Warum hat sich die Deutsche Pünktlichkeit entwickelt?

16 Antworten

Vielleicht spielte die Eisenbahn bei der Etablierung der Pünktlichkeitsethik eine Rolle. Hier sieht man, daß Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts zu den europäischen Ländern mit der höchsten Dichte an Eisenbahnverbindungen gehörte.

Um den fahrplanmäßigen Eisenbahnbetrieb zu erleichtern, wurden Zeitzonen mit einheitlicher synchroner Uhrzeit eingeführt. (So auch unsere Mitteleuropäische Zeit , die nur am 15. östlichen Längengrad mit der wahren Sonnenzeit übereinstimmt, nach der um 12:00 Uhr mittags die Sonne am höchsten steht. Heute ist Görlitz die einzige deutsche Stadt, in der dies der Fall ist.)

  • Geschichte der Eisenbahn
  • Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung

ein eisenbahnsystem, was bei größeren entfernungen auf eine einheitliche uhrzeit angewiesen ist, kann sich unmöglich auf die unterschiedlichen zeitzonen stützen, die es in größeren ländern als deutschland gab. auch in deutschland gab es verschiedene zeitzonen, die quasi nur von einem sichtbaren kirchturm bis zum anderen reichten, aber das war natürlich bei der einführung eines überregionalen verkehrssystems unmöglich länger haltbar. weiterhin waren sämtliche länderbahnen staatliches eigentum und die "angestellten" waren beamte und am beamtentum war bezüglich gewissenhaftigkeit nicht zu rütteln. dass sich DAS nun als DEUTSCHE eigenschaft international herauskristallisierte, lag einfach an der größe des dt. reiches und der masse der menschen. wäre die schweiz entsprechend groß gewesen, würde man heute von schweizerischen eigenschaften sprechen.

Moin,

also erstmal auch ein bisschen Gemecker - Ich hab heute 2 verdammte Stunden beim Arzt gesessen um dann zehn Sekunden eine Spritze zu bekommen, der Arzt war blond und blauäugig... ;-)

Die deutsche Pünktlichkeit entwickelte sich wie gesagt von den preußischen Tugenden her, die vor allem das Deutsche Kaiserreich prägten. Das militärisch disziplinierte, (über)korrekte und bürokratische Beamtentum repräsentierte das zivile Leben im Kaiserreich. Von damals kommt auch die "deutsche Wertarbeit", "deutsche Gründlichkeit" etc., da man auch durchaus Erfolge einfuhr und auf ausländische Beobachter das ganze Geprotze natürlich Eindruck machte.

Das damals wie heute natürlich nicht jeder deutsche Zug auf die Minute kommt, ist deswegen ja nicht unnatürlich. Damals wars natürlich immer besser, aber was kann man machen.

mfg Nauticus

Peter Henlein (* um 1479 in Nürnberg; † August 1542 ebenda)** war ein deutscher Schlossermeister und wohl Erfinder der am Körper tragbaren Uhr :))

das Kennen der Uhrzeit und lange praktizierte Verabreden zu einer bestimmten...festen... Uhrzeit hat halt hier eine lange Tradition :)****

in allen Industriestaaten mußten die Arbeiter : Pünklich sein :) stell Dir mal die ersten Fabriken vor, in denen noch echt viele Menschen arbeiteten und jeder hat seine individuelle Zeitvorstellung das hätte nie funktionieren können.....und in anderen Bereichen ist es genauso sinnvoll

ich persönlich warte grundsätzlich nur ganz kurz, wenn ich verabredet bin...ist jemand unpünktlich hänge ich da bestimmt keine Minute dran..wenn der mich dann noch erwischt und es war ein Gespräch von 30zig Minuten geplant, beende ich das Gespräch pünktlich 30zig Min. inclv. der Verspätung :)). oder ich mache einen neuen festen Termin aus* *denn ich finde es anmaßend wenn jemand über meine Zeit bestimmt und sie mit gleichzeitig raubt.**