Warum gab es früher so eine niedrige Scheidungsquote im gegenseits zu der häutigen Zeit?

21 Antworten

Die haeutige Zeit, das hast Du gut gesagt: man haeutet sich heutzutage halt oefters als frueher. Wenn man sich vor 50 Jahren entschied fuer einen Beruf, dann arbeitete man in ihm fuer den Rest seines Lebens - 50 Jahre Dienstzeit, so etwas gibt es heute wohl kaum noch. Genauso verhielt es sich mit der Ehe, sie war direkt daran gekoppelt, denn Ehen waren frueher Wirtschaftsgemeinschaften in erster Linie, man heiratete bzw. wurde verheiratet nicht in erster Linie aus Gruenden der Liebe, wie es spaeter zumeist der Fall war. Heute ist die Ehe aus oekonomischen Gruenden heraus kaum noch bedingt. Man ist staendig auf dem Sprung, denn hinter der naechsten Ecke wartet schon die naechste Herausforderung, nichts verpassen, nicht stehenbleiben, sich haeuten, sich aendern. Selten aendern sich zwei Partner in gleicher Richtung, so strebt man auseinander und die gemeinsame Basis wird immer kleiner. Was bleibt, sind allenfalls die Kinder; sind die erwachsen, fehlt es an Sinn, eine Gemeinschaft aufrechtzuerhalten, die am Egoismus zweier Individuen gescheitert ist.

janionda 
Fragesteller
 19.12.2011, 23:59

danke für die gute Antwort:::

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Früher war es eher üblich, auch an einer unglücklichen Ehe festzuhalten.

Scheidungen haben ja nicht nur mit Untreue zu tun, sondern auch mit unterschiedlichen Entwicklungen, sich verändernden Erwartungen und Zukunftsplänen. Man lebt sich eben auseinander, oder die Lebensumstände ändern sich und man findet keinen gemeinsamen Weg mehr.

janionda 
Fragesteller
 19.12.2011, 23:37

Ja schon , ich habe ja nicht nur Unträue geschrieben und gemeint sondern auch" andere Faktoren"

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Katinkacat  25.02.2021, 14:28
@janionda

Früher bekam man gesagt, man habe sich schnell nach einem Ehepartner umzusehen. Wenn man sich nicht verliebte, dann wurde man noch dumm angequatscht, man solle eben nicht so hohe Ansprüche haben: ein schlechter Mann sei besser als gar keiner. Kaum jemand hatte da den Mut zu widersprechen. Nach der Hochzeit jammern wurde gar nicht akzeptiert. Du hast A gesagt, da musst du auch B sagen, bekam man da zu hören. Da solle man eben eigene Träume aufgeben, man habe doch einen Mann abbekommen. Und anpassen solle man sich. Was sollen denn die Leute denken, wenn man allein rumlaufen würde? Da sei man ja übrig geblieben.

Sowas habe ich alles aus Erzählungen älterer Leute mitbekommen. Und ich frage mich, wie sich so viele danach gerichtet haben.

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TrEue.

Damals hatten die Leute mehr Angst vor dem Ausgegrenztsein. Eine geschiedene Frau war gesellschaftlich tot. Und finanziell oft erledigt. Da hieß es dann, die Zähne zusammenbeißen.

Früher war es viel schwerer, sich scheiden zu lassen. Es gab noch das Schuldprinzip vor Gericht. Eine geschiedene Frau war zudem gesellschaftlich geächtet und auch für Männer war es häufig zumindest ein Makel, geschieden zu sein. Seitdem sich die gesellschaftliche Haltung gegenüber Scheidungen gelockert hat, wurden auch immer mehr Ehen am Ende geschieden.

Es geht wohl um Geld.