Warum finden Menschen (meistens) Blumen schön?

7 Antworten

Auf den ersten Blick bringt es keinerlei Vorteile Blumen schön zu finden. Über das Empfinden von Schönheit diskutieren Evolutionsbiologen immer noch.

Gerade gestern habe ich mich gefreut, dass die Getreidefelder jetzt schön grün sind und habe es als schön empfunden. Das ist ein Versprechen für den Frühling mit all seinen Vorteilen. Natürlich kann man das auch evolutionär begründen. Der Mensch sucht eine Umgebung auf, die vorteilhaft für ihn ist, wenn er denn die Wahl hat. Grün gilt ja auch als besonders beruhigend.

Wir nehmen Dinge in unserer Umgebung wahr, wir glauben sogar, dass wir die objektive Realität sehen. Das stimmt natürlich nicht, denn wir sind in unserer Wahrnehmung deutlich eingeschränkt, wenn man sie mit physikalischen Messmethoden vergleicht oder mit den Fähigkeiten von Hunden, Fledermäusen und Insekten. Wir nehmen nur dass wahr, was für uns eine Bedeutung hat und bewerten das auch automatisch um daraus zu lernen oder direkt zu handeln.

Wir suchen nach Mustern, um sie mit bekannten Dingen zu verknüpfen. Dabei spielt die Symmetrie eine besondere Rolle. Jemand hat schon die Fibonacci-Zahlen angesprochen, die ja in der Natur recht häufig auftauchen. Etwas Symmetrisches erscheint uns als perfekt und damit auch als schön. Unsere Wahrnehmung ist darauf trainiert solche Objekte zu suchen.

Warum erscheinen und Blumen als schön? Worin besteht die besondere Bedeutung für uns? In unserer frühen Heimat, der afrikanischen Savanne blühen auch viele Blumen, aber nur wenn es geregnet hat. Und das ist ein Versprechen auf bessere Zeiten. Da macht sogar die Antilope aus Freude besondere Bocksprünge.

Die natürliche Freude an einer lebenswerten Umwelt wird natürlich von der "Blumenindustrie" ausgenutzt. Sie bringt uns dazu Blumen zu kaufen, die unter hohem Ressourcenverbrauch herangezogen werden. Wir stellen sie in eine Vase und werfen sie nach einer Woche weg.

Es gibt durchaus Menschen, die Kartoffeln, Weizen oder Gerste als besonders schön empfinden. Ein wogendes Gerstenfeld ist für mich sehr schön. Freude kann man doch auch an heranreifenden Tomaten empfinden. Kartoffeln wurden ursprünglich eher in botanischen Gärten angebaut. Die Blüte ist auch recht hübsch. 

Das, was man essen kann ist da, was so noch schön ist, hat man halt, sber ernährt nicht

19soad94 
Fragesteller
 26.03.2017, 00:51

Warum ist eine Primel schön, aber ein Sauerampfer "häßlich" (für 99 % der Menschen), obwohl man letzteres sogar essen kann?

Was hat sich da die Evolution gedacht unser Hirn und Schönheitsempfinden so zu formen? ^^

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implying  26.03.2017, 00:54
@19soad94

macht doch sinn, dass die essbaren pflanzen hässlich sind. wenn sie schön wären, würden sie ja noch mehr gefressen werden... die wollen das doch logischer weise vermeiden.

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19soad94 
Fragesteller
 26.03.2017, 00:58
@implying

hehe aber das würde zum einen bedeuten, daß sich die Pflanzen an die Menschen angepaßt hätten, aber die Menschen gibt es erst seit etwa 200.000 Jahren

Zum anderen, ich kenne jetzt keinen der Primeln und Stiefmütterchen ißt. Mag in manchen Kreisen vorkommen, aber für die meisten Menschen scheint es keine Option zu sein ^^

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Das hat keine evolutionären Gründe, sondern eher kulturelle.

Was Blumen andeuten, ist fruchtbarer Boden auf dem man gut Landwirtschaft betreiben kann.

Alles andere ist kulturell bedingt.

das liegt einfach daran, dass solche pflanzen auch "wollen", dass man sie gut findet ^^ die haben ja nicht ohne grund leuchtende farben und auffällige formen. die sind darauf angewiesen bestäubt zu werden. und das geht eben nur, indem sie wirte finden, die ihre pollen übertragen. zum einen sind das insekten, und zum andern aber auch menschen. ich meine, aus sicht der blumen funktioniert das ja hervorragend. überall pflanzen wir sie ein. sie vermehren sich also prächtig, weil menschen sie schön finden :D

19soad94 
Fragesteller
 26.03.2017, 00:56

Diese Antwort leuchtet zwar ein, aber diese Blumen waren lange lange vor dem Menschen da, den homo sapiens gibt es erst seit (je Quelle) 100.000-500.000 Jahren, sowas wie Zivilisationen und Städte seit frühestens 10.000 Jahren. 

Selbst wenn wir unterstellen es hätte schon vor 50.000 Jahren Städte geblieben die eben verschwunden sind, die Pflanzen gibt es schon Jahrmillionen vorher.

Also haben sich nicht die Pflanzen an das Schönheitsempfinden der Menschen angepaßt sondern der Mensch fand die Pflanzen einfach schön - sind sie ja auch, aber warum? Sie bringen uns objektiv nichts, weder Nahrung noch in Form von Brennstoff oder anderer Nutzen.

Der Mensch scheint wohl auch tatsächlich das einzige Säugetier zu sein, das sowas wie ein ästhetisches Empfinden für Blumen hat. Hunde und Katzen oder gar Ziegen und sämtliche mir bekannten Tiere fressen es nieder oder trampeln es kaputt was Grünzeug ist und noch keinen dicken Stamm hat ^^

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implying  26.03.2017, 01:00
@19soad94

hm da hast du auch wieder recht...

vielleicht liegt es an der symmetrie der blumen? der fibonacci-code z.b. findet sich in der struktur von blüten wieder, und auch das schönheitsempfinden für menschliche gesichter beruht auf symmetrischen eigenschaften.

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19soad94 
Fragesteller
 26.03.2017, 01:06
@implying

Okay, das mit dem fibonacci-code ist ein interessanter Ansatz.

Die Frage wäre dann aber auch, warum dieser mathematische Code nicht für Tiere gilt. Tiere sind für sich genommen ja auch symmetrisch. Mir ist allerdings nicht bekannt, ob z.B. Katzen untereinander auch sowas wie ein Schönheitsempfinden haben oder ob sie sich nur mit dem stärkten/schnellsten paaren.

Dann müßte aber dieser Code auch für andere Dinge gelten, die "schön" empfunden werden, obwohl sie objektiv gesehen weder schön noch häßlich sind, z.B. Altstädte, bestimmte Landschaften usw...

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implying  26.03.2017, 01:15
@19soad94

was landschaften angeht gab es schon studien, die besagen, dass "schöne" landschaften oft auch solche sind, die einen gewissen schutz bzw sicherheit suggerieren. eine landschaft mit vielen ausguck-punkten, eine hochebene, das offene meer vom land aus betrachtet... da fühlt man sich sicher. sandige wüsten und undurchsichtiger urwald sind weniger schön und gleichzeitig auch gefährlich.

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Die Farben machen den Unterschied ! ;)

19soad94 
Fragesteller
 26.03.2017, 01:09

Farben sind nichts anderes als eine bestimmte Wellenlänge eines sehr kleinen elektromagnetischen Spektrums, welches wir wahrnehmen können und dem das Hirn eine bestimmte Farbe zuordnet. ;)

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nil101  26.03.2017, 01:12
@19soad94

Zu viel Dopamin im Gehirn, sehr gefährlich, das könnte manchmal zu Manien führen ;)

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