Warum gibt es keine konservative Partei, die nicht wirtschaftsliberal/anti-Sozialstaat ist?

7 Antworten

Je nach dem wie alleinstehend man den Begriff konservativ jetzt werten will oder als alleinstehende Ideologie: die gibt es. Auch in DE.

Republikaner

DSU

Deutsche Konservative Partei

Alle drei sind jetzt nicht unbedingt wirtschaftlich liberal oder neoliberal. Wobei DSU durchaus immer mal einige Tendenzen Richtung wirtschaftlich liberal hatte.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/The_Republicans_(Germany)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Konservative

https://en.m.wikipedia.org/wiki/German_Social_Union_(East_Germany)

Ansonsten gibt es in anderen Ländern ebenfalls jede Menge konservative Parteien ( oder Parteien mit eben konservativen Standpunkten da wo der Begriff passt - national-conservativ und social-conservatives ) die nicht neoliberal sind.

Weil konservativ "bewahrend" bedeutet. Und wer den Kapitalismus in all seinen Erschenungsformen bewahren will, der ist nun mal automatisch "anti-Sozialstaat".

Das relativ gut entwickelte Sozialsystem hat sich in EU auch nur deshalb leidlich etabliert, weil es den Eisernen Vorhang und dahinter ein konkurrierendes Wirtschaftssystem gab.

Früher gab es sie. Aber durch den starken EInfluss der neoliberalen Großunternehmens-Lobby wurde dieser erst an den Rand gedrängt und schließlich verdrängt.

Konservativismus besteht doch grade aus der Aufrechterhaltung des Status Quos und der Bewahrung von Werten zugunsten geltender Hierarchien.

Historisch wurden Wohlfahrtsprogramme von diesen als ordnungspolitisches Instrument genutzt umd die bestehende Ordnung zu stabilisieren.

z.B. durch Bismark der staatliche Sozialversicherungen eingeführt hat um den sozialdemokratischen Zulauf zu stoppen.

Diese Sozialprogramme waren aber nie dafür gedacht die armen weniger Arm zu machen sondern höchstens die größte Not zu beseitigen und ihre Loyalität für den Staat zu erkaufen.

Moderne Sozialsysteme sind oft auf aktive und signifikante Wohlstands-Umverteilung bedacht, das heißt gleichzeitig auch Umverteilung von Macht. Gibt man jemandem z.B. ein längerfristiges, gutes Arbeitslosengeld, ist dieser weniger geneigt 'jede' Arbeit zu jedem Lohn anzunehmen. Die Löhne steigen in der Folge also, weil man sonst nicht genug Arbeitskräfte findet.

Dies ist natürlich zum missfallen der 'Arbeitgeber' welche dadurch weniger von den Profiten einstecken können und dadurch ein geringeres Wohlstandswachstum haben als die arbeitende Schicht in der Masse. Und dies heißt gleichzeitig, dass sie einen Teil der Macht abgeben müssen, die ihre individuelle wirtschaftliche Dominanz ihnen in einem kapitalistischen System beschert.

Weil dies die herrschende Ordnung gefährden würde, sind konservative natürlich dagegen im Grunde. Manche gehen natürlich auf Stimmenfang bei den besonders naiven Wählern.

Aber die meisten Konservativen haben schon verstanden, dass sich viele mit nonsense themen wie 'Gendern' oder sowas und der Kritik daran einfangen lassen, ohne dass man wirklich etwas an deren Lebenssituation verbessern müsste.

Woher ich das weiß:Recherche

weil konservative gern an frühere Zeiten festhalten - weil es idioten sind

der einzige Positive punkt Konservativer (ohne kontext) ist die stärkung der Polizei, unser Justizsystem ist echt weit überholt und viel zu langsam.