Warum essen viele dicke Menschen nicht einfach wenige?

11 Antworten

Pauschal kann ich das nicht beurteilen. Aber ich war mal sehr übergewichtig. Ich litt vermutlich an der psychischen Erkrankung Binge-Eating. Ich habe in meiner Pubertät Depressionen und Angststörungen entwickelt und das Essen war ein Ventil um mich zu beruhigen und mir Lebensfreude zu verschaffen. Damit wurde ich quasi fressüchtig. Ich hätte es kaum geschafft weniger zu essen und wenn hätte ich am Folgetag noch viel mehr essen müssen. Letztlich habe ich mich zum Glauben an Jesus Christus bekehrt und seitdem verändert sich meine Seele zum positiven. Ich habe mich zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland bekehrt, dass war Anfang 2020. Damals wog ich etwa 150 Kilo, denn gewogen wurde ich im Herbst 2019 und damals brachte ich etwa 144 Kilo auf die Wage. Im Winter hatte ich erst recht maßlos gefressen und damit hatte ich im Februar 2020 vermutlich um die 150 Kilo. Durch Jesus Christus konnte ich ein neues Leben beginnen und intervallfasten. Ich habe morgens fast nichts gegessen und Abends eine ordentliche Portion. Beim wiegen im Februar 2021 brachte ich 113,7 Kilo auf die Wage. Aktuell sind es knapp 100 Kilo. Ich danke GOTT dafür und es ist für mich ein Beweis für den christlichen Glauben, denn ich selbst habe und hätte eine solche Besserung aus eigener Kraft nicht geschafft.

Machen sogar recht viele, der Erfolg bleibt aber aus. Weil die Menge dessen, was gegessen wird, nicht allein der Grund fürs Übergewicht ist.

Naja, viel essen ist nicht gleich dick und andersrum.

Einige Menschen haben körperliche Krankheiten, die das Abnehmen stark erschweren.

Bei sehr vielen Menschen ist es allerdings mental bedingt.

Essen ist eng mit dem sozialem Leben verknüpft. Man trifft sich, als Treffpunkt wählt man ein Restaurant, dort gibt es meist kalorienreiche Gerichte. Man isst daheim nicht auf, dann kommt der Kommentar, ob es einem denn nicht schmecke und Mutter/Vater/Oma/Opa umsonst gekocht habe. Man kommt nicht zum Abendessen, weil man nicht vor einem leeren Teller sitzen möchte, dann kommt der Vorwurf, dass man nichts mit der Familie machen möchte.

Die Folge davon - man isst und oft über den Hunger hinaus, weil man nicht will dass andere enttäuscht/etwas weggeworfen wird.

Zudem ist essen angenehm. Es beruhigt, es lenkt ab.

Bei Süßigkeiten verursacht der enthaltene Zucker wiederum Heißhunger, sodass man immer mehr isst.

Und zu guter letzt, Essen ist auch einfach lecker und gerade die köstlichsten Sachen sind ganz oft nicht gerade kalorienfreundlich.

Um also abzunehmen muss man viel Selbstdisziplin haben und vor allem auch vom sozialen Umfeld unterstützt werden. Es bringt nichts, wenn man immer wieder gezwungen wird aufzuessen oder tagtäglich ein schlechtes Gewissen gemacht wird, wenn man nicht die Möglichkeit hat, sich abzukapseln.

Viele Diäten halten nicht lange an, da man es irgendwann nicht mehr aushält und man nimmt am Ende mehr zu als man abgenommen hat. Das frustriert und führt unter Umständen dazu, dass man es irgendwann gar nicht mehr versucht.

Eine richtige Abnahme braucht Zeit und Strategie. Das dauert aber auch weitaus länger, wozu man Geduld, aber auch einen ausdauernden Willen haben muss. Diese Geduld und Willen haben viele nicht bzw müssen es erst über Jahre üben.

Und dann gibt es die, denen es einfach völlig egal ist.

„Dick“ sein und „viel“ essen hängt nicht wirklich zusammen. Es gibt „dünne“ menschen die „viel“ essen oder „dicke“ menschen die „weniger“ essen. Mentale Krankheiten, Körperliche Krankheiten oder das eigene Umfeld sind Gründe die jemanden „dick“ machen können.

(Das Wort „dick“ ist außerdem relativ)

Woher ich das weiß:Recherche

Paradoxerweise fühlen sich die meisten Dicken ständig hungrig.

Sie geraten in eine hohe Streßsituation, wenn nicht dauernd was kommt.

Viele Dicke haben von Grund auf zuviel Leistungsdruck oder sonstigen Gefühlsdruck (Einsamkeit, Ängste, ungelöste Sorgen). Essen beruhigt. Bevor sie einen Brief schreiben, einen Anruf machen, Schnee räumen sollen ist Essen angesagt.

Weiterhin natürlich die ganze komplexe Blutzuckerreaktion. Dauernd das Pendeln zwischen Überzucker und Unterzucker, weil zuviel Nahrung und die falsche Nahrung (Süßigkeiten, Brot...) verzehrt wird.

Und meist fehlt ihnen qualifizierte Anleitung, wie es besser geht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – TU München