Warum gibt es so viele Leute in unserer Gesellschaft, die keine Veränderungen in ihrem Leben wollen, sondern alles immer beim Alten belassen?

25 Antworten

Das kann ich ja auch ein bisschen auf mich beziehen. Ich ändere auch ungern etwas. Wenn es auch läuft, warum dann ändern ?

Ich bekomme seit über 20 Jahren wöchentlich Werbemails von Firmen die mir meinen über 40-jährigen Beruf erklären wollen. Mit ihren ach so tollen Veränderungsideen kann ich meinen Umsatz verdreifachen, meinen Gewinn ins unermessliche steigern und mindestens 15 Autos mehr im Monat verkaufen.

Ich muss mich nur für eines der 3 Pakete entscheiden und kann schon im nächsten Monat den Erfolg einstreichen. Wow, warum bin ich da noch nicht alleine drauf gekommen ?

Wahrscheinlich, weil ich in den 40 Jahren Berufserfahrung auch etwas dazu gelernt habe. Nämlich nicht automatisch jeden neuen Trend gleich mit machen zu wollen. In sehr vielen Fällen ist nämlich das Altbewerte gar nicht so schlecht. Das betrifft auch nicht nur den Autohandel sondern auch andere Branchen.

Siehe auch den Fachkräftemangel. Ab 45/50 warst du zu alt um in D noch einen Job zu finden. Nun sind nicht nur die Menschen /Arbeitnehmer weg, sondern auch das "Knoff-Hoff". Danke Veränderung.


spanferkel14  11.05.2023, 10:25

Das ist nicht, was der Fragesteller meint. Es geht um Neugierde und Horizonterweiterung.

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jbinfo  11.05.2023, 13:06
@spanferkel14

Natürlich bin ich neugierig, sehr sogar. Auch findet sicher bei mir täglich eine Horizonterweiterung statt. Ich muss aber nicht alles mit machen.

Oft kommen, Freunde, Bekannte, Verwandte, Kunden und sind erstaunt wie schön "normal" es bei uns noch zugeht. Wie halt in guten alten Zeiten.

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Ich führe das überwiegend auf die Lebenserfahrung zurück, die man mit fortschritlichen Alter schon gesammelt hat.

In meinem Fall - mit fast 50 Jahren auf dem Buckel , hat man schon sehr viel gesehen und erlebt, so das man aus seinem "Erfahrungsschatz" basierend oftmals Entscheidungen trifft, die auch in der Vergangenheit gut waren . D.h. "Jugend forscht" haben wir bereits -größtenteils- hinter uns gebracht.

Von daher gibt es auch bei mir viele Sachen, die ich nicht mehr verändern werde aber einige, wo ich immer noch gerne "teste" , neue "Erfahrungen" sammeln mag usw.

Anbei nur mal ein paar Beispiele:

-> Ich teste gerne neue Gerichte, die ich nocht nicht kenne - man lernt hier auch mit zunehmenden Alter viel neue kulinarische Aspekte mit in sein "Kochbuch" aufzunehmen.

-> Ich habe schon Europa komplett bereist . Kenne alle "Ostblockstaaten" genauso gut wie die Südlichen, Nördlichen und Westlichen .Irgendwann hat man seine "Lieblingsländer" , in denen man dann jedoch "am liebsten" Urlaub macht.

-> Ich behaupte mal von mir ALLE Weißbiersorten, die es in Deutschland gibt, bereits verköstigt zu haben (bestimmt mehrere hunderte) und habe meine Stamm-Marke gefunden. Warum also wechseln ?

Ich denke, so "ähnlich" wird es bei vielen sein.

An vielen Dingen halten wir einfach fest, einige ändern wir gerne auch mal .

Im Leben geht es doch auch darum, seinen Horizont zu erweitern.

In deinem Leben geht es darum. Ok, in meinem auch. Aber weder du noch ich haben anderen vorzuschreiben, worum es in deren Leben geht.

Eine Veränderung ist nicht unbedingt eine Verbesserung. Wenn man sich darüber unsicher und mit dem Alten zufrieden ist, belässt man es lieber dabei.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen Veränderungen im Leben oft widerstehen und lieber an Altbekanntem festhalten möchten. Hier sind einige mögliche Erklärungen:

  1. Angst vor dem Unbekannten: Veränderungen bedeuten oft, sich auf etwas Neues einzulassen und aus der Komfortzone herauszutreten. Das kann Unsicherheit und Ängste auslösen, da man nicht genau weiß, was einen erwartet.
  2. Gewohnheit und Bequemlichkeit: Menschen sind Gewohnheitstiere und fühlen sich oft sicher und wohl in bekannten Routinen und Mustern. Veränderungen erfordern oft Anpassung und Aufwand, was manche Menschen als lästig empfinden.
  3. Verlustängste: Veränderungen können mit Verlusten einhergehen, sei es im sozialen Umfeld, im beruflichen Kontext oder in der persönlichen Identität. Menschen können sich an das, was sie haben, klammern, aus Angst davor, etwas Wichtiges zu verlieren.
  4. Misstrauen gegenüber Veränderungen: Manche Menschen haben negative Erfahrungen mit Veränderungen gemacht und entwickeln daher eine generelle Skepsis oder Ablehnung gegenüber neuen Ideen oder Möglichkeiten. Sie haben möglicherweise Angst vor den potenziellen Risiken oder negativen Konsequenzen, die mit Veränderungen verbunden sein könnten.
  5. Mangelnde Motivation: Manchmal fühlen sich Menschen in ihrer aktuellen Situation nicht unbedingt unglücklich oder unzufrieden genug, um Veränderungen anzustreben. Sie sehen möglicherweise keinen dringenden Bedarf für Veränderungen und sind mit dem Status quo zufrieden.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen Veränderungen ablehnen. Viele Menschen sind offen für neue Erfahrungen und betrachten Veränderungen als Chance für persönliches Wachstum und Entwicklung. Die Haltung gegenüber Veränderungen variiert von Person zu Person und hängt von individuellen Erfahrungen, Überzeugungen und Zielen ab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung