Warum dachten die Menschen früher, dass das Universum immer existiert hat?

9 Antworten

Für die Menschen in früherer Zeit war das eigene Leben meistens statisch, man wußte ja vom größten Teil der Welt gar nichts und in der eigenen Umgebung hat sich selten was verändert, so wie die Großeltern lebten, lebten auch ihre Enkel weiter, vielleicht gab es mal eine Seuche, Naturkatastrophe oder einen Krieg, aber das war Business as usual, auch dadurch hat sich an den Verhältnissen selten was verändert, ein Bauer blieb ein Bauer, ein Adliger blieb ein Adliger.

Und weil für die Menschen damals alles so unveränderlich wirkte, mußte ganz klar die ganze Welt und das Universum (eine Sphäre rund um die Welt, in der kleine helle Löcher nachts Sterne erscheinen ließen Flammarions Holzstich – Wikipedia ) auch unveränderlich sein, seit Gott mal alles erschaffen hatte. Denn "immer" hat das Universum nicht existiert, erst seit Gott mit der Schöpfung begonnen hatte. Für die Menschen früherer Zeiten war die Religion wichtig, nicht das Universum. Und da stand halt der Allmächtige im Vordergrund.

Daran glaubte ursprünglich sogar Albert Einstein. Die Urknalltheorie des belgischen Astronomen und Theologen Lemaître roch ihm zu sehr nach einem Schöpfungsakt. Erst nach einem persönlichen Besuch beim Astronomen Edwin Hubble ließ er sich von der Urknalltheorie überzeugen. Hubble hatte entdeckt, dass es noch andere Galaxien außer der Milchstraße gab und dass das Universum immer schneller expandiert.

Um ehrlich zu sein kennen wir den genauen Ursprung nicht, wir haben nur Theorien die diesen bisher gut erklären könnten.

Also wirklich wissen tun wir es immer noch nicht.

Das Universum ist per Definition ALLES, was existiert.

Wenn die Leute "früher" dachten, dass es schon immer existiert, dann waren sie schlauer als die Leute, die denken, dass es nicht schon immer existierte.

joerosac  27.04.2023, 20:15
Das Universum ist per Definition ALLES, was existiert.

Falsch! Das Universum umfasst alles, was wir kennen, erfassen und wahrnehmen können, mehr nicht. Über alles, was sonst wo existiert, wissen wir nur nichts, das ist der heutige Stand der Wissenschaft.

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Ich denke dass die Annahme falsch ist. Es gab früher die unterschiedlichsten Theorien zur Entstehung des Universums aber in den meisten Kulturen gibt es einen Schöpfungsmythos der beschreibt wie das Universum entstanden ist - ergo hat es nicht ewig existiert.

II99II  27.04.2023, 17:28

Guter Einwand.

Nimmt man allerdings Isaac Newton - den Begründer der "modernen" Physik - als Startpunkt, ist er noch von einem statischen, unendlichen Universum ausgegangen. Etwas das schon immer da war und damit zeitlos ist, kann sich auch nicht entwickeln/verändern.

Damit stand er aber vor dem logischen Problem: wenn Gravitation die dominierende Kraft im Weltall ist, warum "verklumpt" dann Materie nicht überall. Ein Erklärungsansatz war damals eine maximal homogene, gleichmäßige Verteilung von Materie im unendlichen Raum, die aber keine unendliche Materie zulässt.

Es waren die ersten Gedanken über die Natur des Universums mit mathematischen Formulierungen.

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