warum haben einige menschen mehr mitleid als andere?

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Mitgefühl setzt sich aus verschiedenen Chraktermerkmalen zusammen, essentiell dafür ist die Fähigkeit zur Empathie - ohne Empathie, kein Mitgefühl. Auf der anderen Seite bringt all die Empathie nichts, wenn man nicht mit Situationen konfrontiert wird in denen diese Empathie zum Tragen kommen könnte. So kann ein äußerst empathischer aber dafür auch naiver Mensch entspannt durch`s Leben gehen, obwohl rechts und links um ihn die grauenvollsten Dinge geschehen - solange derjenige es nicht sieht, traumatisiert es ihn auch nicht. Empathie wiederum ist eine sehr komplexe Fähigkeit. Sie ist zum einen determiniert, also zum Teil angeboren. Im Lauf des Lebens wird die Empathiefähigkeit jedoch von vielen Dingen beeinflusst. Manche Menschen haben ein sehr starkes Empathiempfinden, andere ein weniger starkes. Einige Menschen lernen Empathie vor allem durch Erfahrung am eigenen Leib, andere haben ein starkes determiniertes Empathieempfinden. Und je nachdem: Wenn einer, der ein schwaches Empathieempfinden hat, keine, der Empathie förderlichen (sondern eher dem Gegenteil dienliche) Erfahrungen macht hat man hinterher einen mitleidlosen Menschen. Wenn einer der ein starkes angeborenes Empathieempfinden hat auch noch entsprechende Erfahrungen macht hat man dann jemanden, der sehr viel Mitleid mit anderen hat. Mitgefühl steht im Konflikt mit Egoismus - Menschen die in erster Linie die eigenen Interessen verfolgen bekommen früher oder später ein Problem mit den Interessen der anderen.

Ob mitfühlende Menschen die besseren sind? Das würde ich so nicht bestätigen. Viel Mitgefühl zu haben ist in jedem Falle theoretisch besser. Das Problem ist aber, dass die Fähigkeit zum Mitgefühl nie allein steht - es zählt das Gesamtpaket.

Nehmen wir nochmal das Beispiel mit der Naivität das ich am Anfang erwähnt habe. Ein naiver Mensch läuft mit relativ großen Scheuklappen durch´s Leben und sieht in der Regel auch immer nur das was erstmal direkt und deutlich vor ihm rumliegt. So jemand entdeckt also jeden Tag etwas neu - ist ja ganz nett so weit, bedeutet nicht dass derjenige dümmer oder schlechter ist als irgendwer anders. Ist so jemand aber außerordentlich empathisch veranlagt, bekommt er hin und wieder einen Schock, wenn er mal vom Leid anderer Menschen "überrascht" wird und reagiert unter Umständen auch mal hysterisch. Noch eine Prise Geltungssucht dazu und das Ganze würde dann soweit die original Definition eines "Gut-Menschen" erfüllen ("original" deshalb, weil "Gutmensch" mittlerweile zu einem rhetorischen "Kniff"-Begriff mutiert ist).

Ein empathisch, praktisch veranlagter Realist ist mir dementsprechend eigentlich am liebsten - aber das muss erstmal wer hinbekommen. Irgendwie sind wir doch alle irgendwo ein bisschen auch Idealisten.

Die Emotion Mitleid wird auf zwei Wegen ausgelöst, entweder über das limbische System im Gehirn als eine rein emotionale Steuerung oder aber kognitiv über die Hirnrinde. Dort rationalisieren wir das Gefühl, wenn wir darüber nachdenken. Bei der emotionalen Steuerung spielen Schlüsselreize wie ein kindliches Aussehen, ein schmerzverzerrter, bittender oder bettelnder Gesichtsausdruck eine große Rolle. Das letztendliche Gefühl entsteht aus beiden Komponenten als eine Mischung.

Wann empfinden Menschen kein Mitleid?

Wenn sie selber Todesangst haben, zu schwach oder sehr aggressiv sind. Mitleid und Aggression halten sich gegenseitig in Schach.

Warum blockieren sich die Gefühle Mitleid und Angst?

Wenn ich zu viel Angst habe, fällt es mir schwer, Mitleid mit anderen zu haben. Um Mitleid als starkes Gefühl empfinden zu können, braucht man selbst ein Stärkegefühl. Aus der sicheren Distanz zum Beispiel enpfinde ich eher Mitleid, fliegt mir selber die Nähe der Situation um die Ohren, dominiert die Angst.

Entsteht Mitleid eher, wenn Menschen bei unvorhersehbaren Schicksalsschlägen zu Schaden kommen?

Unverschuldet, hilflos, schwach, unschuldig, unvorhersehbar. Das sind die Kriterien, die Mitleid hervorrufen. Denke an Kindesentführungen! Wir fühlen das Grauen fast körperlich und empfinden sowohl mit den Kindern als auch mit den Eltern tiefes Mitleid.

http://www.focus.de/gesundheit/news/medizin-emotionsorgel-im-gehirnaid195415.html

Zum Schluss meine ich, dass auch die Erziehung, Wertevermittlung und das damit weitergegebene humanistische Miteinander in der sozialen Struktur dafür ausschlaggebend ist, dass mehr oder weniger Mitleidsgefühle auslöst werden!!!!

weil einige Menschen durch vllt mehr Erfarhung empathischer oder eben abgehärteter sind.

Erlebnisse verändern Menschen, gestalten und formen ihren Charackter.. einige lernen mit dem Erlebten umzugehen indem sie andere dadurch verstehen können und mitfühlen; andere weisen diese Gedanken ab und wirken kalt/herzlos.

Hoffe konnte helfen :)

Oft machen Kinder nach, was sie von Erwachsenen vorgelebt bekommen! Und viele Karriere-Menschen müssen scheinbar so sein, weil sie ängstlich sind, dass ihre Gefühle beruflich hinderlich sind.

Viele Menschen geben sich nur nach außen hart, innen sieht es hin und wieder ganz anders aus.

So mancher kann oder will nicht empathisch sein! Er will als harter Knochen angesehen werden. Leider.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey, Mitfühlende Menschen sind das Salz der Erde, Balsam für jedermanns Herz. Vermutlich gibt es deshalb eher wenige davon, weil die meisten Menschen soviele Sorgen und Kummer haben, dass sie mit sich selbst beschäftigt sind, und keine Zeit bleibt bleibt für andere. LG Silvie