Warum hat Judas, ein jünger von jesus, sich umgebracht?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist eine gute Frage: Im alten Testament steht schon, dass es einen unter den Jüngern geben wird, der Jesus verraten wird. Judas war ein Heuchler und ein geldliebender Dieb. Im Johannesevangelium steht beispielsweise, dass einmal eine Frau kam, um Jesus mir kostbarem Öl die Füße zu salben. Judas sieht das als Verschwendung an, denn er sagt: Man hätte das Öl besser verkaufen können und das Geld den Armen geben können. Das Öl war ungefähr so viel wert wie ein damaliges ganzes Jahresgehalt. Da Judas aber der Kassenverwalter war, wäre dieses Geld in seine eigene Tasche gewandert und ganz sicher nicht bei den Armen. Im Mt steht dann weiter, dass Judas nach diesem Vorfall in den Tempel ging, um zu erfragen, wie viel man ihm geben würde, wenn er Jesus verraten würde.

In Mt 27,5 und in Apg 1,18 steht, dass Judas sich das Leben genommen hat.

Durch seine Geldgier hatte der Teufel schon Besitz von Judas ergriffen. Judas wusste genau wer Jesus war und er hat genau wie alle anderen auch 3 Jahre die krassesten Sachen mit Jesus erlebt und genau wie die anderen Jünger auch im Namen Jesu Kranke geheilt und Dämonen ausgetrieben und andere Wunder getan. Aber Judas hatte trotz alledem im Gegensatz zu den anderen Jüngern, Jesus nicht als seinen Herrn und Messias anerkannt. Deshalb wurde ihm auch nach seinem Selbstmord nicht vergeben.

Der Unterschied zwischen Judas und Petrus bestand darin, dass der eine (Petrus) seine Schuld aus ganzem Herzen wirklich bereute und wusste, dass er auch damit zu Jesus kommen konnte und der andere (Judas) dieses Angebot nicht nutzte. (Petrus hatte Jesus drei Mal verraten, obwohl er noch gesagt hatte, dass er das nie tun würde.)

Zum Thema Selbstmord: Ich glaube, dass Suizid eine Sünde ist. Aber ich glaube auch, wenn man sein Leben von ganzem Herzen Jesus gegeben hat und man dann trotzdem Selbstmord begeht aus welche Grund auch immer, dann vergibt Gott einem auch diese Schuld. Das kann ich aus einem eigenem Erlebnis heraus ganz sicher sagen.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast, stelle sie gerne. :)

Willpower22 
Fragesteller
 07.11.2018, 22:47

Danke für deine ausführliche antwort, ich verstehe es jetzt besser! Ich habe sehr wohl noch eine frage. Undzwar verstehe ich offenbarung 14, 1-5 nicht so ganz. Könntest du es mit deinen eigenen worten erklären? Danke für deine hilfe und deine zeit

0
SchlunzSchmidt  10.11.2018, 11:20
@Willpower22

Ich kann es ja mal probieren. :-) DIe Offenbarung ist ein recht schwieriges Buch, das wir du merkst, voller Bilder und Symbole steckt.

Kapitel 13 endet ja mit einem sehr schrecklichen Bild. Es geht um das Tier (Satan), der die krassesten Sachen macht, die sonst nur Jesus tun kann. Es wird davor gewarnt, sich diesem Tier zu unterwerfen.

Kapitel 14 zeigt plötzlich das Gegenteil. Da stehen Heilige, die den Namen des Lammes (Jesus) oder seine Zahl (7) auf der Stirn geschrieben haben. In Kapitel 13 steht ja, dass es Menschen geben wird, die die Zahl des Tieres (Satan, 666) auf der Stirn oder der rechten Hand stehen wird. Die Zahl 144.000 (Vers 3) ist in diesem Zusammenhang NICHT wörtlich zu verstehen, sondern symbolisch. Sie steht für alle Menschen, die sich für ein Leben mit Jesus entschieden haben und nach seinen Geboten leben (alle Christen). Es werden also alle Menschen, die Jesus dienen im Himmel vor Gott stehen und ihn anbeten. In dem Text steht, dass sie also singen. Dieser Hinweis auf die Jungfrauen in Vers 4 stehen ebenfalls für die Menschen, die nach Gottes Geboten leben.

Die "vier lebendigen Wesen" (Vers 3) stehen laut A. Hardt und D. Runkel und diversen anderen Theologen für das Gericht Gottes. In Offb 4 wird beschrieben, dass jeder von ihnen ein anderes Gesicht hat, wobei jedes Gesicht eine andere Bedeutung hat. Allein über diese vier lebendigen Wesen könnte man also schon einen eigenen Artikel schreiben. Die 24 Ältesten auch Vers 3) stehen laut Theologen wie A. Küpfer für alle Menschen, die schon vor unserer Zeit gestorben sind. Die 24 steht für Vollständigkeit. Man kann davon ausgehen, dass die 24 Ältesten in der Offenbarung symbolisch für die 12 Stämme Israel (AT) und die 12 Jünger Jesu (NT) stehen. Sie zusammen stellen die Heiligen des AT und des NT dar.

Die erste Opfergabe zielt auf das AT ab, in dem der Erstling (die erste Ernt, das erste geborene Tier, das erste Kind...) immer heilig war. Die Opfer die Gott gebracht wurden, waren immer Erstlinge. Man opferte Gott also nur das Beste vom Besten. DIe Offenbarung spricht also davon, dass diese 144.000 also heilige sind. Sie (die Christen) sind durch Jesus völlig rein und ohne jede Schuld (=heilig). Deswegen wird in Vers 5 auch gesagt, dass ihnen keine Lüge vorgeworfen werden kann, weil Jesus ja alle Sünde am Kreuz vergeben hat. Vor Gott haben also alle, die Jesus als Herrn angenommen haben eine völlig weiße Weste.

Ich hoffe, das war etwas hilfreich. DIe ganzen Infos habe ich von diversen Quellen:

1
Willpower22 
Fragesteller
 10.11.2018, 12:35
@SchlunzSchmidt

Danke für deine antwort! Ich dachte immer es werden 144.000 christen errettet. Aber wie du sagst ist es symbolisch gemeint. Glaubst du das wir diese stelle der offenbarung noch erleben werde?

0
SchlunzSchmidt  10.11.2018, 12:58
@Willpower22

sehr gerne. Es gibt ein paar Leute, wie z.B. die Zeugen Jehovas, die diese Stelle wörtlich nehmen. Allerdings ist gerade die Offenbarung sehr bildlich und eigetlich kann man sämtliche Bilder oder Zahlen, die dort genannt werden nicht wörtlich nehmen. Bei Zahlen muss man in der Bibel meist sowieso zweimal hinschauen, weil Zahlen oft entweder bildlich sind, oder im jüdischen Kontext anders zu verstehen sind. Die jüdische Kultur hat oftmals ein ganz anderes Verständnis, wie wir in unserer westlichen Kultur.

Ob wir es noch miterleben, wenn Jesus wiederkommt, weiß ich nicht. Die Bibel sagt, dass das keiner weiß, als nur der Vater. ;-)

1
Willpower22 
Fragesteller
 10.11.2018, 13:08
@SchlunzSchmidt

Ja das stimmt. Aber sind nicht ein paar dinge schon passiert, die in der offenbarung prophezeit wurden?

1
SchlunzSchmidt  10.11.2018, 13:14
@Willpower22

ganz klar ja. Aber das tut es ja schon seit es die Offenbarung gibt. Das tut es ja schon seit 2000 Jahren. ;-) Deswegen kann ich nicht sagen, ob wir das erleben werden oder ob es vielleicht doch noch 250 Jahre oder so dauert.... Oder 1000 Jahre... wer weiß das schon. ;-)

1
Willpower22 
Fragesteller
 10.11.2018, 13:20
@SchlunzSchmidt

Ja, wir wissen nicht wann es passieren wird. Deswegen sollten wir in der zeit die uns noch bleibt in jesus stärken.

0

Bereits sechs Monate vorher während des Laubhüttenfestes, war es zu einem Skandal gekommen: Während einer Prozession goss der Hohe Priester mit erhobener Hand das Wasser auf den Altar, das er bei Sonnenaufgang aus dem Teich Schiloach geschöpft hatte. Plötzlich tauchte Jesus auf, stellte sich hin und rief in die Versammlung hinein: "Wenn ihr Durst habt, dann müsst ihr zu mir kommen." Er meinte natürlich den Durst nach Wahrheit. Aber die Hohen Priester empfanden dieses Dazwischenreden offenbar als eine grobe Störung der Liturgie und gaben der Tempelpolizei noch einmal den Befehl, ihn zu verhaften. Nach einiger Zeit kam die Polizei zurück, allerdings ohne Jesus. Auf die Frage, "Warum habt ihr ihn denn nicht hergebracht?", antworteten die Polizisten: "Wir haben ihn gehört. Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Wir haben es nicht gewagt ihn anzufassen." (Johannes 7.37-48) Einige Pharisäer und Schriftgelehrten gingen unter wüsten Beschimpfungen der Leute und der Polizei auseinander. Also auch hier wieder: die Erregung, die Erschütterung über seine Worte. Noch nie hat einer so eine Rede gehalten! Daraufhin suchten sie eine Gelegenheit, ihn umzubringen.  Denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Menge außer sich geriet, wegen seiner Lehre (Markus 11.18). Da die Hohen Priester einen Aufruhr im Volk fürchteten, wollten sie ihn möglichst nicht auf dem Fest, sondern unauffällig beseitigen, wussten aber noch nicht wie, bis sie auf die Idee kamen, von Judas Iskariot eine günstige Gelegenheit zu erfahren (Lukas 22.1). Ob Judas Jesus tatsächlich verraten hat, ist nicht unumstritten, denn was soll das für ein Verrat sein, wenn der Verratene selber will, dass er verraten wird?

Das Judas-Evangelium, eine apokryphe Schrift, besteht im Wesentlichen aus Gesprächen zwischen Jesus und den Jüngern bzw. Jesus und Judas an mehreren Tagen kurz vor der Passion. Jesus sprach zu seinen Jüngern: "Woher kennt ihr mich? Wahrlich, ich sage euch, es ist kein Menschengeschlecht unter euch, das mich kennen wird." Als seine Jünger dies vernahmen, wurden sie sehr zornig und begannen, ihn im Herzen zu verfluchen. Als Jesus ihren Mangel an Verständnis sah, sprach er zu ihnen: "Warum seid ihr so zornig bei Gott, der bei euch ist? Jeder von euch der stark genug ist, soll den vollkommenen Menschen hervorbringen und vor mein Angesicht treten." Sie alle sprachen: "Wir haben die Kraft." Doch ihr Geist war zu schwach, vor ihn zu treten - außer Judas Iskariot. Er konnte vor Jesu Angesicht treten, ihm aber nicht in die Augen blicken, und er wandte den Blick ab. Judas sprach zu Jesus: "Ich weiß wer du bist und woher du gekommen bist. Du kommst aus dem ewigen Reich Barbelo, und ich bin es nicht wert, den Namen dessen zu nennen, der dich gesandt hat." Wohl wissend, dass sich Judas einer höheren Bestimmung bewusst war, sprach Jesus zu ihm: "Tritt beiseite, und ich werde dir die Geheimnisse des Reiches offenbaren. Du kannst dorthin gelangen, wirst jedoch großes Leid erfahren. Denn ein anderer wird deinen Platz einnehmen, damit die zwölf mit ihrem Gott wieder eins werden können." Judas sprach zu ihm: "Wann wirst du mir dies kundtun, und wann wird der große Tag des Lichtes für dieses Geschlecht anbrechen?" Als er dies sprach, verließ ihn Jesus.

Die Hohenpriester murrten, weil Jesus zum Beten in das Gästezimmer gegangen war. Aber einige Schriftgelehrte waren dort und beobachteten ihn aufmerksam, um ihn beim Beten zu verhaften, denn sie fürchteten sich vor dem Volk, da ihn alle für einen Propheten hielten. Sie traten an Judas heran und sprachen zu ihm: "Was tust du hier? Du bist ein Jünger Jesu." Judas antwortete ihnen, wie sie es wünschten. Und er empfing Geld und übergab ihn an sie.

SiPriera  06.11.2018, 20:19

Aus welcher Bibel zitierst denn du? Grins-grübel

0
berndsporrer  07.11.2018, 19:31
@SiPriera

Diese Erkenntnisse können natürlich nicht einfach nur aus der Bibel stammen! Warum sollte man denn beispielsweise ständig die bekannten Übersetzungsfehler aus der Bibel zitieren, wenn man doch längst weiß, dass falsch übersetzt worden ist? Die religionswissenschaftlichen Fakten können nicht nur aus der Bibel selbst, einer von Menschenhand vorgenommenen Selektion von Schriften stammen, sondern selbstverständlich auch aus Quellen außerhalb der Bibel. Es geht heute meiner Meinung nach auch nicht mehr darum, eine neue Religion zu finden oder zu gründen. Vielmehr geht es doch heute, in der Zeit von Aufklärung und technischem Fortschritt, zu ergründen wie und weshalb die Bibel überhaupt entstanden ist und wie denn eine eigentliche Botschaft der Evangelien, zum friedlichen Zusammenleben der Menschen von heute beitragen kann. 

0

Warum Judas sich umgebracht hat, kann ich nur vermuten, denn die Gründe dafür stehen nicht in der Bibel. Ich nehme an, Judas war verblendet, als er Jesus verraten hat. Als ihm dann aufging, was er verbockt hatte, nämlich den Sohn Gottes gegen Geld ans Kreuz geliefert (es geht hier auch um Geldgier), konnte er mit dieser Schuld nicht mehr weiterleben.

Warum Gott das zugelassen hat? Diese Frage wird oft gestellt, wenn auch in anderem Zusammehang. Antwort:

  • Weil Er uns Menschen mit einem freien Willen ausgestattet hat.
  • Würde Er ständig in unsere Entscheidungen eingreifen, dann wären wir Marionetten. Wir würden Ihm alles in die Schuhe schieben, was wir selber verbocken.
  • Nur wenn Er nicht eingreift, können wir unsere Verdorbenheit (Sünde) erkennen.

Nein, Judas wurde nicht vergeben.

Was nach einem Selbstmord geschieht, das weiß eigentlich niemand. Ich denke, es kommt auf den Einzelfall und auf Hintergründe an.

JTKirk2000  07.11.2018, 10:37
Wir würden Ihm alles in die Schuhe schieben, was wir selber verbocken.

Das machen viele Menschen auch trotz Entscheidungsfreiheit. Man braucht sich ja nur die Fragen durchzulesen, die fast täglich hier aufkommen und sich auf die angebliche Ungerechtigkeit Gottes beziehen, weil es immer wieder so viel Leid in der Welt gibt.

1

Warum sollte Gott nicht unsere Entscheidungen respektieren?

Judas wollte keine Vergebung und tat keine echte Buße. Es war seine eigene freie Entscheidung, sich umzubringen.

Er hätte auch zu Jesus gehen und ihn um Vergebung bitten können. Das tat er leider nicht. Ansonsten hätte er bestimmt Vergebung erfahren können, denn:

"Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

er hatte seine erdenmission beendet!