Warum gibt es viele Falsche Vorurteile gegen Araber in Deutschland?

26 Antworten

Weil es nun mal gesellschaftlich durchgedrungen ist, dass das eben der Fall ist. Und willst du verneinen, dass es bei vielen arabischen Familien, in denen die Frau ohne Burka das Haus nicht verlassen darf, wirklich anders ist? Du kannst nicht wirklich die deutschen Familien mit arabischen Wurzeln als Maß nehmen. Schließlich ist das ein völlig anderer Kulturkreis.

Gruß Than

Liebe(r) micfo,

Ich bekenne mich schuldig, Vorurteile zu haben, aber ich sehe es nicht so, dass es unbedingt falsche Vorurteile sind. Ansonsten wären alle Berichte von Frauen mit arabischen Wurzeln erlogen und das glaub ich nicht, schon weil ich die eine oder andere Erfahrung auch selbst schon gemacht habe.

Außerdem ist es ja nun wirklich ein offenes Geheimnis, dass man in Familien in den arabischen Emiraten kaum eine Frau zu Gesicht bekommt - das kommt ja nun nicht von ungefähr. Und all die Mütter, die in Angst um ihre Kinder sind, weil ihr Menne mit arabischen Wurzeln ihr angedroht hat, die Kinder nach Arabien zu verschleppen - was ja nun auch nicht nur einmal passiert ist - sind ja nun nicht frei erfunden. Dafür musst du dich nur mal in entsprechenden Foren umschauen.

Was ich dabei wichtig finde ist, dass ich mir BEWUSST bin, dass es ein Vorurteil ist. Das bedeutet, dass mir jeder zeigen kann, dass er eine Frau genauso achtet und respektiert wie einen Mann. Aber bis dahin bleib ich vorsichtig. Und ich würde auch jeder Frau raten, vorsichtig zu sein.

Für mich ist auch noch wichtig, dass ich den Leuten so gegenübertrete, dass ich die Würde des Menschen in meinem Gegenüber respektiere - das tu ich. Aber das bedeutet keineswegs, dass ich jedem vertraue - auch Deutschen nicht, da gibts ja auch immer noch eine Menge Jungs, die glauben, ihre Frauen unterbuttern zu dürfen. Auch in westlichen Kulturen war es ja so, dass sich die Frauen ihre Rechte erst erkämpfen mussten.

Aber wenn ich lese, dass es ein FALSCHES Vorurteil sein soll, werd ich grantig. Denn das Mindeste was ich erwarte ist Ehrlichkeit und Offenheit der eigenen Kultur gegenüber. Ich stehe unserer Kultur auch kritisch gegenüber und ich weiß sehr wohl, dass wir da auch ne Menge besser machen können - und auch müssen. Aber das Gleiche erwarte ich auch von Menschen anderer Kulturen.

Das ist bei mir zum Beispiel neuerdings auch Türken gegenüber so. Ich kenne eine Menge Türken, die ich wirklich sehr schätze, aber weil ich erfahre, höre (z.B. bei Domian) oder lese, wie sich viele jetzt hinter Erdogan stellen und damit das eigene Volk verraten - nur weil sie nicht kritikfähig oder einsichtig sind, dass da ein selbstgerechter Sack sich über die Menschenrechte erhebt und das eigene Volk niedermacht, wenns nicht vor ihm buckelt, will ich erstmal wissen, wie ein Türke denkt, bevor ich ihm vertraue.

Ist aber das Gleiche bei Deutschen - von denen will ich auch erstmal gezeigt bekommen, dass sie unser oberstes Prinzip beachten und die Würde des Menschen respektieren. Wenn ich das sehe, dann wächst Vertrauen. Aber solange vertraue ich mir lieber selbst und wenn mir mein Gefühl rät, auf Abstand zu bleiben, dann tu ich das.

Ich kanns einfach nicht ab, wenn Menschen sich selbst und ihre Kultur nicht hinterfragen. Ich kann Selbstgerechtigkeit nicht ab und ich kanns vor allem nicht ab, wenn man immer im anderen die Schuld sucht und zu finden glaubt. Das mag ein Vorurteil sein - aber keins, auf dem ich bestehe. Weil mir JEDER zeigen kann, dass er vertrauenswürdig ist - und dann ist es ja gut. Aber im Vorfeld vertrauen ist nicht drin. Tut mir echt leid, aber so ist das bei mir.

ancanei  13.01.2017, 16:46

Mir ist beim Lesen der Kommentare noch etwas auf- und eingefallen:

Das Problem liegt nach meiner Ansicht nicht in den Vorurteilen selbst, sondern in der Machart, sie in gut und schlecht einzuteilen. Und nicht nur das, was wir vorverurteilen (also be-urteilen, bevor wir was wissen), sondern auch die Vorurteile selbst.

Ich trainiere mich schon seit Jahren eisern darinnen, dass nichts nur gut oder nur schlecht ist. Und ich greif mir alles, was ich gut oder schlecht finde und suche mir Situationen, in denen das vornehmlich Gute als schlecht erweist und in denen sich das vornehmlich Schlechte als gut erweist. Das ist mir superwichtig und je mehr ich lerne, vorbehaltlos auf etwas zugehen zu können, umso wichtiger wird es mir.

Klar gilt das auch für Vorurteile. Sie sind weder gut noch schlecht, der Mensch denkt einfach in Vorurteilen. Das Gehirn denkt aufgrund gemachter Erfahrungen, das ist völlig normal. Die meisten kennen diese Texte, in denen die Buchstaben vermischt sind und die man dennoch flüssig lesen kann: Das ist deswegen, weil unser Gehirn Vorurteile hat. Es ist völlig normal - und es ist auch normal, dass unser Unterbewusstsein uns viel gekonnter auf den Arm nehmen kann als jeder andere.

Und jeder Mensch glaubt viel mehr als er wirklich weiß - und je nach dem, ob er es gut oder schlecht findet, denkt er auch darüber. Und wenn zwei Kontrahenten die Sicht des anderen schlecht finden, fühlt der jeweils andere sich natürlich ver-urteilt - und schon geht die Keilerei los. Das beobachte ich immer und immer wieder.

Es geht aber nicht um gut oder schlecht, sondern um Erfahrungen und nicht nur eigene Erfahrungen. Wenn ich von Risiken oder Gefahren höre, dann macht mich das vorsichtig. Und das ist weder gut noch schlecht, sondern einfach völlig in Ordnung.

Die Welt ist nicht gut oder schlecht, sondern einfach, wie sie ist.
Sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, macht sie ja nun auch nicht besser. Völlig egal, wie richtig man die eigene Sichtweise findet und wie schlecht man divergierende Sichtweisen findet. Dadurch wird einfach nichts besser.

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es gibt keine falschen Vorurteile nur richtige 

In den deutschen Frauenhäusern leben zu 50 % Musliminnen. Die Gewaltrate ist eben sehr viel höher als bei Nichtmuslimen. Zwangsehen und Ehrenmorde gibt es fast nur bei Türken, Arabern etc.

Mein zukünftiger Schwiegersohn ist Araber und da gilt eines:

Es wird getan, was die Mutter will.

Und die wird auch gesichert nicht geschlagen

Aber das ist wie hier auch - je weniger Bildung, desto übler sieht es aus für die Frau.

2AlexH2  28.09.2018, 23:46

O je wie ist das gekommen?

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