Das wäre zu differenzieren. Während der Stalin, bis in die Breschnew-Zeit, waren die SED-Oberen mindestens, was die großen Linien angeht, reichlich an der Kandarre der KPdSU, bzw. deren aktuellen Vorturneren.

Dennoch gab es da durchaus auch einiges an Eigeninitiativen (Mauerbau 1961).

Nach Breschnew, bzw. vor allem während honecker amtierte, konnte sich die SED wesentlich unabhängiger von Moskau bewegen. Das mag seine Ursachen in der politischen Instabilität der Sowjetunion durch die recht kurzen Amtszeiten Juri Andropows und Konstantin Tschernenkos gehabt haben, so wie in der Tatsache, dass Mit Michail Gorbatschow dann ein relativ unbekannter Mann, mit vergleichsweise wenig Autorität über die sowjetischen Strukturen hoch kam, der zudem einen liberaleren kurs fuhr.

Diese größere politische Freiheit der SED von Moskau schlug sich dann in den letzten Jahren der DDR darin nieder, dass sich die SED-Führung in Ostberlin, wesentlich radikaler verhielt, als die KPdSU in Moskau selbst.

Insofern wird man sagen können, in den ersten Jahrzehnten, waren die Möglichkeiten der SED einigermaßen autonom zu handeln sehr begrenzt, danach seit dem Ende der Breschnew-Ära, waren sie aber durchaus gegeben.

Warum Pieck, ulbricht und Konsorten?

Ganz einfach, die waren schon vor dem Krieg in der KPD und nen Großteil davon hat während des NS-Staates als Flüchtlinge in Moskau gesessen. Das brachte sie von vorn herein in ein Abhängigkeitsverhältnis gegenüber Stalin und damit auf Linie und der wiederrum hatte praktischer Weise Leute auf die er sich verlassen konnte, als die DDR dann eingerichtet wurde. In der Folge hielt sich diese Clique bis in die 1970er jahre hinein gegenseitig in weiten Teilen oben. Ein Honecker war seinem Lebensweg nach da eher schon ein Außenseiter.

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