Warum geht man als Schüler auf ein Gymnasium, wenn man die Sprache nicht kann?

7 Antworten

Weil die Eltern diese Entscheidung treffen, und weil die Eltern halt manchmal dumm sind.

Es wäre übrigens keine Überforderung, wenn man diesen Leuten einfach VOR Besuch der entsprechenden Schule einen richtigen Sprachkurs verpassen würde! Und nicht erwarten würde, dass sie schon "irgendwie" Deutsch lernen. ... Irgendwie ist nicht gut genug.

Es kann sein, dass man den allgemeinen Schulpflicht auf eine Sprachschule nicht leisten kann.

Es kann sein, dass die Familie die andere Schulformen nicht kennt. Oder sie will einmal studieren. Sie könnte auch das Gymnasium leisten, nur die Sprache behindert sie. Sie lernt in diesem Jahr hauptsächlich die Sprache, und danach wird sie gut lernen. Ich würde Texte aus Bücher auswendig lernen, um nicht durchfallen zu werden.

Es ist üblich, dass auch Kinder, die eingewandert sind, die Schule besuchen, auch wenn sie am Beginn die Sprache nicht verstehen.

Knochendochen13 
Fragesteller
 20.09.2019, 23:45

Aber warum dann gleich ein Gymnasium? Die Sprache ist doch schwer genug, warum soll dann auch noch der Inhalt so schwer sein? Es baut alles aufeinander auf. Wenn man in einem Jahr nur die Sprache lernt, aber der Inhalt vernachlässigt wird, wird man im nächsten Probleme bekommen.

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Deine Denkweise ist leider weit verbreitet. In einer Hauptschule oder Realschule wird sie auch aufgrund ihrer geringen Deutschkenntnisse Schwierigkeiten haben. Man traut ihr aber zu, den Stoff eines Gymnasium in absehbarer Zeit zu schaffen. Warum soll sie z.B. in den Fächern gebremst werden, in denen sie die Anforderungen leichter erfüllen kann? Das wären z.B. Fremdsprachen, Mathematik, Physik. Wenn sie dann gut mitkommt, dann müsste sie noch einmal die Schule wechseln, was dann so nicht notwendig ist.

Knochendochen13 
Fragesteller
 20.09.2019, 20:20

Das stimmt, in Mathematik braucht man wenig Deutsch, aber selbst da wird es ganz ohne schwierig, da doch recht viel erklärt werden muss und man nicht direkt alles mit Zahlen und Formel versteht, bei Physik ebenso. Es gibt ja aber noch viel mehr Fächer, die viel Sprache erfordern wie Deutsch, Geschichte, Geographie, Ethik, Gemeinschaftskunde, Chemie und Biologie. English ist kein Problem, aber dafür Französisch, weil sie das noch nie in der Schule hatte. In den aufgezählten Fächern wird es schierig mit solchen Sprachkenissen eine 4 zu schaffen, bei einer 5 ohne Ausgleich bleibt man sitzen. Es ist doch besser ein bisschen unterfordert zu sein, als komplett überfordert.

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Mafalda1966  20.09.2019, 20:27
@Knochendochen13

Wer kein Deutsch kann, der hat in allen Schulformen Schwierigkeiten. Die Integration dieser Schüler muss in allen Schulformen erfolgen, weil sonst ja letztendlich alle in den Förderschulen eingeschult würden. Reine Ausländerklassen sollen vermieden werden, weil es die Integration hemmt. Jeder soll auf seinem schulischen Niveau gefördert werden. Wie haben nun mal keine Willkommensklassen - daher werden alle entsprechend ihrer Eignung eingestuft.

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Knochendochen13 
Fragesteller
 20.09.2019, 23:40
@Mafalda1966

Ja, in allem Schulformen ist es ohne Deutschkenntnisse nicht leicht, aber dann sollte man die Schwierigkeit doch so gering wie möglich halten. Wie du schon sagst, jeder sollte auf seinem schulischen Niveau gefördert werden und das ist nun mal ohne Sprachkenntnisse sehr niedrig. Später kann man ja immer noch auf ein Gymnasium wechseln. Ausländerklassen halte ich auch für nicht gut, weil man nicht mit Leuten in Kontakt kommt, die entsprechende Sprache sprechen und man sie so langsamer lernt.

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Mafalda1966  21.09.2019, 08:26
@Knochendochen13

Mit Deiner Einstellung zu dem Thema hätten wir Ausländerklassen in Förderschulen oder Hauptschulen - nämlich da, wo eh schon schwierigere Verhältnisse als auf dem Gymnasium herrschen. Außerdem ist das doch überhaupt nicht Dein Problem, sondern Sache Deiner Mitschülerin, die das durchstehen muss. Sie kann doch jederzeit wechseln, wenn sie sich überfordert fühlt.

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verreisterNutzer  04.10.2019, 22:28
@Mafalda1966

Doch. Verstehen kann man das absolut. Und wie Knochen schon unten bereits richtig gesagt hat, natürlich geht es ihn nichts an, er hat aber auch ein Recht darüber eine Meinung zu haben und dieses Geschehnis nicht als sinnvoll zu erachten, vor allem weil es ihn ebenfalls teils betrifft (s.u.) in Bezug auf den Lernstoff und die Lerngeschwindigkeit im Klassenraum.

Ich kann da selbst diese Gedankengänge bestätigen. Es ist schon etwas mühsam jemanden in der Klasse zu haben, der nicht mal grundlegende Sprachkenntnisse verfügt und man dann knapp 15 bis 20 Minuten damit beschäftigt ist nur zwei Sätze zu erklären. Und dafür den ganzen Unterricht auszubremsen ist noch unsinniger, schließlich muss der Lehrplan und die vorgegebene Zeit eingehalten werden und dann muss man weitermachen und dann steht diese eine Person mit leeren Händen da, während es mit dem Lernstoff gnadenlos weitergehen muss. Und auf Dauer stört das dann die anderen Mitschüler auch, wenn man dann ständig der einen selben Person zwei Sätze erklären muss. Da sollte die Mitschülerin lieber entsprechend Nachhilfekurse besuchen, insbesondere in Deutsch. Wenn sie natürlich Englisch kann, dann ist es nochmal ein ganzes Stück einfacher, aber das kommt aus Knochens Frage nicht so heraus.

Also ja, Knochen hat da schon einen richtigen Punkt getroffen. Es macht nicht wirklich viel Sinn auf ein Gymnasium zu gehen, wenn es schon an grundlegenden Deutschkenntnissen mangelt. Das klingt hart, ist aber leider die Realität, die ich bestätigen kann.

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Mafalda1966  06.10.2019, 19:30
@verreisterNutzer

Bei diesem Problem ergibt keine der Schulen so richtig Sinn - aber die Integration ist mühsam und muss von allen getragen werden.

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verreisterNutzer  09.10.2019, 03:17
@Mafalda1966
Bei diesem Problem ergibt keine der Schulen so richtig Sinn

So ein hanebüchener Blödsinn. Aber da merkt man wieder, wie fernab manche hier von der Realität leben. Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob ich den gleichen Satz aus reinem Mangel von Sprachverständnis seitens eines Schülers fünf Mal erklären muss oder ob ich den Inhalt des eigentlichen Faches nochmal erklären muss. Ersteres nervt die anderen Schüler ungemein, da sie schließlich größtenteils gut deutsch sprechen können (schließlich sind wir auf einem Gymnasium und nicht mehr in der Grundschule) und sich dann irgendwann völlig blöd vorkommen.

Gleichzeitig bleibt eben der Punkt bestehend, dass der Lernstoff dann nicht hinten dran hinken oder zu stark verzögert werden darf, wegen einfachen Sprachproblemen, die sich mit einem Besuch in einem entsprechenden Sprachkurs von alleine erledigen lassen. Ich bin für solchen Kram nicht zuständig. Ich kann und werde nicht immer wieder von null anfangen, weil man einfache Sätze schon rein sprachlich nicht versteht. Irgendwann muss es weitergehen. Schließlich wollen die anderen Schüler einen ordentlichen Abitur-Abschluss machen.

aber die Integration ist mühsam und muss von allen getragen werden.

"Müssen" muss hier erst mal niemand was. Die Integration hat gefälligst von denjenigen getragen zu werden, die auch hier hergekommen sind (bei Minderjährigkeit wiederum von den entsprechenden Eltern oder Behörden) und von den entsprechend geschulten Betreuern, die für die Integration des Kindes verantwortlich sind und damit mehr Erfahrung haben als klassische Gymnasiallehrer. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.

Als Grundschullehrer hätte ich da sicher eine andere Meinung, da hätte ich nichts dagegen gehabt, weil man ja dort noch die grundlegenden Sprachkenntnisse in Deutsch erlernt und somit ja alle mehr oder weniger noch auf dem gleichen Niveau sind (sowie die Lernfähigkeit jüngerer Kinder wesentlich stärker ausgeprägt ist als bei älteren Menschen). Aber im Gymnasium ist Schluss mit lustig. Wenn da Grundlagen nicht sitzen, ist man fürs Gymnasium ungeeignet, und das gilt für alle und jedermann. Extra Würste gibt es nicht. Ganz einfach.

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Mafalda1966  09.10.2019, 09:48
@verreisterNutzer

So ein hanebüchener Blödsinn.

Auf diesem Niveau bin ich nicht bereit mich zu unterhalten. Ich bin Realschullehrerin und habe durchaus Erfahrung mit diesem Thema.

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verreisterNutzer  10.10.2019, 07:07
@Mafalda1966
Ich bin Realschullehrerin und habe durchaus Erfahrung mit diesem Thema.

Ich habe nicht behauptet, dass Sie diese nicht hätten, falls Sie das jetzt hier mit Ihrem Strohmann-Argument andeuten wollen. Vielleicht lesen Sie nochmal meinen Kommentar in Ruhe und dieses Mal aufmerksam.

Auf diesem Niveau bin ich nicht bereit mich zu unterhalten.

Nein. Am Niveau hat sich hier nichts geändert. Der echte Grund warum Sie sich jetzt aus der Diskussion zurückziehen ist, dass Sie eben selbst gemerkt haben, dass Ihnen stichhaltige Argumente fehlen, die die bekannten Erfahrungstatsachen im Unterrichtsalltag widerlegen. Damit haben Sie sich rhetorisch wie argumentativ selbst ins Aus geschossen. Kein gutes Ende.

Nun, wie dem auch sei: Ich habe bereits alles zu dem Thema Integration und Unterricht oben ausführlich und argumentativ abgeschlossen dargelegt. Ich werde meine Methode im Unterricht weiterhin beibehalten, denn diese ist auch, vom logischen Standpunkt aus betrachtet, die sinnvollste. Im Gymnasium muss der Lehrplan abgearbeitet werden.. da kann man nicht noch nebenher einen Deutsch A1 Kurs an zu integrierenden Schülern durchführen. Dafür ist keine Zeit und ich bin dafür auch nicht zuständig, sondern die entsprechenden Sprachkurse.

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Mafalda1966  10.10.2019, 11:58
@verreisterNutzer

Nur, weil Du wortgewaltig daherkommst, heißt das nicht, dass ich Unrecht habe. Ich möchte mal wissen, woher Du die Arroganz nimmst, das Gymnasium als die höchste Schulform zu glorifizieren. Wo müssen denn keine Lehrpläne abgearbeitet werden? Wie gut, dass sich doch ein paar Lehrer die Zeit nehmen und nicht nach dem Ausschlussprinzip arbeiten.

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verreisterNutzer  11.10.2019, 22:48
@Mafalda1966
Nur, weil Du wortgewaltig daherkommst, heißt das nicht, dass ich Unrecht habe.

Ich weiß nicht, warum Sie, trotz meiner Erinnerung an Sie, es immer noch nicht auf die Reihe bekommen, aber es soll hier mal direkt gesagt sein: Strohmann-Argumente ( = Scheinargumente bzw. logische Fehlschlüsse) unterlassen. Legen Sie mir nicht Worte in den Mund, die ich nicht gesagt habe. Wie schwer ist denn das bitteschön zu verstehen?

Niemand, absolut niemand hat hier behauptet, dass Sie nur deshalb im Unrecht sind, weil ich "wortgewaltig" daherkomme. (Was auch immer Sie sich hier wieder für einen völligen Unfug zusammenreimen. Ich antworte ja nicht rhetorisch, sondern mit entsprechenden Fakten und Argumenten, die einer logischen Beweiskette folgen. Das ist ein großer Unterschied. Für einige mag das dann natürlich zu gewaltig sein, aber das ist wohl eher ein Problem des Lesers als das des Schreibers)

Warum Sie hier tatsächlich im Unrecht sind, habe ich Ihnen oben lang und breit erklärt, was Sie aber eigentlich wissen sollten, wenn Sie denn meinen Kommentar (wozu ich Ihnen auch bereits in meinem vorletzten Kommentar geraten habe) aufmerksam und in Ruhe gelesen hätten. Ich werde mich diesbezüglich jetzt nicht mehr wiederholen und ich hoffe, dass sollte jetzt verstanden worden sein. Unfassbar...

 Ich möchte mal wissen, woher Du die Arroganz nimmst, das Gymnasium als die höchste Schulform zu glorifizieren.

Habe ich nicht behauptet. Damit also schon Ihr drittes Strohmann-Argument. Ich glaube, dass das wohl wirklich nichts mehr wird. Gehen Sie nochmal in sich und wählen Sie Ihre nächsten Worte gut, ansonsten machen Sie sich hier nur noch weiter lächerlich.

Aber um mal was am Rande diesbezüglich zu erwähnen: Der Schulstoff wird im Gymnasium generell schneller abgehandelt, besonders Exkurse in Themen, die für viele herausfordernd sind wie bspw. Hypothesen-Tests (die auch oft in E-Kursen vorkommen). Das ist Fakt. Hier muss sich der Elternteil dann fragen, ob das Kind wirklich dafür geeignet ist oder ob es eher ein langsamer Lerntyp ist. Es ist bspw. nicht so, dass mit einem Hauptschulabschluss nur sehr wenig Wege offen stehen. Ein allgemeiner Irrglaube, der immer wieder penetrant von vielen Unwissenden (leider auch von vielen Lehrerkollegen) verbreitet wird.

Wie gut, dass sich doch ein paar Lehrer die Zeit nehmen und nicht nach dem Ausschlussprinzip arbeiten.

Immer noch nichts verstanden. Langsam wird es doch ermüdend. Nochmal: Die Zeit könnte man sich nehmen, wenn mehr Zeit zur Verfügung steht. Diese zusätzliche Zeit gibt es jedoch nicht. Punkt. Es gibt feste Termine an denen Klausuren geschrieben werden müssen und da muss dann als Lehrer auch dafür gesorgt werden, dass man mit dem Lehrplan durchkommt (+ die Erstellung von Übungsaufgaben, der Klausurblätter, usw).

Ich gehe da also eher nach dem utilitaristischen Prinzip vor, das auch schon alleine didaktisch logischer ist. Und das versteht normalerweise eigentlich jeder vernünftige Mensch. Ich will, dass möglichst viele Schüler/innen die Themen verstehen und möglichst viele Schüler/innen die Klausuren bestehen, damit sie am Schluss für das Abitur auch richtig vorbereitet sind. Diese Quote kann jedoch nicht eingehalten werden, wenn ich mich dauerhaft mit Schülern mit Deutsch Niveau A1 befasse. Es tut mir leid, aber dafür gibt es entsprechende Sprachkurse, die man besuchen kann und die kriegen das besser hin als Sie (auch wenn Sie im nächsten Kommentar vermutlich das Gegenteil behaupten werden) oder ich je könnte. Nehmen wir mal an, dass ich das selbst in Anspruch nehmen würde und dem betroffenen Schüler mit Deutsch A1 Niveau helfen würde und er käme mit großem Zufall durch. Supi. Währenddessen jedoch hat aber der ganze Rest der Klasse vor lauter Vernachlässigung nichts verstanden und dann kläglich versagt. Der Zeitplan würde völlig außer Rand und Band geraten. Ein reines organisatorisches Chaos. Wenn Sie das als normal und richtig verstehen, dann sind hier wirklich Hopfen und Malz verloren.

Allgemein sei also nochmal zusammenfassend gesagt: Dass einzelne Fälle im Gymnasium (oder auch anderen Schulformen) nicht durchkommen, wird es immer geben. Diesen lässt auch noch so weit helfen, d.h. inhaltlich in weiten Teilen. Aber wenn diese einzelnen Fälle noch nicht mal grundlegendes Deutsch oder Englisch können, bleibt einfach nicht viel Zeit. Da muss der betroffene Schüler Eigeninitiative ergreifen, sich einen Sprachkurs suchen und dort seine Sprachkenntnisse ordentlich üben und vor allem Glück haben, noch während der Gymnasialschulzeit so gut zu werden wie Muttersprachler mit C2 Niveau. Fakt. Auch Ihre Argumentation mit dem "sich Zeit nehmen" wird nichts bringen. Das klappt vielleicht bei Schülern, die bereits grundlegende Sprachkenntnisse besitzen. Bei absolut nicht vorhandenen Sprachkenntnissen beim betroffenen Schüler wird es bei dieser beschränkten Zeit jedoch so gut wie unmöglich. Ansonsten gibt es ja immer noch Privatlehrer. Die haben die Zeit.

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Mafalda1966  22.10.2019, 17:47
@Knochendochen13

Und Beleidigungen zeugen von Argumenten, oder wie? Lies Dir den Quatsch mal durch. Er will nichts mit Ausländern zu tun haben, sondern die sollen sich um Privatlehrer kümmern. Ein typisches Merkmal von Gymnasiallehrern, die sich für die Krone der Schöpfung halten. Nur nach unten abzuschieben, sorgt dafür, dass die Haupt- und Förderschulen überdimensional belastet sind, aber das habe ich bereits gesagt. Tut mir leid, dass ich nicht Dein Lied singe.

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Knochendochen13 
Fragesteller
 22.10.2019, 18:28
@Mafalda1966

Ich habe niemanden beleidigt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ihre Antwort darauf schließen lässt, dass sie keine guten Argumente mehr haben, denn sonst hättest sie die Argumente ja einfach schreiben können.

Und das das hat auch nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Es ist einfach nur so, dass ein Lehrer am Gymnasium sich nicht die ganze Zeit um eine einzige Schülerin kümmern kann, die Sprachprobleme hat, da dadurch die anderen Schüler vernachlässigt werden und es langsamer im Stoff voran geht. Natürlich haben Lehrer an der Realschule und an der Hauptschule auch nicht die Zeit, sich dauernd um sprachliche Schwierigkeiten zu kümmern, aber dort ist das Lerntempo wenigstens langsamer und der Zeitplan ist nicht ganz so straff wie am Gymnasium. Man hat also mit einer Haupt- oder Realschule sozusagen das "kleinere Übel" gewählt. Besser wäre es noch, wenn die Schülerin noch Sprachkurse besuchen würde, aber das hat hansmerzen ja schon geschrieben.

Welche Fächer unterrichten sie eigentlich?

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Mafalda1966  22.10.2019, 19:31
@Knochendochen13

Die Antworten von Hansmerzen sind beleidigend, nicht Deine - ich habe meine Meinung dargelegt, alles andere wäre nur Wiederholung. Ich halte nun mal das Gymnasium nicht für die Krone der Schöpfung. Ein ausländischer Schüler hat nicht durchgängig Sprachprobleme, sondern lernt dazu, zuweilen ganz schön schnell. Nach wie vor - ich singe halt nicht Dein Lied und bin anderer Meinung und das darf ich auch - und auch, wenn das Tempo nicht so schnell sein mag, sind die Probleme in der Regel größer, die zu bewältigen sind. Nur nach unten durchreichen kann nicht die Lösung sein, ist einfach für die, die oben sind - die brauchen sich nämlich dann um nichts zu kümmern, das machen dann andere^^. Ich unterrichte Mathe, Deutsch und Geschichte.

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Mafalda1966  22.10.2019, 19:34
@Mafalda1966

Und PS - die Politik scheint das ja ähnlich wie ich zu sehen, denn sonst gäbe es ja keine Leute ohne Deutschkenntnisse am Gymnasium.

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verreisterNutzer  23.10.2019, 19:11
@Knochendochen13

Vielen Dank, Knochendochen13 für die geistige Unterstützung. Es verfallen leider viele in den Irrglauben, dass nur weil jemand Lehrer/in ist, er/sie automatisch irgendwie recht hat (Autoritätsargument, sog. Scheinargument). Ich bin selbst eine Lehrkraft, weiß aber wo meine Fehler liegen und bin auch bereit diese einzusehen, wenn man mir sachlich begegnet und mich mit guten Gegenargumenten überzeugen kann. Bei Mafalda scheint das bis jetzt nicht der Fall zu sein.

Ich habe wiederholt Mafaldas Argumente entkräftet und leider folgt immer noch keine Einsicht oder zumindest mal sachkräftige Gegenargumente von ihrer Seite. Dass sie dann mit "Meinung" argumentiert, mag ja schön und gut sein, aber das macht ja eben die Meinung noch lange nicht wahr. Es gibt heutzutage bspw. immer noch ungebildete Menschen, die glauben, dass die Erde flach sei. Und sicher kann man diese Meinung vertreten (schließlich besitzen wir ja die Meinungsfreiheit), aber nichtsdestotrotz ist diese Meinung im Angesicht wissenschaftlicher, logischer und objektiver Standpunkte offensichtlich falsch und wird auch immer falsch bleiben. Und das ist auch im Fall von Mafalda nicht anders.

Umgekehrt habe ich ihr zu genüge Argumente geliefert, auf sachlicher Ebene, die ihre Behauptung absolut entkräftet. Da von ihrer Seite nichts mehr kam außer bloße Unterstellungen mir gegenüber, fasse ich das bei ihr als ein "nicht einsehen wollen" auf. Es bräuchte nichts weiter als einfach zuzugeben, dass man falsch gelegen hat. So viel Anstand und Respekt sollte man vor seinen Gesprächspartnern haben. Das anonyme Internet ist noch lange kein Freifahrtschein für Missachtung grundlegender Diskursfähigkeiten (bspw. Sachlichkeit).

Mafalda sollte dann ja als Lehrperson auch wohl begreifen können, das ich weder beleidigend war noch in irgendeiner Art sie angegriffen habe. Sie zaubert sich die angeblichen Beleidigungen aus dem Hut und verdreht mir die Worte. Ich warte auch immer noch auf das genaue Zitat, in dem ich irgendwie beleidigend gegenüber ihr war. Da das ebenfalls bis jetzt nicht passiert ist, kann davon ausgegangen werden, dass es eben solche Beleidigungen meinerseits nie gegeben hat.

Jetzt aber noch zum Thema der Frage selbst:

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Antworten in meinen anderen Kommentaren helfen konnte, Knochendochen. Eventuell wäre es, falls die Mitschülerin den ordnungsgemäßen Verlauf des Unterrichts bzw. Lehrplans zu stark einschränkt, empfehlenswert das mal mit Ihrer Lehrperson höflich zu besprechen und evtl. auch nachzufragen, ob Sie schon den Stoff für die nächsten Unterrichtseinheiten durchführen dürfen. Sollte es wirklich zu starken Leistungseinbußen kommen oder das ihr stark hinter den anderen Klassen liegt, empfehle ich dann doch zügig im Halbjahr die Klasse zu wechseln. Die Klassenkameraden sieht man ja noch auf dem Pausenhof. So schlimm wäre es also nicht.

Wiederholend und abschließend sei gesagt (da Sie es ja ebenfalls ansprechen): Nicht jedes Kind ist für das Gymnasium geeignet. Und das müssen sich auch mal die Eltern klar machen. Es herrscht immer öfters die Mentalität bei Eltern, dass ihr Kind ja unbedingt aufs Gymnasium müsse um erfolgreich zu sein. Völliger Unsinn. Ich stelle das auch schon oft fest, dass wir in neuen Klassen immer wieder Kinder sitzen haben, die hier einfach nicht hergehören, weil es an vielen Grundlagen immer noch mangelt. Das alles kann man in Einführungsphasen gelegentlich noch nachholen (gegeben natürlich, dass die Defizite nicht so schlimm sind), aber wenn grundlegende Fähigkeiten fehlen, sollte man lieber eine andere Schulform besuchen, die etwas lockerer und freier ist, sodass die Schüler ihre Defizite in Ruhe nachholen können. Danach kann ja immer noch gewechselt werden.

Würde mein Kind an derartigen Sprachdefiziten leiden, wie die Mitschülerin, die Sie oben beschrieben haben, dann würde ich mein Kind definitiv nicht einer solchen psychischen Belastung aussetzen wollen und sie auf keinen Fall auf ein Gymnasium schicken. Da ist es ratsamer, dass Kind lerne erst mal die Sprache ordentlich oder geht auf eine Schule, in der es mit dem Lernstoff nicht so schnell und intensiv vorangeht wie am Gymnasium, sodass Zeit für mehr Nachhilfe in Deutsch bleibt. Das Kind ist deshalb natürlich noch lange nicht besser oder schlechter als andere Mitschüler. Es braucht eben nur eine besondere Förderung, die aber ein Gymnasium nicht auf Dauer bieten kann. Bei geringen Sprachproblemen geht das vielleicht noch, aber bei starken Problemen mit der Sprache kann auch ich als Lehrer nichts machen ohne dabei den gesamten Unterrichtsverlauf zu verlangsamen und zu unterbrechen. Und angesichts des Zeitplans für die Klausuren und das abschließende Abitur geht das nun mal leider nicht, auch wenn sich Mafalda hier um Kopf und Kragen redet, dass es doch möglich sei. Es ist nicht möglich. Ich unterrichte schon eine lange Zeit und wenn es je funktioniert hätte, hätte ich es längst schon so gemacht.

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Mafalda1966  23.10.2019, 19:48
@Mafalda1966

Im Übrigen kannst Du noch so sehr dagegen sein, die Schüler sind da und mit denen muss vernünftig gearbeitet werden, ob Du das willst oder auch nicht.

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Knochendochen13 
Fragesteller
 23.10.2019, 20:26
@verreisterNutzer

Vielen Dank für Ihre Antwort! Es hat sicher Zeit in Anspruch genommen, so eine fundierte und strukturierte Antwort zu verfassen. Ich stimme ihnen in allen Punkten voll und ganz zu. Solange Mafalda Ihre Argumente nicht entkräften kann (was ich nicht glaube), bleibt Ihr Standpunkt und auch meiner, da wir ja den gleichen Standpunkt vertreten, richtig.

Wahnsinnig große Einschränkungen gibt es durch die Schülerin nicht, aber es ist schon so, dass die Lehrer ihr meistens den Inhalt, nachdem sie ihn auf Deutsch erklärt haben, nochmal auf Englisch erklären, was sie relativ gut versteht. Das führt natürlich dazu, dass die Unterrichtszeit verkürzt wird und die Lehrer den Stoff schneller abarbeiten, was mir persönlich eigentlich nichts ausmacht, aber manche meiner Mitschüler leiden schon darunter. Insofern hinken wir also nicht im Lehrplan hinterher, sonder behandeln die Themen nur kürzer, was mir eigentlich nichts ausmacht, aber bei Schülern, die eh schon Probleme haben, werden die Probleme noch verstärkt. Die Klasse zu wechseln kommt für mich eher nicht in Frage, da ja, wie schon gesagt, die Einschränkungen für mich persönlich nicht so groß sind und ich es doch ganz gerne habe, mit meinem Freunden zusammen in einer Klassen zu sein.

Die größten Schaden aber nimmt denke ich die neue Mitschülerin selbst, da sie ja enormem Leistungs- und auch psychischem Druck ausgesetzt ist, weil sie sich bemühen muss, sich die Inhalte zu verstehen und gleichzeitig die Sprachdefizite ausgleichen muss. Ich denke und hoffe, dass die Schülerin und ihre Eltern das selbst bald merken und ihre Tochter auf eine andere Schule schicken. Das wäre wirklich das beste für die Klasse und vor allem für die Mitschülerin.

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!

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Mafalda1966  23.10.2019, 20:33
@Knochendochen13

Na, da haben sich gleich zwei Schwätzer getroffen^^. Ich habe argumentiert, es wird nicht anerkannt.

"Das wäre wirklich das beste für die Klasse und vor allem für die Mitschülerin." Das hier trifft doch den Kern der Sache. Du willst sie loswerden, weil es mühsam ist, mit ihr umzugehen. Wie gut, dass Du nicht der Entscheidungsträger bist. Da haben Leute entschieden, die genügend Sachverstand haben und nicht mit hohlen Phrasen ihre Meinung begründen und dabei andere abwerten.

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Knochendochen13 
Fragesteller
 23.10.2019, 21:00
@Mafalda1966

Ich möchte sie nicht loswerden, da ich ja, wie schon geschrieben, nicht durch diese Schülerin beeinträchtigt werde und mir es nichts ausmacht, wenn dadurch die Unterrichtszeit verkürzt wird. Ich habe doch gar keinen Grund dazu, warum ich sie loswerden will. Was ich aber sehe ist, dass meine Klassenkameraden vermehrt Schwierigkeiten bekommen. Ich möchte einfach nur das beste für alle Beteiligten aus der Situation heraushohlen: Es wäre besser für die Mitschülerin auf eine Realschule oder eine Hauptschule zu wechseln (eventuell sogar in die 9. Klasse), da sie dort nicht so überfordert sein wird wie auch dem Gymnasium und sich erstmal vermehrt darauf konzentrieren kann, die Sprache zu lernen. Wenn sie dort merkt, dass sie unterfordert ist, kann sie immer noch aufs Gymnasium wechseln. Der zweite Aspekt ist, dass es besser für die restlichen Schüler der Klasse wäre, da der Unterricht dann nicht beeinträchtigt werden würde.

Ich weiß jetzt nicht, an welcher Stelle ich hohle Phrasen verwendet habe oder abwertend war. Und Sachverstand hat hansmerzen, er ist schließlich Lehrer an einem Gymnasium.

Ihnen wünsche ich ebenfalls einen schönen Abend!

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Mafalda1966  23.10.2019, 21:18
@Knochendochen13

Jetzt machst Du Einen auf selbstloser Samariter, der nur das Wohl seiner Mitschüler im Blick hat.

"Und Sachverstand hat hansmerzen, er ist schließlich Lehrer an einem Gymnasium."

Hansmerzen hat geschrieben, er sei eine Lehrkraft. Das kann alles sein. Wäre er Lehrer, hätte er Lehrer geschrieben^^. Und was hat Sachverstand damit zu tun, dass man Lehrer am Gymnasium ist - hier musste ich wirklich ganz herzlich lachen. Ich hoffe, es ist nicht so arrogant gemeint, wie es für mich den Anschein hat. Und ja, Dir auch einen schönen Abend.

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Knochendochen13 
Fragesteller
 23.10.2019, 21:41
@Mafalda1966

Ja, warum sollte ich denn nicht das Wohl meiner Mitschüler im Blick haben? Das ist doch was gutes! Und ich habe nicht nur das im Blick, selbstverständlich habe ich auch meine Eigenen Interessen im Blick, die bei dieser Frage jedoch irrelevant sind, weil meine eigenen Interessen ja durch diese Mitschülerin nicht geschnitten werden.

Ups, da habe ich mir wohl was zusammengereimt, ich dachte er hätte irgendwo geschrieben, dass er Gymnasiallehrer ist. Ich vermute es aber trotzdem aufrund seiner Aussagen.

Und um Gottes Willen, das ist natürlich nicht arrogant gemeint, ich wollte nicht aussagen, dass Gymnasiallehrer besser, schlauer oder klüger sind als andere Lehrer. Ich wollte nur sagen, dass man, wenn man an einem Gymnasium unterrichtet, weiß, wie die Situation dort ist und folglich auch einen gewissen Sachverstand mitbringt.

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verreisterNutzer  23.10.2019, 23:42
@Knochendochen13

Es ist schon faszinierend, wie Mafalda sich hier allerlei Unsinn zusammenschustert. Dass ich als Lehrer tätig bin, konnte man ja wohl mehrmals in meinen obigen Kommentaren herauslesen. Es gibt Synonyme und eines davon ist: Lehrkraft. Im Kontext meines Kommentars oben passt also Lehrkraft eindeutig auf Lehrer. Insgesamt bestätigt Mafalda aber damit nur, dass sie eben meine Kommentare nicht (aufmerksam) gelesen hat bzw. nicht (aufmerksam) liest, trotz mehrmaligen Aufforderns. Damit kann man sich den Rest schon selbst denken.

Weiterhin hier ein Zitat von meinem Kommentar oben:

[...] kann auch ich als Lehrer nichts machen ohne dabei den gesamten Unterrichtsverlauf zu verlangsamen und zu unterbrechen.

Ich denke es ist nicht notwendig, noch andere Stellen erwähnen zu müssen, weil das erübrigt sich in dem man die Kommentare selbst aufmerksam liest. Also: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Es ist Mafalda auch weiterhin nicht gelungen meine Argumente sachgerecht zu entkräften. Immer noch Strohmann-Argumente und falsche Unterstellungen. Auf dieser Basis lässt sich nun mal leider kein sachlicher Diskurs führen, auch nicht wenn man mittels klassischem ad hominem andere als "Schwätzer" bezeichnet, aber eben damit nur beweist, dass einem die Argumente ausgegangen sind. Beim Stammtisch funktioniert vielleicht dieses Niveau, aber nicht mit mir und sicherlich nicht im Angesicht der Fakten und der Wissenschaft.

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Mafalda1966  24.10.2019, 06:53
@verreisterNutzer

Ich bin immer wieder über diese immense Arroganz erstaunt. Du hast mich also mehrmalig aufgefordert, Deine Diskurse zu lesen. ^^ Wer am meisten spricht und andere kaum zu Wort kommen lässt, hat Recht. Du hast das dreigliedrige Schulsystem völlig verinnerlicht. In einer Konferenz würde ich mich abwinkend zurückziehen, weil es eh keinen Sinn hat. Auf welcher Grundlage bezeichnest Du meine Argumente als Strohmann-Argumente und als Blödsinn. Gut, dass Du nicht das Maß aller Dinge bist und auch kein Entscheidungsträger. Aufgrund Deiner Einstellung tun mir aber vor allen Dingen Deine Schüler leid, die der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind.

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verreisterNutzer  24.10.2019, 13:26
@verreisterNutzer

Ich habe mal die ganze Debatte hier mitverfolgt. Du hast hier alles ausführlich und wunderbar erklärt, auch wenn dein Diskurspartner leider nicht wirklich argumentativ diskutieren kann. Jedenfalls decken sich deine Argumente auch mit meinen Erfahrungen, die ich als Schüler beim Abi vor zwei Jahren machen durfte. Es ist schade, dass ich nicht jemanden wie dich als Lehrer (oder Tutor) hatte.

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Mafalda1966  24.10.2019, 16:06
@verreisterNutzer

Ich kann auch das aushalten. Die Schüler sind da, da hilft es nicht, sie einfach abzuschieben. Wenn das als Argument nicht zählt, ok.

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Mafalda1966  24.10.2019, 16:19
@Mafalda1966

"Jedenfalls decken sich deine Argumente auch mit meinen Erfahrungen, die ich als Schüler beim Abi vor zwei Jahren machen durfte."

Kann es vielleicht sein, dass Du nur einen Sündenbock für Deine eigene Unzulänglichkeit suchst. Haben die ausländischen Schüler gar dafür gesorgt, dass Du nicht Dein Wunschergebnis erzielt hast?

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verreisterNutzer  27.10.2019, 16:54
@Mafalda1966

Keiner hat hier was von abschieben gesagt. Wtf.

Und btw, ja, ich habe Abitur und studiere zurzeit Informatik. Ich musste mir während meiner Abizeit alles selbst beibringen, aus eben den Gründen, die Hans hier ausführlich dargelegt hat.

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verreisterNutzer  14.11.2019, 01:56
@verreisterNutzer

Wie erwartet, hat Mafalda es bis heute immer noch nicht geschafft einen rationalen Diskurs zu führen und wie Sie ja jetzt selbst gesehen haben, Astreos, beharrt sie leider weiter auf ihrem völligen Unfug und stellt leere Behauptungen (Strohmann-Argumente) in den Raum, die sie bis jetzt immer noch nicht begründet und bewiesen hat. Anscheinend ist ja Mafalda Mathematikerin oder hat zumindest darin Erfahrung bzw. Abschluss. Das ist kaum zu glauben, ist sie ja nicht mal in der Lage einer sehr einfachen logischen Beweiskette zu folgen geschweige denn selbst eine aufzubauen.

Weiterhin: Es ist leider nicht selten unter Lehrkollegen, dass diese eine ganze Klasse benachteiligen, weil es mal wieder Sonderlinge gibt, die es nicht geschafft haben den Grundstoff zu beherrschen und dann unbedingt im Gymnasium sitzen wollen. Es ist mir unbegreiflich, wie Eltern das ihren Kindern antun können. Seit jeher ist klar, dass nicht jeder auf ein Gymnasium muss und vor allem nicht, um einen gut bezahlten Job zu bekommen. Da reicht ein Realschulabschluss völlig aus. Aber manche Eltern muten ihren Kindern gerne mehr zu als sie tatsächlich können. Das ist kein Wunder, denn sehen Sie sich doch mal die durchschnittlichen Abi-Noten in bspw. Mathe an. Katastrophal. Dabei wurde das Abi-Niveau der letzten Jahre sogar leichter! Und diese steigende Diskrepanz zwischen Abi-Niveau und Uni-Niveau zeigt sich dann nochmal in den hohen Durchfallquoten der jungen Studenten in irgendeinem MINT-Fach an der Universität.

Es ist sehr einfach zu verstehen (was bei Mafalda leider nicht der Fall ist): Wenn das Kind nicht mal die deutsche Sprache im A1 Niveau beherrscht, kann es in Deutschland nicht erwarten, dass jeder gleich Dolmetscher und Übersetzer ist (d.h. es müssen ja dann sogar noch extra Papiere angefertigt werden, die in die jeweilige Sprache übersetzt sind). Wenn das Kind dann wenigstens Englisch kann, ist das nochmal was anderes. Wenn es aber auch daran mangelt, dann ist das Kind, so leid es mir tut, auf deutschen Gymnasien falsch aufgehoben. Die Lösung ist denkbar einfach: Entweder das Kind auf eine Sprachschule oder besonderen Sprachkurs (Förderung, usw) schicken und dann hoffen, dass das Kind es schafft mit dem Gymnasium-Niveau mithalten zu können. Wenn das Kind dem Druck des Sprachlernens und des Gymnasialniveaus nicht standhalten kann, dann sollte das Kind lieber die mittlere Reife (Realschule) oder den Hauptschulabschluss anstreben.

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verreisterNutzer  14.11.2019, 02:30
@verreisterNutzer

Ich möchte hierzu noch folgende Sachen anmerken (zusammenfassend).

Nicht jeder kann und nicht jeder sollte die Hochschulreife od. mittlere Reife anstreben. Mindestens aber einen Hauptschulabschluss.

Mir ist oft aufgefallen, dass Eltern (zumindest hier in unserer Region) gern oft den Fehler machen, begabte und talentierte Kinder auf Realschulen oder Hauptschulen zu schicken und andersrum die Kinder, die eher durchschnittlich sind, auf ein Gymnasium schicken. Ist das vielleicht noch so weit in Ordnung, muss man sich aber fragen: Was ist heutzutage "Durchschnitt" ? Und das habe ich oben ja schon angerissen. "Durchschnitt" ist heute ziemlich weit unten. Und damit dürfen sich dann immer wieder Lehrer der Sekunderstufen I und II herumschlagen. Es kommen uns mittlerweile immer mehr Schüler mit markanten Sprachdefiziten in die Klassen. (D.h. nicht einfach nur Probleme mit einigen Wörtern oder mit der Satzstruktur, sondern grundlegend mit der gesamten Sprache, sodass nicht mal ein deutscher Satz formuliert werden kann) Sowas kann nicht dauerhaft von Gymnasiallehrern getragen werden, denn nicht jeder Lehrer hat ein Lehramtsstudium in Sprachen genossen (ich bspw. habe sowohl Physik als auch Mathematik auf Lehramt studiert) und nicht jeder Lehrer hat eine besondere Ausbildung in der Sprachförderung von Kindern, die besonders stark gefährdet sind.

Daher sollte das Kind, wenn es nicht mal Deutsch A1 Niveau beherrscht, definitiv eine Sprachschule besuchen, die Kinder besonders fördern kann. Auch wenn Mafalda es nicht wahrhaben will, sind es gerade diese Sprachschulen, die besser als jeder Lehrer die Sprachprobleme beheben und Sprachverständnis fördern können, denn diese Sprachschulen sind ja logischerweise extra darauf ausgerichtet sich speziell den Schülern vollständig zu widmen, was eine Haupt-, Realschule oder ein Gymnasium nicht kann. Sollte das Kind, während es die Sprachschule besucht, auch gleichzeitig ein Gymnasium besuchen wollen, kann es das gerne tun. Jedoch muss dieses dann sich zusätzliche Hilfe besorgen, sodass das Kind im Unterricht mitkommt. Wem das alles zu viel und zu schnell ist, der ist (wie gesagt) auf einem Gymnasium fehl am Platz. Mindestens aber einen Hauptschulabschluss sollte man aber anstreben. Und danach gibt es genügend Berufe bis hin zur Möglichkeit sich als Quereinsteiger hochzuarbeiten. Wenn das einem nicht passt, dann gibt es noch Sonderschulem im Falle, dass das Kind noch schwerere Defizite hat, die auch eine Hauptschule nicht mehr ausbügeln kann. Und wenn diese letzte Möglichkeit auch einem nicht passt, der muss sich wohl oder übel ein anderes Land suchen. Aber hierzu muss man sagen: Hilfe gibt es in Deutschland mittlerweile überall und das oft viel besser als in anderen Ländern. Da ist es auch zu erwarten und völlig selbstverständlich, dass man wenigstens auch ein klein wenig Eigeninitiative ergreift.

Lehrer folgen Lehrplänen. Es werden Klausurtermine festgelegt und bis zu diesen Terminen muss das Wissen abgearbeitet und in den Köpfen der Schüler verankert sein. Da bleibt keine Zeit ständig Extrawürste vorzubereiten für einen Schüler, dem Grundlagen aus drei vorherigen Klassenstufen fehlen.

Ich denke, dass muss nicht weiter erläutert werden, habe ich ja alles schon ganz am Anfang der Diskussion aufgeführt. Wichtig ist hier nochmal zu verstehen, dass eben ein Schüler leider nicht das Maß oder die Richtung des Unterrichtes zu bestimmen hat, denn es geht nicht immer nur um "Ich, ich, ich", sondern es geht um eine Klassengemeinschaft. Der/die betroffene Schüler/in sitzt nicht allein im Klassenzimmer, sondern er/sie sitzt mit ungefähr 20 anderen Schüler/innen in der Klasse und kann daher nicht irgendwie erwarten, dass der Lehrer nach der Pfeife tanzt und alle Sachen aus unteren Klassenstufen vollständig mit dem betroffenen Schüler wiederholt. Ich werde den Lehrplan, wie gewohnt, normal abarbeiten, damit auch alle anderen Schüler ohne spätere Defizite oder Verzögerungen in aller Ruhe ihre Klausuren und am Schluss ihr Abitur schreiben können. Diejenigen, die im Stoff hinten dran liegen, dürfen von mir gerne ein paar Ratschläge bekommen oder entsprechende Literatur, in der sie Defizite ausbügeln können (vornehm Literatur in Deutsch oder Englisch. Das setzt natürlich wieder voraus, dass der Schüler diese Sprache auch beherrscht). Ich werde aber keine extra Übungsblätter für alten Stoff (auch nicht in anderen Sprachen) o.ä. anfertigen, vor allem nicht ständig, denn das kostet Zeit... Zeit, die für andere Schüler von Bedeutung sein kann. Es wird von mir nur solche Übungsblätter geben, die den Stoff im Lehrplan behandeln. Nicht mehr und nicht weniger. Was also Schulstoff der vorherigen Klassenstufen angeht.. sagte ich ja bereits: Eigeninitiative. Auch das muss sowieso jeder Schüler irgendwann mal lernen. Dann eben gleich besser früh als spät.

Damit sollte alles gesagt sein.

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Sprache hat nun mal nichts mit Leistungsvermögen zu tun. Wer kein Deutsch kann, ist nicht automatisch dümmer.

Am Anfang wird deine neue Mitschülerin das Doppelte lernen müssen, einmal den Stoff, und dann noch die ganzen neuen Wörter für den Stoff. Vermutlich wird sie denken, ihr Kopf explodiert. Wenn sie sprachbegabt ist, dann legt sich das aber schnell. Schön wäre natürlich, wenn ihr ihr am Anfang noch helfen könntet. Z.B. erklärt, was in den Hausaufgaben und vor allem in den Tests und Klausuren von ihr erwartet wird. Da ist es manchmal schwer, die Aufgabenstellung zu verstehen, wenn man nicht gut deutsch kann.

Knochendochen13 
Fragesteller
 20.09.2019, 23:26

Da stimme ich dir vollkommen zu, Sprachkenntnissen haben nichts mit Intelleigenz zu tun.

Genau weil es so schwierig ist, die Sprache und die Inhalte gleichzeitig auf die Reihe zu bekommen sollte man doch nicht auch noch die Schwierigkeit so hoch setzen. Wenn man so überfordert wird blockiert man irgendwann und kriegt gar nichts mehr auf die Reihe.

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Maity  21.09.2019, 17:31

Wenn sie es jetzt nicht macht, wird es später noch schwerer. Wie gesagt, unterstützt sie. Wahrscheinlich wäre sie mit dem Hauptschulstoff völlig unterfordert und würde erst recht die Motivation verlieren, wenn die anderen sich mit Grundrechenarten rumschlagen und darüber Argumentationen schreiben, ob es Sinn macht, Schuluniformen zu tragen oder mit den Eltern zu verreisen. Das habe ich schon erlebt, dass ein Bauingenieur (!) mit wenig Deutschkenntnissen in einen Kurs geschickt worden ist, um den Hauptschulabschluss (!) nachzuholen. Dazu braucht man schon eine Menge Selbstmotivation...

Leider bietet Deutschland nicht immer die optimalen Chancen. Ich verstehe deine Mitschülerin, dass sie die Chance ergreift, auf ein Gymnasium zu gehen. Ich wünsche ihr, dass das auch funktioniert.

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Die Frage verstehe ich nicht ganz.

Wird denn an Eurem Gymnasium kein Aufnahmetest gemacht?

Das ist doch nach meinem Kenntnisstand bei Bewerbungen für das Gymnasium obligatorisch.

Knochendochen13 
Fragesteller
 20.09.2019, 20:09

Also als ich in der 5. Klasse eingeschult wurde gab es keinen Test. Ich glaube das war nur früher so. Heute darf soweit ich weiß jeder die Schule besuchen, die er möchte, vorausgesetzt es sind noch genug Plätze frei.

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Rubezahl2000  20.09.2019, 20:25

Aufnahmetest am Gymnasium???
Wo gibt's das denn?
In welchem Land lebst du?

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