Warum hat mein damaliger Lehrer erzählt, dass Atheismus eine Religion wäre?

6 Antworten

Die These "Atheismus ist auch eine Religion" oder "Atheismus ist auch nur ein Glaube" habe ich zwar schon öfter gehört, aber noch nie eine zufriedenstellende Erklärung dafür bekommen. Und ich kann diesem Konzept auch nicht folgen. Wie andere schon gessagt haben ist "nicht Fußball spielen" keine Sportart, nicht arbeiten ist auch kein Beruf. Und nichtrauchen ist auch keine Sucht.

Bei dem Punkt wird es übrigens interessant: nicht zu rauchen ist der default, rauchen kommt (wenn man denn rauchen will) erst später dazu. Und ohne Raucher (also wenn niemand je geraucht hätte) gäbe es keine Nichtraucher. Erst das Rauchen macht es nötig zischen Rauchern und Nichtrauchern zu unterscheiden.

Genau so ist das auch bei religiösem Glauben. Wir kommen alle als ungläubige auf die Welt. Kein Neugeborenes hat eine Vorstellung von Gott und/oder Religionen. Und erst mit der Entstehung von Religionen und Götterglauben wurde eine Unterscheidung zwischen Gläubigen und nicht Gläubigen nötig.

Warum manche religiösen Menschen meinen "Atheistmus ist auch ein Glaube" ist für mich dabei nicht nachvollziebar. Aber vielleicht liegt es daran, dass die die so etwas sagen selbst Zweifel an ihrem Glauben haben.

Seine Argumentation ist zutreffend. Im Atheismus spiegelt sich eine weltanschauliche Position in der Wissenschaft wider. Es wäre unangemessen anzunehmen, dass die Wissenschaft automatisch das Gegenteil von Religion darstellt, wie es oft fälschlicherweise angenommen wird. Die historische Verantwortung für die Ablehnung der Wissenschaft als Hexerei oder Ketzerei über viele Jahrhunderte hinweg liegt größtenteils beim Christentum.

Die Wissenschaft glaubt, bevor sie beweist. Ein Beweis liegt nicht immer sofort vor. Ein Beispiel dafür sind schwarze Löcher. Es wurde lange Zeit an die Existenz von Schwarzen Löchern geglaubt, bevor man sie nachweisen konnte. Die Wissenschaftler, die an die Existenz von Schwarzen Löchern glaubten, wurden von einigen Wissenschaftlern als verrückt angesehen.

Stadewaeldchen  12.10.2023, 14:57
Die Wissenschaft glaubt, bevor sie beweist.

Der Vergleich hinkt etwas. Das was du da Glauben nennst (eigentlich eher einen Annahme oder eine Hypothese) unterscheidet sich doch deutlich von dem Glauben an eine der vielen Gottheiten. Zum Beispiel geht die Wissenschaft als solches nicht davon aus das eine Hypothese wahr ist solange sie noch nicht belegt ist.

Zudem gibt es in der Wissenschaft eher selten Beweise (die gibt es grundsätzlich nur in der Mathematik).

Und vor allem bleibt die Wissenschaft am Punkt dessen was du "Glauben" nennst nicht stehen, sonder dann geht die Arbeit erst los und man versucht eben die Hypothese im wissenschaftlichen Experiment nachzuweisen und, das ist noch wichtiger, auch zu widerlegen (Falsifikation genannt). Und dabei kommt es auch vor, das eine Hypothese verworfen werden muss.

Bekanntes Beispiel ist das Michelson-Morley-Experiment, mit dem man eigentlich den Äther nachweisen wollte. Man ging davon aus, das auch Licht, genau wie Schall, ein Medium braucht um sich auszubreiten. Das Experiment brachte aber zum Vorschein dass es diesen postulierten Äther nicht gibt und Licht sich auch im Vakuum ausbreiten kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Michelson-Morley-Experiment

Auch ist die Wissenschaft nicht so "Arrogant" dass sie annimmt, dass das Wissen absulut und endgültig ist. Wenn jemand eine Erklärung hat die besser funktioniert und auch mit allen anderen wissenschaftlichen Erklärungen zusammenpasst ist das kein Problem dass eine neue Erklärung eine alte ablöst oder verfeinert.

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MaxIpsum  12.10.2023, 17:14
@Stadewaeldchen
Welche Aussagekraft soll dieses Video haben? Keine, denke ich.

Das es Atheisten gibt, die den Atheismus bzw die Wissenschaft als ihre Religion sehen.

Hör auf zu denken :)

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Stadewaeldchen  12.10.2023, 17:21
@MaxIpsum

Weisst du, ich komm bei den Ansatz des Videos schon nicht mehr mit. Wenn man den auf die Spitze treibt sind es zwei Fraktionen. Die religiöse Fraktion sagt: Ich weiss es nicht, also war es Gott. Und die wissenschaftliche sagt: Ich weiss es nicht, lass mal nach Erklärungen suchen. Ob das jetzt ein und dieselbe Wurzel hat ist philosophisches Tamtam.

Hör auf zu denken :)

Ich veranstalte gleich ein kleines Whisky-Tasting, da hat sich das mit dem Denken dann eh schnell erledigt... ;)

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Es kann keine Religion sein, weil es die Abwesenheit von Religion definiert, und zwar die Abwesenheit von Götterglauben. Ansonsten müsste "Nicht-Tennisspielen" auch eine Sportart sein.

Tja... Unwissen.

Natürlich ist Atheismus keine Religion. Es gibt keine Lehre, Dogmen etc. Egal ob man die englische oder deutsche Definition hernimmt, es erfüllt die Voraussetzungen um eine Religion zu sein in keiner Weise.

Logisch. "Atheist" ist lediglich eine Beschreibung für eine Person die etwas NICHT ist (in diesem Fall gottgläubig).

Man könnte auch sagen, dass ein Nichtsportler eine Sportart betreibt. Aber ist das sinnvoll?

Dementsprechend wäre Gesundheit auch eine Krankheit.

Idiotischer Ansatz von Religiösen, denen die Argumente ausgegangen sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung