War es ein Oligopol oder ein Polypol?
Hallo Zusammen!
Ich habe letzte Woche meine Abschlussprüfung zur Hotelkauffrau geschrieben und mache mich seit dem total verrückt. Nun habe ich eine Frage zu einer Aufgabe der Wirtschaftsprüfung.
Darin ging es um Marktformen. Es waren Preise und Stückzahlen von 5 Handyanbietern und 5 Unternehmen (Nachfrager) gegeben mit ihren Preisvorstellungen und die Anzahl der Stücke die sie kaufen würden. Nun war die erste Frage, welche Marktform dies darstellt? Handyanbieter sind meiner Meinung nach immer Oligopole aber wenn man es nur auf die Aufgabe bezieht, war es eher ein Polypol oder? Weil „viele“ (5) Nachfrager auf viele (auch 5) Anbieter…
die nächste Frage war wie sich diese Marktform auf Staat und Konsumenten auswirkt.
1 Antwort
Das ist in der Tat eine etwas unglückliche Aufgabenstellung mit einem Beispiel "Handy".
Wenn man die Konsumenten mit den Tarifanbietern vergleicht (die ja meist auch ein Handy mit im Tarif haben), dann hast du völlig recht damit, daß ein Oligopol vorliegt.
Ob ein Polypol oder Oligopol vorliegt, hängt also davon ab, wer die Beteiligten sind.
Es ist aber ein Polypol, wenn vielen Handyherstellern viele Handyverkäufer (Tarifanbieter) gegenüber stehen.
Das scheint auch in der Aufgabe gemeint zu sein ("Unternehmen"):
- also nicht Vergleich Handyhersteller/Händler (Tarifanbieter) --> Konsument
- sondern Handyhersteller --> Händler (Tarifanbieter)
Ich hätte daher Polypol als Lösung angegeben.
marktwirtschaftliche Auswirkungen (Konsumenten)
Oligopol = möglicher (ruinöser) Preiskampf, um andere Anbieter vom Markt zu drängen --> kann sich zu einem Monopol entwickeln - zunächst sinkende Preise - dann, bei einem Monopol, besteht die Gefahr überteuerter Preise, denen man sich nicht mehr entziehen kann.
Polypol = Der Marktmechanismus (Angebot und Nachfrage) bestimmt den Preis und die Menge.
staatliche Auswirkungen
Eine Volkswirtschaft möchte eine fairen und transpartenten Wettbewerb im Rahmen einer vorgegebenen Wettbewerbsordnung haben. Dazu möchte man viele Anbieter und viele Nachfrager haben. Das sichert Wirtschaftswachstum, Qualität, angemessene Preise und Arbeitsplätze, was wiederum zu hohen Steuereinnahmen und zur Zufriedenheit der Bürger führt.
Wenn der Wettbewerb einseitig gestört wird, muß der Staat lenkend in den Markt eingreifen (z. B. mit steuerlichen Anreizen, Gesetzen). In der Idealwirtschaft soll sich der Staat aber aus dem Wettbewerb heraushalten, da der Wettbewerb sich selbst regeln soll (Stichwort: "unsichtbare Hand des Marktes")
Das sind natürlich alles nur rein theoretische Modelle - die Realität sieht natürlich anders aus.
mache mich seit dem total verrückt.
Das nutzt ja nichts mehr und ist auch nötig - das ist eine kleine Teilaufgabe - kein Drama, wenn es falsch oder nicht ganz richtig sein sollte...
Die schriftliche Prüfung ist zu Ende - nun erst einmal ein paar Tage entspannen und sich dann auf die mündliche Prüfung vorbereiten...
Viel Erfolg...
