Waren Erich Honecker, Walter Ulbricht usw. alles nur Mationetten?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Marionetten 63%
Nein sie haben nur Berater gehabt aber das meiste von sich aus 38%

9 Antworten

Nein sie haben nur Berater gehabt aber das meiste von sich aus

Nein Marionetten waren sich nicht. Natürlich musste alles außen- und innenpolitisch bedeutende mit Zustimmung der UdssR gemacht werden. Das nahm aber mit der Zeit ab und die DDR konnte mehr selbst entscheiden. So wie sich eben die Beziehung beider Staaten von Gewinner und Verlierer zu Verbündeten entwickelt hat.

Ein gutes Beispiel dafür das sie nicht Marionetten waren, ist das Verbot der Zeitschrift "Sputnik". Diese Zeitung war eine sowjetische die auch in Deutschland käuflich war. Als Gorbatschow aber gegen Ende mit seiner Politik von Umgestaltung und Offenheit gegen die Interessen Honeckers "arbeitete", ließ dieser sie verbieten.

Das wäre zu differenzieren. Während der Stalin, bis in die Breschnew-Zeit, waren die SED-Oberen mindestens, was die großen Linien angeht, reichlich an der Kandarre der KPdSU, bzw. deren aktuellen Vorturneren.

Dennoch gab es da durchaus auch einiges an Eigeninitiativen (Mauerbau 1961).

Nach Breschnew, bzw. vor allem während honecker amtierte, konnte sich die SED wesentlich unabhängiger von Moskau bewegen. Das mag seine Ursachen in der politischen Instabilität der Sowjetunion durch die recht kurzen Amtszeiten Juri Andropows und Konstantin Tschernenkos gehabt haben, so wie in der Tatsache, dass Mit Michail Gorbatschow dann ein relativ unbekannter Mann, mit vergleichsweise wenig Autorität über die sowjetischen Strukturen hoch kam, der zudem einen liberaleren kurs fuhr.

Diese größere politische Freiheit der SED von Moskau schlug sich dann in den letzten Jahren der DDR darin nieder, dass sich die SED-Führung in Ostberlin, wesentlich radikaler verhielt, als die KPdSU in Moskau selbst.

Insofern wird man sagen können, in den ersten Jahrzehnten, waren die Möglichkeiten der SED einigermaßen autonom zu handeln sehr begrenzt, danach seit dem Ende der Breschnew-Ära, waren sie aber durchaus gegeben.

Warum Pieck, ulbricht und Konsorten?

Ganz einfach, die waren schon vor dem Krieg in der KPD und nen Großteil davon hat während des NS-Staates als Flüchtlinge in Moskau gesessen. Das brachte sie von vorn herein in ein Abhängigkeitsverhältnis gegenüber Stalin und damit auf Linie und der wiederrum hatte praktischer Weise Leute auf die er sich verlassen konnte, als die DDR dann eingerichtet wurde. In der Folge hielt sich diese Clique bis in die 1970er jahre hinein gegenseitig in weiten Teilen oben. Ein Honecker war seinem Lebensweg nach da eher schon ein Außenseiter.

666Phoenix  07.11.2019, 21:04
  • einiges an Eigeninitiativen (Mauerbau 1961).

Auch wenn das heute gern behauptet wird, aber das war alles andere als "Eigeninitiative"!

Vom 3.-5. August 1961 fand in Moskau eine Tagung der Chefs des Warschauer Vertrages statt, auf der die Grenzsicherung Richtung Westen (also auch in der damaligen CSSR und um die gesamte DDR rum) beschlossen wurde. Die Form der Grenze innerhalb Berlins und um Westberlin (Mauer) war ein persönlicher Vorschlag von Chrustshows. Sie wurde unter der Leitung des Oberkommandierenden der GSSD, ich glaube Marschall Konew, gebaut.

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Marionetten

Klar, die standen unter dem Schutz russischer Panzer.

Sonst wäre Ulbricht doch schon 1953 weg vom Fenster gewesen. Die DDR-Bevölkerung stand doch zum Teil nur widerwillig hinter denen. Aber was blieb denen anderes übrig? Der Mensch denkt eben in fast jeder noch so blöden Situation, die er nicht ändern kann, stets positiv.

Nein sie haben nur Berater gehabt aber das meiste von sich aus

Ich glaube, dass sie vor Gorbatschow schon im Wesentlichen das machen mussten, was Moskau vorgab. Aber dass sie in der DDR schon das Sagen hatten und auch begeistert waren vom eigenen System.

Marionetten

Naja, sie haben halt brav gemacht was die UdSSR vorgegeben hat. Sie hatten bestimmt einen gewissen Spielraum bei Details, aber im Endeffekt hat die Staatsführung die Vorgaben Moskaus umgesetzt.