Warum hagelt es Nachts eigentlich selten oder gar nicht, Schnee und Regen fällt ja auch über Nacht? Hat das etwas mit dem jeweiligen Aggregatzustand zu tun?

5 Antworten

Hagel entsteht anders

Beim Hagel ist es anders. Hagel entsteht, wenn Regentropfen nachträglich gefrieren, und das geschieht vor allem in Gewitterwolken. Gewitterwolken sind bekanntlich sehr mächtig sind und können sich kilometerhoch auftürmen. Dadurch herrscht in ihnen ein hohes Temperaturgefälle, und das führt dazu, dass kräftige Winde wehen und die Luft in der Wolke durcheinanderwirbeln. Stellen wir uns nun ein kleines Wassertröpfchen vor, das in der unteren Hälfte so einer Gewitterwolke entsteht. Das wird durch einen Luftwirbel erfasst, steigt in der Wolke nach oben. Dort ist es wesentlich kälter – das Tröpfchen gefriert. Und weil es etlichen anderen Tröpfchen auch so geht, entstehen auf diese Weise viele kleine „Hagelembryonen“. Die werden in der Wolke immer wieder auf und ab gewirbelt. Sie stoßen mit weiteren Wassertröpfchen oder Eiskristallen zusammen und werden so nach und nach zu größeren Hagelkörnern. Irgendwann sind die Hagelkörner so groß und schwer, dass sie zu Boden fallen.

hier mehr zum Thema:

https://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/19232/warum-hagelt-es-meistens-tagsueber-und-nicht-nachts/

Hagel bedarf starker Aufwinde... In jeder Gewitterwolke fällt Regen, indem Graupel, kleine Schneekugeln, und kleine Hagelkörner beim Fallen schmelzen. Bei starken Gewittern fliegen aber immer wieder Graupelbällchen in den warmen Aufwind, saugen sich mit Wasser voll, steigen auf, frieren durch, wachsen... jeder Zyklus eine Schicht. Daher hanen Hagelschloßen Wachstumsringe.

Wann gibt es diese Gewitter in der Stärke? NACHMITTAGS. Bis in die Nacht hinein, dann aber rasch schwächelnd. Und umgekehrt seltenst am frühen morgen. ...

Woher ich das weiß:Hobby – Klima und Wetter, semi-professionelles Hobby von Kindheit an

Hagel entsteht in der Regel in Cummulonimbus-Wolken. Das sind die typischen sehr hohen Haufenwolken, die bis an die Stratosphäre hinaufreichen (die Grenze nennt man Tropopause). Die Turbulenzen in solchen Wolken sind so gewaltig, das Tropfen in Höhen hinaufgewirbelt werden, wo Minustemperaturen herrschen, sie also gefrieren und an die so entstandenen Eiskerne weitere Feuchtigkeit festfriert. Wenn die Hagelkörner zu schwer werden, fallen sie zu Boden.

Solche Wolken entstehen, wenn feuchte Luft aufsteigt. Das tut sie beispielsweise, wenn sie sich tagsüber über Land erhitzt, - z. B. bei Wärmegewittern. Nachts kühlt es ab, die Termik weg und die Wolken lösen sich auf. Deswegen gibt es über Land Nachts auch weniger Hagel.

Über dem Meer ist es oft umgekehrt: da entsehen die Wärmegewitter nachts.

Es gibt auch Kaltfrontgewitter (seltener auch mal Warmfrontgewitter). Sie treten unabhängig von der Tageszeit auf und aus ihnen fällt auch nachts mal Hagel. Das ist aber seltener.

weil für Hagelbildung starke Thermik nötig ist (Wasser-/Eiströpfchen werden wiederholt von unten nach oben befördert). das ist nachts seltener der Fall, da die bodennahe Luft nicht so stark erwärmt wird.

Es hagelt nachts statistisch gesehen genauso häufig wie im Tag. Du merkst es nur seltener, weil du dann meistens schläfst.