Warum gönnen Menschen dem anderen nichts?

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Warum diese Verallgemeinerung?

Ich bin mit jemandem befreundet, der finanziell mehr als gut aufgestellt ist, neide ihr aber überhaupt nichts, weil sie ein sehr netter, liebenswerter Mensch ist.

Da ich nichts davon habe, wenn andere mehr haben und mit meiner eigenen Situation zufrieden bin, gehöre ich nicht zu den Neidern.

Man sollte sich auch darüber im klaren sein dass Geld nicht alles ist. Die Tante der o.g. Freundin ist vielfache Millionärin. Sie hat schon drei Ehen hinter sich und seit Jahrzehnten ein großes Alkoholproblem. Glücklich ist sie auch mit dem vielen Geld nicht.

Ich hatte eine Schulkameradin, auf die waren fast alle neidisch. Sie war sehr hübsch, der Papa hatte einen gutgehenden Betrieb, sie war klug und hatte einen tollen Freund.

Ein paar Jahre nach dem Schulabschluss wollte Petra ihren Freund heiraten. Kurz vorher wurde bei ihr eine Krebsdiagnose gestellt, sie hat ihren geplanten Hochzeitstag nicht mehr erlebt.

Da bin ich mit meinem "normalen" Einkommen und meiner (hoffentlich noch langen) Gesundheit doch viel besser dran.

Ich habe einen Job der mir Spaß macht, ein Einkommen das auch Urlaub und andere "Extras" zulässt, bin für den Ruhestand abgesichert und habe (ganz wichtig) eine liebevolle Familie und gute Freunde. Was will ich mehr?

Vielleicht weil sie etwas Wichtiges noch nicht erkannt haben? Alles, was sie wirklich benötigen, das haben sie bereits, doch sie sind sich dessen - meistens - nicht bewusst, sie machen nichts aus dem bereits Erreichten und müssen mehr und noch mehr und noch viel, viel mehr haben = ein subtiler Teufelskreis der Habgier spielt bestimmt auch eine Rolle. Wenn aus dem bereits Erreichten Glück & Zufriedenheit erwachsen, wenn man die eigenen Möglichkeiten wahrnimmt und nutzt, dann zerfällt Missgunst zu Staub, das Gegenteil wird erreicht = man hilft anderen gerne und selbstlos, auch etwas Schönes, Gutes, Wertvolles zu erreichen. Missgunst ist m. E. eine Lektion, eine Lernaufgabe, die zum Wachstum herausfordert, denn Missgünstige drehen sich doch nur im Kreis. Sie bewegen sich, okay. Aber immer nur um die eigene Achse, und das ist kein Fortschritt, das lähmt auf Dauer alle Lebensfreude. Ich jedenfalls beneide Missgünstige nicht! ;-) Nicht einen Tag würde ich für den Teufelskreis der subtilen Habgier verplempern.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Das ist "Schwanzvergleich" mittlerweile leider schon zur Normalität geworden. Letztens kam mein Nachbar rüber, als ich ne Brennholzlieferung verarbeitete. "Oh, schönes Holz... ach, ist ja nur Nadelholz. Das ist ja doch nicht so toll." und verschwand dann wieder.

Um zu sehen, wo wir in der Gesellschaft stehen, scheint uns das antrainiert worden zu sein. Auch ich kann mich in gewissen Situationen nicht davon freisprechen, wenn ich mal auf eine Errungenschaft eines anderen oder seinen Wissensvorsprung neidisch bin.

Ich gehe davon aus, dass es letztlich bei allen Menschen verankert ist. Nur die Ausprägung ist dann doch sehr unterschiedlich.

Das kann man nicht pauschalisieren. Ich bin mit meinem Leben/Einkommen, das sicher nicht sehr üppig ist, zufrieden, und gönne jedem mehr, der etwas dafür getan und ggf. riskiert, oder vielleicht einfach auch nur Glück gehabt hat.

Ich denke, Sozialneid kommt oft daher, daß viele Menschen ihren persönlichen "Wert" daran bemessen, was sie sich "leisten können", am Abschneiden im direkten Vergleich von materiellen Statussymbolen mit anderen. Wenn dann jemand anderer "besser" abschneidet, fühlen sie sich persönlich gekränkt und minderwertig.

  • Eifersucht: Wenn jemand das Gefühl hat, dass eine andere Person etwas hat, das er selbst gerne hätte, kann er oder sie eifersüchtig werden und dem anderen nichts gönnen.
  • Neid: Ähnlich wie Eifersucht, kann Neid dazu führen, dass jemand anderen nicht für ihren Erfolg oder Besitz glücklich ist.
  • Konkurrenzdenken: Wenn Menschen in einer konkurrenziellen Umgebung aufwachsen oder arbeiten, kann es dazu führen, dass sie andere als Bedrohung für ihre eigene Erfolg sehen und ihnen deshalb nichts gönnen.
  • Mangelndes Selbstbewusstsein: Wenn jemand sich selbst nicht sicher ist, kann er oder sie andere nicht für ihren Erfolg oder Besitz glücklich sein, weil er oder sie glaubt, dass es ihm oder ihr nicht zusteht.
  • Mangel an Empathie: Wenn jemand nicht in der Lage ist, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen, kann er oder sie Schwierigkeiten haben, Freude für die Erfolge oder Besitz anderer zu empfinden.