Warum bekommt mein Hund totale Panik bei für ihn fremden Strecken bzw Spaziergänge?

5 Antworten

Wenn der Hund aus schlechten Verhältnissen stammt, dann hat er einfach nichts kennen gelernt als er klein war. Oder jedenfalls ist er nicht richtig an fremde Situationen heran geführt worden.

Aber er ist noch jung, da kann man noch viel erreichen.

Es hat aber keinen Sinn darüber zu spekulieren was der Hund früher erlebt haben könnte. Das bringt einen nicht weiter. Hunde stehen jeden Morgen auf und fangen neu an.
Das kannst du nutzen.

fang einfach noch mal an wie bei einem Welpen. Beobachte beim Gassi gehen wovor er Angst hat, wann er unsicher wird, und über solche Situationen gezielt. Aber erst wenn das in gewohnter Umgebung gut klappt, dann geh ein kleines Stückchen weiter. Also eine unbekannte Gegend, dort aber nicht einfach an die Leine nehmen und loslaufen, Sondern dem Hund Zeit geben sich um zu schauen, Gerüche und Geräusche aufzunehmen, und dann eine kleine Runde ruhig laufen.

Geh gezielt an verschiedene Orte. Mal an den Bahnhof, mal vor ein Einkaufszentrum, fahr mal ein Stück mit dem Bus usw - So wie man es halt mit einem Welpen macht. Beobachte deinen Hund gut, wenn er unsicher wird hilf ihm bestätige Ihnen und sorgt dafür dass ihm absolut nichts passiert

Du musst dabei absolut Sicherheit ausstrahlen, ruhig freundlich und bestimmt den Weg gehen. Der Hund muss merken dass nichts passiert. Wichtig ist dass du dich wirklich auf den Hund konzentrierst.

Was man mit so einem Hund nicht machen kann, ist ihn ins Auto packen und am Wochenende einen Ausflug mit Freunden irgendwohin machen. Man muss sich wirklich auf den Hund konzentrieren und üben. Versuche immer die Welt aus den Augen deines Hundes zu sehen. Für den kann eine große Mülltonne die irgendwo rumsteht ein gefährliches Monster sein. Er weiß ja nicht was all die Dinge die wir für selbstverständlich halten bedeuten. Bestätige Ihnen viel wenn er es gut macht. Jedes Mal wenn der Hund zu dir schaut, bestätige das. Aber nicht daran mit leckerli oder so, sondern ein ruhiges „prima“ oder „alles ok“reicht völlig.

Diese Ausflüge in fremde Gebiete sollten anfangs immer nur kurz sein. Aber mach es regelmäßig. Der Hund soll dir vertrauen egal wo ihr seid.

Das ist ein bisschen Mühe am Anfang, lohnt sich aber langfristig

Das dürfte die Erinnerung sein, wie er an einem schlechten Ort gelandet ist.

Dein Hund kann ja nicht wissen wo er abgesetzt wird und vielleicht zurück gelassen wird.

Das ist schlicht fehlende Sozialisation. Die musst du so gut wie möglich nachholen.

Hunde brauchen sichere und souveräne Hundeführer.Wenn du gelassen bleibst kann es auch dein Hund werden.

Du und dein Hund brauchen Vertrauen bildende Übungen, wie man das mit Welpen aufbaut.

Er hat vermutlich Angst vor dem unbekanntem. Bist du mit ihm als er noch ein welpe war oft zu fremden Orten gegangen? Frag doch im Zweifelsfall einfach einen Hunde Trainer! Der weiß wahrscheinlich was ihn fehlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

gutefrage202205 
Fragesteller
 28.08.2021, 02:37

Ich habe ihn mit 7 Monaten aus ganz schlechten Verhältnisse geholt und hab schon an Verlustängste gedacht, vielleicht zu früh vom Muttertier getrennt oder evtl wurde er mal ausgesetzt

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Könnte an einem Trauma aus der Vergangenheit liegen. Bspw. könnte er ausgesetzt worden sein.

War dein Hund denn schon immer bei euch?


gutefrage202205 
Fragesteller
 28.08.2021, 02:34

Nein wir haben ihn aus schlechten Verhältnissen geholt mit ca 7 Monaten. Hab schon an Verlustängste gedacht evtl vom Muttertier getrennt oder doch mal ausgesetzt.

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Horst7689  28.08.2021, 02:35
@gutefrage202205

Testet mal wie es ist, wenn er bei jemandem im Arm/Schoß ist und die körperliche Nähe spürt

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Horst7689  28.08.2021, 02:45
@Horst7689

Wichtig ist, dass er dabei nicht festgehalten oder an der Leine ist. Wenn er bereit ist, ohne begrenzende Einflussfaktoren in fremde Gebiete zu gehen/zu folgen, dann lässt sich das meist leicht korrigieren.

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gutefrage202205 
Fragesteller
 28.08.2021, 03:12
@Horst7689

Im Auto schlecht umzusetzen aber für den Spaziergang draußen ist das eine echt gute Idee

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Loulou109  28.08.2021, 07:55
@gutefrage202205

Nein, bitte nicht! Den Hund bei solchen Ängsten gesichert halten mit Geschirr und Leine. Eine unbekanntes Geräusch reicht aus und er könnte vor Angst davon rennen! In einem ihm unbekannten Gebiet ist das verheerend! Wie lange hast du ihn? Die ersten zwei Monate war ich mit meiner Hündin nur bei uns unterwegs, den Spaziergang von uns aus immer etwas mehr ausgeweitet, so dass sie Neues kennen lernen konnte. Erst als sie zu Hause sicher war, sich nur an mir orientiert hatte, bin ich auch in fremde Gebiete. Dort aber Anfangs immer gesichert.

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Das deutet auf einen unsicheren Hund hin.

Da solltet ihr an der Ursache arbeiten, der Unsicherheit.

Es bringt da auch nicht viel, wenn ihr Euch sicher präsentiert, denn Unsicherheiten, Ängstlichkeit oder gar Angst entsteht im Kopf, ein sicherer Halter aber baut das nicht ab.

Ein gut ausgebildeter Trainer wäre da sicher hilfreich, denn zumeist ist es so, das da noch mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

Zu Snfang würde ich nur Wege gehen die der Hund kennt, dann in kleinen Schritten Umwege einbauen, nur kleine und so das bekannte Gebiet weiter ausbauen.

Was auch hilft ist, Social Support (Beistand) anbieten. Der Hund sieht Euch als seinen Sozialpartner an und dieser kann durch streicheln gerade bezüglich der Hormone dem Hund viel Beistand leisten. Eines dieser Hormone ist Oxitocin, auch Kuschelhormon genannt, welches beim streicheln des Hundes im Hundekörper sezerniert (ausgeschüttet) wird, ein anderes recht bekanntes Serotonin.

Beides wundervolle Hormone, die einerseits die Bindung stärken andererseits aber als Antagonisten (Gegenspieler) zu Stresshormonen wie Adrenalin, Cortisol und Noradrenalin dienen.

Auch isometrische Übungen sind wunderbare Hilfsmittel bei unsicheren Hunden.

Des Weiteren könnte ein konditionierter Duft oder auch ein Thundershirt helfen, der Duft muss vorhergehend aufgebaut und mit Entspannung verknüpft werden, das Thundershirt wirkt zwar z.T. von alleine könnte aber um eine stärkere Wirkung zu erreichen, mit dem Duft gepaart angeboten werden.

Aber trotzdem wäre ein gut ausgebildeter Trainer sehr hilfreich, denn der sieht das vor Ort und kann dann auch sehen welche Ursache das Verhalten ganz genau hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung