Warum gibt es einen Lehrermangel?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da kann man wohl nur vermuten. Zu einer anderen Frage hier wurde diskutiert, was sich im Schulsystem ändern müsste, damit es zeitgemäßer wird. Da sind viele gute Argumente gefallen, die sicher auch Lehramtsanwärter davon abhalten, Lehrer zu werden. Zudem wird ja immer wieder mal davon berichtet, dass es für viele junge Lehrer schwer ist, sich in den Konstellationen aus deutschsprachigen und nichtdeutschsprachigen Schülern Respekt zu verschaffen und wie schwer es ist, gleichzeitig aufnahmefähige und lernschwächere Schüler gleichermaßen zu schulen. Inklusion, Zuwanderer, verschiedene Religionen und Ansichten.....alles schwierige Themen. Zudem sollten Lehrer heute möglichst auch psychologisch was drauf haben, um zu erkennen, welche Schüler zum Beispiel Mobbingopfer sind oder unter häuslicher Gewalt leiden. Lärm, gerade bei jüngeren Schülerinnen und Schülern ist auch nicht jedermanns Sache. Schön, wenn du mit Energie und Spaß in deinen Beruf startest. Diese Einstellung hat halt nicht jede/r und viele schrecken die Begleitumstände schon im Vorfeld so ab, dass sie gar nicht erst ins Lehramt wollen. Ob es an der Bezahlung liegt kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nicht, was Lehrer verdienen.

Der Lehrermangel hat viele Ursachen.

  1. Immer geringere Geburtenrate. Daher gibt es weniger Leute die eine Ausbildung beginnen. Berücksichtigt man, dass in Deutschland vor allem Bürgergeldbezieher die Geburtenrate überdurchschnittlich beeinflussen gibt es noch weniger Ausbildungswillig ( möge der Shitstorm jetzt übe rmich herfallen)
  2. Die hohe Anzahl an zugewanderten in den letzten Jahren erfordert auch plötzlich mehr Schul und Kitaplätze. Mehr als 1 Mio Kinder von denen nahezu 100% kein deutsch sprechen erfordern hohe Betreuungskapazitäten.
  3. Teilzeitquote. Die Frauenquote ist sehr hoch. Da kommen zwangsläufig viele Teilzeitkröfte heraus.
  4. Der Umgang mit den Lehrkräften. DIe dürfen ja heute nichts mehr und müssen sich allerhand bieten lassen. Das gleichen wenige Arbeitsstunden und lange Ferienzeiten auch nicht unbedingt aus. Ich würde DRINGENDden Schulen empfehlen, eine Aufsicht für Störenfriede einzuführen, wie ich es in den USA kennengelernt habe. Dort wurden die Störenfriede aus den Klassenzimmern abgeholt und mussten die Stunde in einem anderen Raum beim "students Dean" sitzen. Die Stunde war unentschuldigt und musste nach Schulschluss nachgeholt werden.
Aleks865 
Fragesteller
 15.02.2024, 17:21

deine Antwort ist hilfreich, thx :)

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Soweit ich weiss, wurde zum Teil in numerus clausus eingeführt, statt genügend Studienplätze zu schaffen.

Im übrigen spielt der sog. Schweinezyklus (der Begriff wurde 1927 von Arthur Hanau geprägt, wenn auch nicht speziell auf bestimmte Berufe sondern auf Güter) eine Rolle. Dazu gibt es auch einen Wikipedia-Artikel und auf der Seite der GEW "Das Schweinezyklus-Problem".

Aleks865 
Fragesteller
 15.02.2024, 17:22

Ich studiere ohne NC an der lmu in München

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swisstime  15.02.2024, 17:38
@Aleks865

Dann liegt es wohl auch daran, dass die geburtenstsrken Jahrgänge ("Baby-Boomer") jetzt in den Ruhestand gehen und da das für alle Berufe gilt, kommen nicht genug junge Arbeitskräfte auf den Arbeitsmarkt.

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Schau Dir die Jugend an. Wenn Du als Pädagogin teilweise mehr als respektlos behandelt wirst und teilweise mit Angst zur Arbeit gehst, ist es nicht verwunderlich, dass Pädagogen eine vergleichsweise hohe Burnout Rate haben.

Weiter, da bin ich mir aber unsicher, ist eine Verbeamtung heutzutage auch nicht mehr so easy wie früher.

Meinen Respekt an Dich!

Aleks865 
Fragesteller
 15.02.2024, 17:24

Danke :) mir ist es klar, dass Schüler anstrengend sein können. Ich möchte aber unbedingt mit jugendlichen arbeiten und da muss man sowas in Kauf nehmen

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Ich habe 2009 meinen Schulabschluss gemacht und uns wurde damals massiv vom Lehramtstudium abgeraten. Eine aus meiner Klasse wollte Grundschullehramt studieren, meine Freundin hat Gymnasiallehramt noch bis zum Bachelor gemacht und sich dann aber umentschieden. Was sie bemängelt hat, war der damals sehr späte Kontakt zu Schülern. Dadurch haben noch im Studium einige aufgehört, weil es eben doch nicht so war, wie sie es sich vorgestellt haben.

Zwei Lehrerfreunde (beide am Gymnasium) bemängeln außerdem die Arbeitsbelastung, sowie die sinkende Bildung bei Schülern, die in die 5. kommen. Außerdem Konflikte mit den Eltern, denn grundsätzlich sind bei schlechten Noten halt immer die Lehrer schuld.