Warum hassen Tschechen Deutsche so?

8 Antworten

Das sind Nachwirkungen des 2. Weltkrieges.

Es spielt auch ein Teil Neid und Missgunst mit, weil Deutschland als Kriegsverlierer so schnell wieder eine gut funktionierende Wirtschaft und Gesellschaftssystem aufgebaut hat und sie selbst nicht aus dem Korruptionssumpf kommen.

Das ist demütigend weshalb viele Nachbarstaaten grosse Aggressionen gegen Deutschland haben.

Irgendwie nachvollziehbar.

LWXTV 
Fragesteller
 25.05.2021, 15:37

Die hassen Deutsche schon im 19 Jahrhundert

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"Hassen" ist übertrieben, eher lässt sich die Einstellung der meisten Tschechen als Misstrauen und Vorsicht bezeichnen. Übrigens wird in Tschechien Deutschland umgangssprachlich bis heute als "rajch" (das Reich) bezeichnet. Das Problem war, dass die Deutschen nie damit aufgehört haben, sich für etwas besseres zu halten, was das Zusammenleben dauerhaft erschwerte und Radikalismus auf tschechischer Seite förderte. Die Sudetendeutschen waren so "rüde" behandelt, dass sie sogar ihre deutschsprachigen Minister in der tschechoslowakischen Regierung hatten, sie konnten sich jedoch nicht von ihrer Rolle des "Herrenvolkes" verabschieden, wie es in Österreich-Ungarn der Fall war. Bereits 1936/1937 kam es zum allgemeinen Zusammenbruch der zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den meisten Deutschen und Tschechen: im deutschsprachigen Raum wurden die tschechischen (und nicht zu vergessen auch die jüdischen) Nachbarn ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr gegrüßt, sie wurden aufs Härteste ignoriert, bei tschechischen Dienstleistern, Ladenbesitzern haben die Deutschen nichts mehr bestellt/gekauft, an den Türen mancher sudetendeutschen Kneipen konnte man sogar Schilder mit Texten "Kein Zutritt für Hunde und Tschechen" sehen. Die meisten Deutschen haben sich ihrer tschechischen, bzw. nichtarischen Nachbarn als erste losgesagt, und das sogar vor dem Ausbruch des II. Weltkrieges. Nicht wenige Sudetendeutsche, die die Tschechische Sprache beherrschten, galten als sehr eifrige und leistungsfähige Gestapo-Angehörige und hatten einen Teil der ca. 350 Tausend tschechoslowakischen Staatsbürger am Gewissen, die im Krieg ihr Leben verloren. Die Deportation der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei, die übrigens alle Staatsbürger des Deutschen Reiches waren, war für beide Seiten in jener Zeit die beste Lösung. Ansonsten konnte man in der Tschechoslowakei mit einem libanesischen Szenario und einem Bürgerkrieg rechnen - nach dem II. Weltkrieg und dem was noch davor geschah war ein weiteres Zusammenleben völlig ausgeschlossen. Und was manche Deutschen vielleicht als "Hass" empfinden, ist eine sehr abweisende Reaktion der Tschechen auf die immer noch bei vielen deutschen Besuchern vorhandene großdeutsche Hochmut und Arroganz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
LWXTV 
Fragesteller
 25.05.2021, 15:31

Die Haben schon deutsche im 19 Jahrhundert gehasst

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Tun sie das? Bitte Beleg anführen. Sicher richtig ist, dass viele Tschechen ein nicht unkompliziertes Verhältnis zu Deutschland haben.

  • Böhmen gehörte jahrhundertelang zu Habsburg und wurde von Wien aus und von deutschen Adligen und Beamten regiert. Die deutsche Kultur war in Böhmen führend, was bei Tschechen zu Unterlegenheitsgefühlen und Abneigung führte.
  • 1919 herrschten die Tschechen, auch über die 30 % deutschen im Sudetenland, die ziemlich rüde behandelt wurden.
  • Die Nazis zerschlugen die Tschechei und unterjochten die Tschechen. Heydrich sorgte mit Haft, KZ und Erschießungen für Angst und Schrecken.
  • 1945 wurden die Deutschen in chaotischen Aktionen vertrieben, Tausende getötet.
  • Ab etwa 1990 entspannte sich das Verhältnis. Viele Tschechen haben kein schlechtes Bild vom großen Nachbarn, einige schon.

Es ist nicht so.