Warum bezieht Deutschland kein Öl von Dubai bzw. den Vereinigten Arabischen Emirate?

1 Antwort

Im Mai 2016 wurden nach vorläufigen Berechnungen des Bundesamtes für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA) 7,7 Millionen Tonnen Rohöl in die Bundesrepublik Deutschland
eingeführt. Das waren 3,4 % weniger als ein Jahr zuvor (8,0 Millionen Tonnen).



Im Vergleich des Zeitraumes Januar bis Mai 2016 mit der entsprechenden Referenzperiode
Januar bis Mai 2015
sanken die Rohöleinfuhren um 2,3 % von 37,9 auf 37,0 Millionen Tonnen;
fiel die deutsche Rohölrechnung im aktuellen Zeitraum mit 9,1 Milliarden Euro um
5,5 Milliarden Euro niedriger aus;
lag der Grenzübergangspreis für die Tonne Importrohöl aktuell mit 245,77 Euro
(vorher 385,45 Euro) im Schnitt um 36,2 % niedriger.


Die 5 wichtigsten von insgesamt 27 Lieferländern (siehe Tabelle!) waren im Jahr 2016 die
Russische Föderation (14,3 Millionen Tonnen), Großbritannien (4,4 Millionen Tonnen),
Norwegen (4,1 Millionen Tonnen), Kasachstan (3,6 Millionen Tonnen) und Aserbaidschan
(2,4 Millionen Tonnen). 23,1 % der gesamten Rohöleinfuhren stammten im Berichtszeitraum
aus britischen und norwegischen Nordseeölquellen; 14,0 % wurden aus OPEC Mitgliedsländern importiert.

Die Antwort die Vereinigten Arabischen Emirate haben kein Öl tut schon fast weh... da muss jemand ÜBERHAUPT keine Ahnung haben, wie gesagt knappe 16 Billionen Liter RESERVEN (!) + Ressourcen in großem Maße (noch zu teuer oder technisch aufwändig zu fördern)


Wieso Russland? Weil es da von der DDR (RGW - Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) und den Sowjets Pipelines gebaut worden sind bis an die Oder... in Schwedt, da kommt meine Ex-Freundin her (unweit hier von Berlin), endet die Druschba-Pipeline ("Freundschaft"). Dort liegt auch Deutschlands 2. größte Erdölraffinerie, der Vater meiner Ex arbeitete dort, sonst wäre es dort wie überall in Brandenburg was nicht sehr nah an Berlin liegt: Die Stadt wäre ausgestorben, sie verlor schon so ~50% ihrer Einwohner seit der Wende, aber die Raffinerie erhält sie gerade so noch am Leben da es der größte Arbeitgeber ist.


Das hier ist für "sehr interessierte"...

Der "BP Statistical Review of World Energy 2016" (Ich finde eine gute Quelle), sagt für Erdöl zum Jahresende 2015 es seien 239,4 Milliarden Tonnen. Normalerweise ist eine Tonne etwa ~7,3 Barrel und ein Barrel sind ~158,98 Liter bzw. exakt 42 US-Gallonen (die Tanken dort und rechnen in Gallonen (~3,78 Liter) ab, auch rechnen sie nicht wie viel man pro 100km braucht sondern wie weit man mit einer Gallone (miles per galon, mpg) kommt.

In Barrel sind es: 1.697,6 Billionen Barrel. Das sind 269.884.448.000.000 Liter etwa. Da Ölsande jetzt mit zählen ist das massiv gestiegen. 1995 lagen die "Reserven" noch bei 1.126,2 Billionen Barrel - und es herrschte in den 90ern eh eine Preisflaute zur Zweiten Hälfte des Jahrzehnts, Russland produzierte extremst wenig, ganz Osteuropa war noch immer im Umbruch... 

Heute liegt ganz vorne:

1. Venezuela: 300,9 Milliarden Barrel (In Kanada lagern 1/3tel der Weltweiten Ölsand-Reserven, im Orinoco-Gürtel in Venezuela lagert das 2/3tel... daher ist Kanada auch so hoch eingestuft.

2. Saudi-Arabien: 266,6 Milliarden Barrel (wertvoller als Venezuelas oder Kanadas weil kein Schwerstöl/Bitumen sondern fast nur leichtes,normales bis mäßiges Öl.

3. Kanada: 172,2 Milliarden Barrel.

4. Iran: 157,8 Milliarden

5. Irak: 143,1 Milliarden

6. Russland: 102,4 Milliarden Barrel (endlich, lange war Russland so niedrig eingestuft, obwohl es die letzten 10 Jahre die meiste Zeit der weltgrößte Produzent war/ist - abwechselend mit den Saudis, die Russen haben gerade erst wieder einen neuen "post-sowjetischen"-Report mit 10,81 Millionen Barrel täglich erreicht, lange standen sie mit 30 Milliarden Barrel in den entsprechenden Dokumenten, völliger Blödsinn wenn man die Förderung sich anschaut.

7. Kuwait: 101,5 Milliarden Barrel.

8. Vereinigte Arabische Emirate: 97,8 Milliarden Barrel.

9. USA: 55,0 Milliarden Barrel.

10. Libyen: 48,4 Milliarden Barrel.

Hinweis: Das sind "proved reserves", also Reserven die technisch und auch finanziell zumindest ohne Verlust gefördert werden können. Wir hatten einen riesigen (mal wieder...) Ölpreis-Crash im Sommer 2014, sonst wären diese Werte höher. 

Alles was zu teuer oder noch technisch zu schwierig ist wird zu den "Ressourcen" gezählt, die sind auch noch ein mal gigantisch. Ich bin 29, und ich bin mir gaaaaanz sicher, dass ich keine Öl-Knappheit erleben werde, da mag ich das Sprichwort eines klugen Mannes dazu:

Die Stein-, Kupfer- und Bronzezeit endete ja auch nicht weil es keine Steine, Kupfer und Bronze mehr gab... Wir haben verstärkt Ethanol Nutzung (In Brasilien fahren die meisten mit E85, sprich nur noch 15% Benzin, einige haben auch komplett 100% also E100, E30 muss vom Gesetz her glaube ich jedes Auto in Brasilien vertragen, wobei auch wegen E10 in Deutschland, jedes Auto ab 2010 verträgt garantiert E10 und ab Baujahr 2000 die absolute Mehrheit... im normalem Sprit sind auch bis zu 5% Ethanol drine und das wird meist aus Kostengründen auch ausgenutzt...

Man schätzt, dass noch ein mal riesige gigantische Reserven in den arktischen Gebieten liegen, die Kooperation zwischen Norwegen und Russland im Nordmeer welches beiden Länder iwie zu steht, haben das bestätigt, dort fördert jetzt Statoil mit einer Rosneft-Tochter Erdöl aus dem kalten Meer dort...