warum hält mich meine mutter davon ab?

Support

Liebe/r thebiggestnoob,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz). Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Herzliche Grüße

Klara vom gutefrage Support

14 Antworten

Auch wenn die Frage schon älter ist, schreibe ich noch dazu. Ich hoffe, du hast nicht aufgegeben und konntest diese dunkle Zeit hinter dir lassen.

Die Zeit in der man „erwachsen wird“ ist psychisch und auch physisch eine komplette Katastrophe. Aber gib dich nicht auf. Deine Denkweisen und Ansichten… eigentlich fast alles, wird sich noch unzählige Male ändern. Vergleiche dich nicht dauerhaft mit anderen und schaffe dir durch eine Ausbildung, Studium etc. den Rahmen für dein eigenes Leben. Auf eigenen Beinen zu stehen (guter Job, eigene Wohnung usw.) gibt viel Sicherheit und lässt uns Stolz auf uns selber sein… das macht zufrieden :)

Du musst kein Supertalent sein und versuche unerreichbare/unrealistische Träume nicht immer im Fokus zu haben. Setze dir immer wieder kleine Ziele, die realistisch sind. Auch kleine Schritte führen zum Ziel.

Lebe im Hier und Jetzt. Sei dankbar und glücklich, dass deine Mama da ist. Eine fürsorgliche Mutter (bzw. Eltern) kann so wichtig sein. Viele Menschen haben dieses Privileg nicht. Aber liebende Eltern wünscht sich eigentlich jeder Mensch. In der Kindheit und weiteren Entwicklung sind unsere Eltern überwiegend maßgebend für unser Leben. Familie kann viel Halt geben. Und dich aufzugeben, beeinflusst alle Menschen in deinem Umfeld. Viele Mütter verzweifeln daran und gehen daran kaputt. Das ist kein schöner Gedanke…

Es klingt böse und unfair… aber vielen Menschen geht es so schlecht auf dieser Welt… Hungersnot usw. Die eigenen Probleme sind oft eigentlich unnötig und unwichtig. Die gesellschaftlichen Ansichten und Vorstellungen vom Leben machen uns psychisch krank. Es gibt keinen perfekten Menschen. Niemand entspricht zu 100% einem Idealbild. Aber über Fehler und schlechte Dinge spricht kaum jemand. Und auch die erfolgreichste und „schönste“ Influencerin auf Instagram ist mehr Schein als Sein, weil sie ohne die Aufmerksamkeit unglücklich ist und vllt. keinen Selbstwert empfinden kann

Nehme dir doch öfter mal eine Auszeit von den vielen Medien und vergleiche dich weniger mit anderen Menschen. Sei dankbar für die schönen Dinge im Leben und setze dir kleine Ziele.Höhen und Tiefen gehören zum Leben dazu. Es wird niemals komplett perfekt sein. Das muss es auch nicht. Konzentriere dich auf dich und sei auch mal egoistisch. Bücher über Psychologie können helfen oder auch eine Therapie. Gute Therapeuten*innen können eine Hilfe und Stütze sein. Auch psychische Verletzungen können mit der Zeit etwas verheilen. Habe es selber so empfunden. Aber Durchhalten muss man… Es fügt sich Alles mit der Zeit… irgendwie, irgendwo. Die Richtung kann man immer ein bisschen beeinflussen, aber eigentlich nie komplett steuern. Akzeptanz ist wichtig. Alles kann man nicht verstehen und sollte auch nicht unbedingt hinterfragt werden. Jeder Mensch hat eigene Ansichten und funktioniert anders. Es wird immer Unstimmigkeiten und Unverständnis geben. Aber Alles für einen Selbst Unverständliche verstehen zu können ist unmöglich und macht unnötigen Stress. Gedanken über andere Menschen sollten nicht so viel Raum einnehmen. Versuche positive Gedanken in solchen Situationen in den Vordergrund zu rücken. Die Vorfreude auf das Wochenende nach anstrengenden Arbeitstagen oder auch das Anschauen der neuen Folge der Lieblingsserie sind gute Ablenkungsmanöver im Kopf. :D

Eine gemeinnützige Tätigkeit bspw. in einem Tierschutzverein, kann wirklich glücklich und zufrieden machen. Gute Taten fühlen sich richtig an und geben dem eigenen Leben einen Sinn und Bedeutung. Immer auch eine Möglichkeit neue nette Menschen zu treffen. Ein stabiles Umfeld kann viel Kraft geben.

Hoffe das klingt nicht zu spirituell … aber mit dieser Denkweise konnte ich nach langer depressiver Phase wieder nach Vorne schauen…

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zu aller erst, ich VERSPRECHE dir, es wird irgendwann wieder besser und du wirst froh sein, dich nicht umgebracht zu haben.

Bezüglich deiner Mutter, ich meine, natürlich willst du der Person keinen Schaden zu fügen, die dich aufgezogen hat. Das ist etwas völlig natürliches.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Liebe.

Wobei wir schon bei dem Sinn des Lebens sind: Liebe.

Folge Jesus nach, das bedeutet, der Liebe nachfolgen, den Weg der Liebe gehen, der letztlich im Himmel enden wird. Wenn du das tust, dann wird er sich dir zu erkennen geben und du wirst dich geliebt fühlen, weil er die Schuld für all deine Fehler auf sich genommen und mit einem qualvollen Tod am Kreuz gesühnt hat, weil er dich sosehr geliebt hat. Mehr Liebe kann ein Mensch sich nicht wünschen.

Jesus ist das Leben. Durch ihn wirst du dich wieder lebendig fühlen.

Ich würde dir ja gerne sagen du hast Recht und deine Mum nicht. Ist aber leider so. Aufgeben ist keine Option. Für niemanden. Das ist wie mit einem schlechten Job wo einen die Mitarbeiter mobben oder so. BEVOR man kündigt geht man zum Chef und erzählt ihm alles - regt sich auf und lässt das mal alles raus. Um dann nach der Kündigung frisch, gestärkt und vor Allem Lastenlos in den nächsten Job zu wechseln. Menschen benötigen dringend die Möglichkeit sich ihrer Probleme zu entledigen - wie angeblich klein diese auch sind. Und wenns nicht geht mit weinen oder deprimiert sein, dann halt mit schimpfen. Und WENN mans dann rauslässt und mal in sich reinfühlt merkt man, wie es leichter wird und freier. Die Probleme mit der Firma fallen von einem ab, weil man drüber redet und das Gefühl das man damit verbindet einfach. Das einen das nicht unbedingt beliebt macht beim Chef ist klar – aber ey – man wollte doch sowieso kündigen. Ob das moralisch in Ordnung ist – du völlig verrückt dabei rüberkommst oder dir nicht zugehört wird ist völlig egal – Hauptsache man platziert die Dinge dort, wo sie hingehören. Im Falle einer Arbeit beim Chef.

Menschen die deprimiert sind und denken sich das Leben nehmen zu müssen sehen das Alles nicht. Sie stehen in einer Ecke mit dem Blick gegen die Betonwand und ohne Ausweg. In deinem Fall steht die Mama neben dir an der Betonwand und redet auf dich ein. Wahrscheinlich so intensiv, dass du deine eigenen Gedanken gar nicht mehr hörst und vielleicht auch einfach nur weg willst aus der Ecke.

Mach dir klar, dass KEIN Leben ein Schlechtes ist. Auch du und dein Leben haben seine Vorteile und seine guten Seiten. Versuch die mal auszugraben und mach sie nicht gleich wieder mit selbstverletzenden Aussagen kaputt. Dein Inneres ist leer ist nicht nur negativ – da ist VIEL Platz Neues reinzufüllen. Es tut weh und du siehst keinen Sinn – da ist VIEL Möglichkeit ALLES anders zu machen als du es gewohnt bist. Dreh dich um und lass dir helfen. Und mach es nicht gleich wieder mit selbstverletzenden Aussagen kaputt. Dinge wie „ich bin so schlecht, ich bin dumm, ich kann das nicht, ich habe keine Kraft mehr, ich habe keinen Sinn, ich bin allen egal,…..“ sobald du merkst sowas kommt dir in den Sinn, sagst du sofort „NEIN!“ im Gedanken und drehst es um. Das kann man mit autogenem Training vergleichen. Du irrst vielleicht durchs Leben und weißt nicht wo du grade stehst. Um voran zu kommen muss man das aber rausfinden. Wer bist du, was willst du, was hilft dir, was stört dich, was fühlst du, WER BIN ICH. Was auch immer dich belastet – es hat einen Grund, es hat seinen Weg und es hat einen positiven Hintergrund. ALLES. DU hast den Abgrund gesehen. Ich denke du hast ihn lang genug betrachtet. Geh zu einem Therapeuten und sprich dir alles von der Seele. Es ist egal was – du kannst jederzeit wieder gehen und dir einen anderen suchen. Du bist 19 du kannst theoretisch tun und lassen was du willst. AUFGEBEN kannst du immer noch. Aber nicht jetzt. Du darfst aber jederzeit deprimiert und stinkig, nervig und übel gelaunt, traurig und zu Tode betrübt sein. Das gehört dazu. Hätten wir keine schlechten Tage, gäbe es auch keine Guten. Und du hast die Chance viel glücklicher zu werden als viele Anderen eben WEIL du am Abgrund standest. Je tiefer man fällt, desto steiler, aber auch höher ist der Weg zurück.

Sag deiner Mum du willst versuchen dir helfen zu lassen kannst aber nicht sagen, wie es weitergeht. Sie soll dir helfen jemanden zu finden. Wenn du ihr nicht vertraust, dann such jemand Anderen der dich vielleicht begleitet. Und ich kann dir garantieren, dass sich dein Leben ändern wird. Nicht heute, nicht morgen, vielleicht nichtmal in einem Jahr – aber es wird.

Ich wünsch dir nochmal einen Schwung Kraft um das anzugehen, einen Funken Hoffnung, dass sich alles ändern kann, ein klein bisschen Glück und ein paar gute Gedanken zu Dingen, die du bist jetzt nur negativ sehen konntest – allem Voran Gedanken über dich selbst. Du bist nicht schlecht – du bist nur blind für deine guten Seiten. Aber das kann man alles ändern. Und wenn man es sich erstmal nur einredet.

Bevor du weiter über Suizid nachdenkst, wende dich bitte an eine Notfallhotline oder such dir ärztliche Hilfe (Therapie). Vielleicht wäre es sogar gut, wenn du dich selbst in die Psychiatrie einweisen lässt, wo man dir professionell helfen kann, ohne dass du auf Termine warten musst.

Denn deine ausweglose Situation ist vielleicht garnicht so Ausweglos, wie du sie siehst. Du hast nur momentan den falschen Blickwinkel und brauchst dringend jemand, der dir zeigt wie man es anders sehen kann.