War Gerhard Schröder ein guter Kanzler?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Nein, weil... 47%
Ja, weil... 27%
teilweise... 27%

9 Antworten

Nein, weil...

Was man ihm zugute halten muß, ist die Tatsache, daß er wenigstens hinterher zugegeben hat, das Völkerrecht gebrochen zu haben. Ansonsten war er ein Kanzler, der die SPD-Tradition würdig vertreten hat: Verrat an der eigenen Basis, wohin das Auge blickt.

Frag dich immer "gut" für Wen. Gut für "Krupp" oder gut für "Krause". Schröder hat die Bezeichnung Kanzler der Bosse und das ist sehr zutreffend.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun
teilweise...

...., weil ich mochte seine 'großkotzige' Art als Sozi nicht so und weil seine Regierung in den ersten vier Jahren von, wie er selbst immer sagte, 'handwerklichen Fehlern' geprägt und diese vier Jahre verlorene Jahre waren!

Für den Mut zur Agenda 2010, die die Wirtschaft/Industrie leider nachteilig ausgenutzt hat, verdient er eigentlich Respekt, weil man mal sehen muß, wo wir damals wirtschaftlich standen?

Gerhard Schröder hatte den Mut, mit der Agenda 2010 die TATSÄCHLICHE Arbeitslosenzahl ans Licht zu bringen, was ihm am Ende die Kanzlerschaft kostete. Wollten wir nicht immer ehrliche Politiker? Oder mögen wir dann so viel Ehrlichkeit doch nicht, wenn wir davon selbst betroffen sind?

Vor der Agenda 2010 gab es über 1 Mio. Sozialhilfeempfänger, die dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung standen, weil sie bei den Arbeitsämtern nicht zwecks Vermittlung gemeldet waren. Dass DAS vielen vielleicht gestunken hat, kann ich mir sehr gut vorstellen.

Meinen Respekt hat er für seine vorgezogene Bundestagswahl 2005, die er damals einleitete, nachdem im Frühjahr 2005 auch die LETZTE rot-grüne Landesrgierung in NRW abgewählt wurde.

Damit sah er, dass sein Vertrauen in der Bevölkerung bzw. bei den Wählern geschwunden war und stellte sich der erneuten Wahl, bestimmt zum Ärger seiner Partei. Aaaaber, damit bewies Gerhard Schröder die Verantwortung im Amt des Bundeskanzlers und bewies auch damit, dass für ihn ERST das Land und DANN die Partei kam.

Schließlich sagte man Gerhard Schröder immer nach, dass er ein Machtpolitiker sei. Ein Machtpolitiker wäre auf dem Stuhl kleben geblieben und hätte in dieser schlechten Umfragesituation keine Neuwahlen herbeigeführt. Hätte er das eine Jahr bis zum Herbst 2006 gewartet, wäre er vielleicht sogar belohnt worden, weil sich dann die Agenda 2010 durch fallende Arbeitslosenzahlen auswirkte und somit unverdient in die Amtszeit von Angela Merkel fiel.

Man stelle sich mal vor, eine CDU-geführte Regierung hätte die Agenda 2010 durchgeführt, dann hätte es doch geheißen: "Guckt, typisch für die "Unternehmerpartei"! So war es ein Sozi, der gewissermaßen für Ordnung gesorgt hat. Teilweise ging es vielen Sozialhilfeempfängern vor der Agenda besser als denen, die jeden morgen um 7.00 Uhr zur Arbeit gegangen sind. Der Arbeitnehmer musste sich den neuen Fernseher oder Kühlschrank selber erarbeiten. Den Sozialhilfeempfänger kostete es einen Anruf und ein ausgefüllten Antrag beim Sozialamt in der Gemeinde/Stadt und schon erfolgte wenige Tage die Anlieferung. Der Nachbar, der jeden Tag zur Arbeit ging, musste diese Geräte in 24 oder 36 Monatsraten abbezahlen. War das gerecht?

Dass die Agenda 2010 auch viele Nachteile hat, ist unbestritten, deshalb wurde sie ja auch schon mehrfach nachgebessert. Aber sie hat dem Land überwiegend aus der Krise geholfen. Jedenfalls ist bei uns nicht Frankreich, Spanien, Italien oder geschweige Griechenland!


KinderPolizei  20.05.2017, 23:53

Das ist eine menschliche Betrachtung zu Hartz4. Volkswirtschaftlich war es absolut unnötig und willkürlich. Deutschland hat genug Geld um nicht Hartz4 einführen zu müssen. Ein Gradmesser hierzu ist die Leistungsbilanz und die ist seit 2000 positiv.

Ich erinnere mich noch das geheule von damals. Die Chinesen werden Deutschland als Industrienation ablösen wenn nicht gehandelt wird. Ich habe mich selbst intensiv in die China Problematik eingearbeitet. China ist im Jahr 2017 immer noch ein Entwicklungsland ohne konkurrenzfähige Industrie. Es war ein SCHUTZBEHAUPTUNG um die Konzerngewinne zu vergrössern nichts anderes. Kohl, Schröder, Merkel es sind korrupte Politiker die den Speichel unserer Industriebosse lecken.

Im Übrigen was für Europa und Bankenrettung verbratten wurde dafür könnte man 5 Mio. Sozialhilfeempfänger 100 Jahre durchfüttern. 

0
Knastduscher  21.05.2017, 00:19
@KinderPolizei

Wenn China immer noch ein Entwicklungsland ist, dann hast du da einiges bei deiner "Einarbeitung" nicht mitbekommen!

Deutschland freut sich, wenn beim Wirtschaftswachstum SCHON eine "2" VOR dem Komma steht. China spricht von einer Krise, wenn die Zahl vor dem Komma NICHT MEHR ZWEIstellig ist!

Ferner hat Deutschland noch kein Geld für die "Bankenrettung" ausgegeben, sondern NUR Bürgschaften gegeben, die bis heute noch nicht fällig geworden sind. ES IST NOCH KEIN GELD GEFLOSSEN!

Was wäre denn gewesen, wenn die Politik die Banken hätte pleite gehen lassen?

Wie hättest du das denn gefunden, wenn du am Monatsende nach Gehaltseingang an den Geldautomat gegangen wärst und der Automat hätte angezeigt: "Auszahlung nicht möglich! Ihr Guthaben wurde vom Insolvenzverwalter einbehalten! Wir bitten um Ihr freundliches Verständnis! Vielen Dank, Ihre Bank!"

Nicht nur dein Gehalt, sondern auch deine Ersparnisse wären in den Händen des Insolvenzverwalters gewesen? Was hättest du dann hier in das Forum geschrieben?

"Die Politik hat für jeden Mist Geld, nur für die Rettung meiner Bank war kein Geld da! Die paar Milliarden hätten wir auch noch gehabt!"

Es wäre halt schön, wenn man immer erst einmal nachdenkt bevor man etwas schreibt/behauptet und zum anderen auch Wahrheiten schreibt und nicht einfach hetzerisch drauf los schreibt.

Sei mir bitte nicht böse. Aber bevor solche Leute wie du unser Land regieren, die völlig unüberlegt und polemisch reagieren, sind mir diese angeblich korrupten Kohls, Schröders und Merkels tausend mal lieber, wenn ich mir heute so unser Land im Vergleich zu anderen Ländern ansehe.

Von deiner Art der Forumulierung und des polemischen als auch unüberlegten Hasses wärst du ein sehr beliebter Mitarbeiter im Team von Donald Trump. Auch der muss nun täglich von seinen ursprünglichen Aussagen Stück für Stück zurückrudern, weil ihn die Realität im Amt einholt.

Auch wir sollten uns erst einmal auf den Stuhl im Bundeskanzleramt setzen und würden dann ganz schnell merken, dass das Plappern leichter ist als das Geplapperte auch umzusetzen!

0

Ja sicher.

Für die Bosse.

Für die Autoindustrie. Und für Gazprom.

Das Abschaffen der Vermögenssteuer war das dollste Ding, das sich seine Regierung geleistet hat.


teilweise...

Hallo!

Ich muss vorab sagen, dass ich kein SPD'ler bin und mit den "Genossen" bis runter in die kommunalen Gremien schon einige unschöne Dinge erlebt habe, die auch von keiner anderen Partei in diesem Stil gekommen sind. 

Dennoch möchte ich fair auf die Jahre 1998 bis 2005 zurückblicken -----> und rückwirkend war Gerhard Schröder sicher nicht der beste Kanzler aller Zeiten, aber er hat andererseits nicht nur Fehler gemacht. Seine Kabinette waren gut besetzt, er hielt sich aus dem Irak-Krieg raus, unter seiner Kanzlerschaft gab es keine größeren innen- und außenpolitischen Skandale. 

Dass die Agenda 2010 gekommen ist, war angesichts der vorher grassierenden Missstände zum Beispiel nötig - schade nur, dass sie ausgerechnet von der "sozialen" SPD präsentiert wurde ------> damit hat er seine Ideale verkauft bzw. sich bei den Stammwählern unbeliebt gemacht. 

Auch seine bisweilen etwas aneckende, großspurige Art sowie diverse Äußerungen ("Glotze, Bild und BamS" usw.) sagten mir persönlich nicht zu, das war aber eher eine menschliche Sache. 

Dennoch muss man ihm Größe nachsagen, weil er sich nach den schlechten Wahlergebnissen 2005 für die SPD (NRW?) infragegestellt sah und den Mut hatte, das zuzugeben, also Neuwahlen anzuordnen, die er dann verloren hat. 

Man muss fair bleiben, und manches hat er gut gemacht.