Warum ist der Netzbetreiber an einem guten cos phi interessiert?

5 Antworten

weil ein schlechter cos phi zu lasten des netzbetreibers geht und sie leistung erbringen müssen die nicht bezahlt wird und im schlimmsten fall noch die leitungen abschmoren können.

Es gibt eine kapazitive und einen induktiven cos phi, beide sind schlecht denn einmal eilt der strom der spannung voraus und einmal hinterher, idealer weise sollten beide gleich schnell sein also cos phi = ,in der realität sind alle mit einem wert von ca. cos phi 0,95-0,97 zufrieden

JensRe9  15.09.2022, 19:33

Was tun, wenn man vom Netzbetreiber einen COS PHI von 0,74 bekommt?

Nachweislich?

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Wirkleistung zum Quadrat + Blindleistung zum Quadrat = Scheinleistung zum Quadrat.

Die Auslastung des Netzes erfolgt über die Scheinleistung.

Du kannst natürlich eine induktive Blindleistung (Motoren etc.) durch kapazitive Blindleistung (Kondensatoren oder Erdkabel) kompensiern.

Volt mal Ampere rinnt durch das Netz, bezahlt wird es aber mit Volt mal Ampere mal Cosinus Phi. Abgesehen Davon sorgt diese Phasenverschiebung auch für schwerer löschbare Abreißfunken.

Der Blindstrom muss auch durch die Zuleitungen fließen, also müssen die Leitungen größer dimensioniert werden, das ist teuer.

Außerdem ist Blindleistung aufwendiger zu messen, wird Privathaushalten z.B. gar nicht berechnet.

Hohe Blindleistung belastet das Netz kann aber dem Kunden (in der Regel) nicht berechnet werden.

Xandix 
Fragesteller
 23.04.2014, 19:48

wie belastet die Blindleistung das Netz ?

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martin7812  23.04.2014, 20:52
@Xandix

Es gibt zwei Effekte:

1) Der Strom, der durch das Netz fließt:

Bei einem phi von 90 Grad (cos. phi = 0) würde der Strom um 90 Grad phasenversetzt zur Spannung fließen. Die Energie, die der Kunde aus dem Netz zieht, ist somit 0. Trotzdem fließt ggf. ein sehr hoher Strom durch die Leitungen. Die Leitungen sind jedoch nicht unendlich hoch belastbar.

Das bedeutet, dass die Kapazität des Netztes eventuell ausgeschöpft ist, obwohl die Kunden gar nicht so viel Energie entnehmen und der Netzbetreiber neue Leitungen legen muss.

2) Die Verlustleistung:

Diese hängt natürlich direkt mit dem Punkt 1 zusammen: Durch die Leitungen fließt ein Strom. Da die Leitungen einen Widerstand haben, wird Energie benötigt, um Strom durch die Leitungen fließen zu lassen. Der Kunde nimmt aber in unserem Beispiel (cos. phi = 0) keine Energie ab. Das bedeutet, dass das Kraftwerk elektrische Energie erzeugen muss, nur um Strom in den Leitungen fließen zu lassen, obwohl der Kunde gar keine Energie abnimmt.

Natürlich ist cos. phi = 0 der Extremfall, aber "im Kleinen" treten diese Probleme bei jedem "schlechten" cos. phi auf!

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