Warum finde ich dieses Gedicht nirgendwo im Netz?

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An der Front 

Das Land ist öde. Die Felder sind wie verweint.

Auf böser Straße fährt ein grauer Wagen.

Von einem Haus ist das Dach herabgerutscht.

Tote Pferde verfaulen in Lachen.

Die braunen Striche dahinten sind Schützengräben.

Am Horizont gemächlich brennt ein Hof.

Schüsse platzen, verhallen-pop, pop pauuu.

Reiter verschwinden langsam in kahlem Gehölz.

 

Schrapnellwolken blühen auf und vergehen. Ein Hohlweg

Nimmt uns auf. Dort hält Infanterie, nass und lehmig.

Der Tod ist so gleichgültig wie der Regen, der anhebt.

Wen kümmert das gestern, das heute oder das morgen?

 

Und durch ganz Europa ziehen die Drahtverhaue.

Die Forts schlafen leise.

Dörfer und Städte stinken aus schweren Ruinen.

Wie Puppen liegen die Toten zwischen den Fronten.

 

Schlachtenhimmel 

Jeden Morgen hebt der Tag die Sonne,

Ein blutiges Kind, empor zum Himmel.

Das Heer schüttelt sich wie ein großer Vogel.

Ins Gelände geduckt, irgendwo südwärts, ist-

Der Feind.

 

In der Ferne räuspert Gewehrfeuer.

Und jetzt zersprengen die Kanonen den

Horizont.

Unsichtbare Kolosse der Luft

Heulen auf, kreischen verzweifelt, platzen.

 

Die Schrapnelle flecken den Himmel

Wie ein Panther. Riesiges Raubtier,

Lauert er über uns, und verspricht doch

Wie immer und je die ewige Ruhe.

 

 

manebyz  31.01.2023, 16:21

Welche Wirkung erzeugen die Verben in diesem Gedicht?

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