Warum haben kühe Flecken?
Ich habe mich gerade gefragt warum unsere Kühe Flecken haben aber die die in freier Wildbahn wohnen nicht? Wie sind die entstanden? wurden Kühe mit irrgendwas anderem gekreuzt?
4 Antworten
Flecken und neue Fellfarben sind Teil des Domestikationssyndroms, d.h. einer Reihe von typischen Merkmalen, die in Kombination auftreten, wenn eine Tierart als Nutz- oder Haustier gezüchtet wird.
Die Domestikation zielt in erster Linie auf verminderte Aggressivität und Fluchtverhalten ab. Dieser Effekt wird erzielt durch veränderte Aktivität der embryonalen Neuralleiste, aus der das Nervensystem hervorgeht, aber eben u.a. auch Knorpel- und Knochenzellen des Gesichts und Melanozyten. Deshalb bewirkt eine Selektion auf zahmes Verhalten weitere unbeabsichtigte Veränderungen, wie kleinere Kiefer, Schlappohren und neue Fellfärbungen.
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Einfarbige Rinder können eine schwarze, weiße, gelbe, rote oder graue Farbe haben. Wenn man diese einfarbigen Rinder über Generationen miteinander kreuzt, wird irgendwann im Laufe der Domestikation die Scheckung entstanden sein. Weil dieses Tier mehr auffällt, wird es bei der Zucht bevorzugt worden sein. Dadurch konnte sich dieses Merkmal ausbreiten.
Die üblichen Holsteinkühe sind weiße Kühe mit schwarzen (oder roten) Flecken.
Das Fleckvieh, das ursprünglich aus dem schweizer Simmental kommt, hat eine braune Grundfarbe mit weißen Flecken und dominant vererbtem weißen Kopf.
Nicht alle Kühe haben Flecken.
Das Braunvieh (siehe oben) hat z. B keine.
Ausserdem: "Wildkühe" im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Die Vorfahren der Kuh sind im 17. Jahrhundert ausgestorben. Heute leben in freier Wildbahn nur noch einige verwandte Arten.
Durch die Flecken können Raubtiere schlecht die Kuh anvisieren und sich auf sie fixieren.
