Waren alle Germanen Blond 2?

2 Antworten

Die bronzezeitlichen Indogermanen, zu denen nicht nur Germanen, Griechen, Kelten und Römer zählen, sondern auch Skythen, Makedonier, Illyrer, Ur-Hethiter, Perser, Hari (Inder) und andere, waren, dem Anschein ihrer Sagen und Mythen nach (Götter- und Heldenbilder usw.) wohl ursprünglich hellfarbig gewesen, wobei rote Haare wohl annähernd genauso häufig vorkamen wie blonde oder hellbraune. Auch die moderne Genetik (Haplogruppenforschung liefert eine Fülle von weiteren Belegen dafür, etwa die starke Verbreitung der "osteuropäischen" Haplogruppe R1a in Südasien.

Obgleich die Indogermanen bereits Viehzucht und Ackerbau betrieben, gehörten Jagen und Sammeln nach wie vor ebenfalls zu ihrer naturverbundenen, vorurbanen Lebensweise sowohl in ihrer europäischen Urheimat als auch in den südeuropäisch-asiatischen Gegenden, wo sie hingewandert waren im Laufe der Bronzezeit.

Die Indogermanen (im 19. Jh. nach dem pars-pro-toto-Prinzip zunächst als "Arier" bezeichnet, nach dem indogermanischen Stamm der Hari, der Indien unterwarf), vermischten sich überall, wohin sie kamen, mit den dort bereits lebenden Menschen anderer "Rassen", so daß jedesmal spezielle Mischungen entstanden, die für das aus dieser Mischung entstehende Kulturvolk typisch waren.

Die Germanen hingegen waren jener spezielle Zweig der großen indogermanischen Völkerfamilie, der nicht in fremde Gegenden auszog, sondern sich nur in nahegelegenen, europäischen Gebieten nördlich der Alpen ausbreitete und somit nicht auf andere, nicht-indogermanische Stämme traf, mit denen sie sich vermischen konnten. Sie blieben hier unter sich, ein unvermischter Stamm, nur sich selbst gleich, wie der Römer Tacitus sie beschrieb.

Während die blonden und roten Haare und auch die hellen Augen der Indogermanen "auswärts" im Laufe der Jahrhunderte in der Vermischung untergingen bzw. nur noch in spärlichsten Resten überlebten, so haben sie sich beim germanischen Zweig des Indogermanentums noch bis in die heutige Zeit in nennenswerten Anteilen erhalten können und sind in ihrem Bestand eigentlich erst durch die allerjüngsten, sogenannten "multikulturellen" Entwicklungen in Europa bedroht.

Die Germanen der Bronzezeit waren wohl wirklich ganz vorwiegend hellhaarig, wozu man jedoch nicht nur blonde, sondern auch rote, rotblonde, hellbraune, goldbraune und rotbraune Haare zu zählen hat. Dunkelbraune und schwarze Haare mögen vielleicht bereits in der Bronzezeit vereinzelt vorgekommen sein, aber nur als absolute Ausnahme. In der Eisenzeit, als sie mit den Römern und anderen, südlich vermischteren Indogermanen, in kriegerischen und händlerischen Verkehr traten, mag die Vermischung mit "südlicheren" und "östlicheren" Menschen häufiger geworden sein, doch niemals gefährdete diese das vorwiegende rothaarig-blonde Aussehen aller germanischen Stämme. Auch das Mittelalter veränderte hier wenig trotz des Vordringens der Universalismus predigenden Romkirche. Selbst in Ländern wie Spanien und Portugal zur Zeit der maurisch-arabischen Unterdrückung waren viele, wenn nicht die meisten sogenannten Mozaraber (Dhimma zahlende iberische Christen unter mohammedanischer Fremdherrschaft), durchaus nord- und mitteleuropäisch aussehend nach heutigen Begriffen, also blondhaarig, rothaarig, hellbraunhaarig und so weiter. Das Erbe der germanischen Westgoten schlug hier trotz der arabisch-maurischen Bedrücker noch stark durch.

Ebenso waren die Franken (Franzosen) zur Zeit des mittleren bis teilweise noch hohen Mittelalters sowie die in Norditalien lebenden Völker (Langobarden), aus denen später das italienische Volk hervorging noch sehr stark germanisch geprägt und selbst zur Zeit der Renaissance haben die großen italienischen Maler noch vorwiegend hellfarbige, oft blonde Schönheiten gemalt (siehe etwa die Gemälde Botticellis, Tizians, Raffaels oder Michelangelos) und selbst bei nicht idealisierten Portraits und Straßenszenen, die damals gemalt wurden sind, sieht man in der norditalienischen (Lombardei, Venetien, Toscana usw.) Bevölkerung noch sehr viele germanische Typen, etwa dem heute lebenden italienischen Model Fabio Lanzoni oder dem Fußballer Francesco Totti ähnlich.

Ein starker Rückgang setzte erst im hohen Mittelalter, vor allem dann aber in der Barockzeit ein. Die zeitweise hochkriminelle Romkirche hat ja rothaarige und rotblonde Frauen zur Zeit der Hexenprozesse geradezu systematisch auszurotten versucht und die Neuzeit sah ein langsames "Aussterben" der hellhaarigen Elemente in den romanischen Völkern, jedoch noch einen weitaus besseren Erhalt derselben in den germanischen und teilweise auch nordslawischen Völkern.

xXYoursTrulyXx  03.03.2021, 11:55

Das war jetzt so interessant dass ich zwischendurch aufs Atmen vergessen habe.

Warum hat diese Antwort nicht mehr "Hilfreich"s???

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sassi357  10.10.2021, 17:08

Das hängt sicher damit zusammen, daß solches Wissen heute stigmatisiert ist durch unser unseliges Narrativ der sogenannten "deutschen Vergangenheit", die nach Ansicht vieler offenbar nur aus 12 Jahren besteht. -

Tatsächlich haben aber Forscher aus allen westlichen Länder seit dem 19 Jh. und auch noch nach 1945 diese Dinge untersucht. Wir haben es hier teilweise leider tatsächlich mit wieder verlorengegangenem Wissen zu tun. Es wird in gewisser Weise unterdrückt, da gewisse Kreise (welche könnten das bloß sein?) kein Interesse daran haben, daß die Europäer erfahren, wer ihre Vorfahren wirklich waren, wie sie aussahen und wo sie überall ihre kulturbringenden Spuren hinterließen in der Welt.

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BigBenGermany  19.07.2022, 04:06

@sassi357 Du verwechselst Ethnien mit Kulturen. Die Inder z.B. stammen nachweislich nicht von den Indogermanen ab. (Genforschung) Jedoch setzte sich die Indogermanische Kultur und Sprache in Nordindien durch. Wahrscheinlich waren die Indogermanen in dem Gebiet dominant. Jedoch war den genetische Anteil verschwindend gering und ist heute nahezu nicht vorhanden.

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sassi357  20.07.2022, 09:37
@BigBenGermany

Dass die jetzige indische Bevölkerung nicht von den alten indogermanischen H’ari (Arier) abstammt, sondern zu 99% anderer von der drawidischen Vorbevölkerung, späteren (mongolischen und arabischen Einwanderungs- bzw. Eroberungswellen) abstammt, weiß ich auch. Sie sehen ja auch nicht mehr wie Indra, der der zu einem „Gott“ erhobene Anführer der H’ari. Dieser wird im Rigveda als der „Goldgelbe“ beschrieben, an einigen Stellen explizit mit „goldgelbem Bart“ und „goldgelben Haar“ (z. B. 10-23, 4).

Das Schicksal des annähernd völligen Aussterbens der indogermanischen Eroberer aufgrund niedrigerer Geburtenraten, längerer Generationenfolgen und letztlich auch Vermischung mit den Eingeborenen teilten die H’ari auch mit den persischen Ariern sowie den Ioniern (Athenern), Dorern (Spartanern), Italikern und anderen indogermanischen Stämmen, die in der Bronzezeit aus ihrer nördlich gelegenen Heimat aufgrund von Hungersnöten zu wellenhaften Völkerwanderungen in den Süden gezwungen waren.

Dennoch gibt es selbst in Indien noch spürbare arische Reste in der Vermischung: Siehe z. B. die hellere Haut und die helleren Augen mancher indischer Prominenter (die ja auch meist aus den oberen Kasten stammen), so z. B. Aiswarya Ray (ihr Vorname beinhaltet auch "arya", was auf die Selbstbezeichnung der H'ari zurückgeht = die Edlen, Hellen, Lichten, vgl. das vielleicht auch etymologisch zusammenhängende engl. Wort "fair").

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ordwesten. Ich finde Skandinavier insgesamt viel weniger germanisch aussehend, mit Ausnahme einiger Gebiete des kontinentalen Dänemarks, da sie dazu neigen, mehr mit baltischen, finnischen und sogar lappigen Inseln gemischt zu sein. Auch waren nicht alle mitteleuropäischen Kelten dunkel, Sie verwechseln sie mit den westlichen Kelten von der atlantischen europäischen Küste von Frankreich und Großbritannien/Irland, die dazu neigen, sehr dunkles Haar zu haben. Die meisten mitteleuropäischen Kelten hatten hellbraunes/dunkelblondes Haar