. Es geht darum Unterstützungsarbeit zu leisten, nicht Besatzung gegen Besatzung kämpfen zu lassen.

Woher ich das weiß:Hobby – Bewunderer Nietzsches Philosophien.