War die Amerikanische Revolution wirklich eine "Revolution"?

4 Antworten

Die Ursprünge [Bearbeiten]

In den frühen 1760ern herrschte das Königreich Großbritannien über ein großes Imperium auf dem Nordamerikanischen Kontinent. Zusätzlich zu den dreizehn britischen Kolonien hatte der Sieg im Siebenjährigen Krieg Großbritannien Zugriff auf Neufrankreich, (Kanada), Spanisch Florida und die Gebiete der Indianer östlich des Mississippi River gegeben. Ein Krieg gegen Frankreichs frühere indianische Verbündete (Pontiac-Aufstand) führte, wenn auch nicht zur Eroberung, so doch zu Befriedung der westlichen Grenzländer. Die meisten weißen Kolonisten in Amerika betrachteten sich selbst als loyale Untertanen der britischen Krone, mit denselben Rechten und Pflichten wie die Einwohner Britanniens. Die Auswirkungen der frühen wissenschaftlichen Revolution hatten einen immer größeren Einfluss auf das tägliche Leben und das bewusste Denken von jedermann. Die zunehmenden Veröffentlichungen und der Gedankenaustausch zwischen Gleichgesinnten öffnete neue Gebiete für Fragen und Betrachtungen. Die frühen Werke von Denkern wie John Locke wurden Grundlage für Männer wie Charles de Secondat, Baron de Montesquieu. Die deistischen Ansichten einiger der Gründerväter und ihre Ansichten über die passende Art der Regierung hatten ihre Wurzeln in der europäischen Aufklärung und wurden Grundlage für Ideen wie die Trennung von Kirche und Staat und anderer Freiheiten. Religiöse Entwicklungen [Bearbeiten] Die Erste Große Erweckung ("The First Great Awakening", 1730er und 1740er Jahre) war die amerikanische Fortsetzung früherer religiöser Erweckungen in Europa und führte zur Infragestellung der Autorität bestehender religiöser Institutionen, insbesondere, aber nicht ausschließlich der Church of England. Die Erweckung betonte individuelles Gewissen und individuelle Erfahrung als wichtige Quelle der religiösen Erfahrung. Dies schloss ein starkes Element des Klassenkampfes ein: Gott erteilte seine Gnade jedem Menschen, unabhängig von sozialer Herkunft und Grad der Ausbildung. Das war eine direkte Herausforderung der Anschauung der Oberklasse über die Höherwertigkeit der Autoritäten – und eine Grundlage für spätere revolutionäre Ideen; es war zugleich das erste Ereignis, welches als gemeinsame Erfahrung durch alle Kolonien strömte, von Neuengland bis zu North Carolina und South Carolina. Der Weg zur Rebellion [Bearbeiten] Nach dem Franzosen- und Indianerkrieg und dem Pontiac-Aufstand wollte der neu gekrönte König Georg III. seine nordamerikanischen Besitzungen neu ordnen. Um sein Imperium stabiler und profitabler werden zu lassen, wurde eine neue Wirtschafts- und Landverteilungspolitik umgesetzt. Wirtschaftliche Streitigkeiten 1760–1770 [Bearbeiten] Die britische Staatsverschuldung hatte während der Kriegsjahre ein alarmierendes Niveau erreicht. Darum begann die Krone 1766 eine Reihe wirtschaftlicher Schritte zu unternehmen, um mehr Einnahmen aus den Kolonien zu erhalten. Die Vorgaben wurden damit gerechtfertigt, dass die Kolonisten die Vorteile des Friedens genossen, der erstritten worden war. Theoretisch hatte Großbritannien bereits durch die Navigationsakte die Wirtschaft der Kolonien reguliert, aber eine weit gehende Nichtbeachtung dieser Gesetze wurde lange toleriert. Nun wurde jedoch durch die Anwendung unbegrenzter Durchsuchungsbefehle (gerichtliche Ausführungsanordnung) eine strenge Vollstreckung zur Praxis. 1761 behauptete der massachusettsche Rechtsanwalt James Otis, dass die Ausführungsanordnungen die verfassungsmäßigen Rechte verletzten. Er verlor den Prozess, aber John Adams schrieb später: „die amerikanische Unabhängigkeit wurde dort und zu dieser Zeit geboren.“ 1764 führten Zuckergesetz und Währungsgesetz des britischen Premierministers George Grenville zu wirtschaftlicher Not in den Kolonien. Proteste führten zum Boykott britischer Waren und zum Aufkommen des populären Slogans „Keine Besteuerung ohne Repräsentation“ (No taxation without representation), mit dem die Kolonisten unter Berufung auf die kolonialen Gründungsbriefe und die Magna Charta ausdrückten, dass nur ihre Kolonialparlamente und nicht das Parlament des Vereinigten Königreichs Steuern von ihnen erheben könnten. In den Kolonien wurden Korrespondenzkomitees gebildet, die den Widerstand koordinierten. Bislang hatten die Kolonien wenig Neigung zu gemeinsamen Aktionen gezeigt. Grenvilles Bestimmungen brachten sie zusammen. Ein Meilenstein der Unabhängigkeitsbewegung war 1765, als Grenville das Stempelgesetz als einen Weg durchsetzte, die Truppeneinquartierung in Nordamerika zu finanzieren. Das Stempelgesetz sah vor, dass auf allen offiziellen Dokumenten, kommerziellen Verträgen, Zeitungen, Prospekten und Spielkarten in den Kolonien ein Steuerstempel aufgedruckt sein musste. Der koloniale Protest erfasst eine breite Masse. Patriotische Gruppierungen wie die Söhne der Freiheit wurden in jeder Kolonie gebildet und setzten sich offen dafür ein, die Durchführung des Stempelgesetzes zu verhindern. Der Aufruhr erreichte seinen Höhepunkt mit dem Stempel

PeRiBa  03.10.2011, 12:19

Ist Hannovermarc ein Pseudonym von Guttenberg??

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Ted, Support1  03.10.2011, 12:56

Hallo HannoverMarc,

bitte achte in Zukunft darauf die Quelle anzugeben, wenn Du zitierst. Die Beachtung der Urheberrechte ist uns wichtig! Bitte schau diesbezüglich noch einmal in unsere Richtlinien unter http://www.gutefrage.net/policy. Die Beiträge werden sonst gelöscht.

Vielen Dank für Dein Verständnis.

Herzliche Grüße

Ted vom gutefrage.net-Support

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Dummie42  03.10.2011, 13:21
@Ted, Support1

Wow, das muss neu sein. So einen Kommentar habe ich ja noch nie gesehen.

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Was an revolutionären Ideen in Frankreich geboren worden war - „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, also Menschenrechte, Gleichberechtigung, parlamentarische Vertretung, Gewaltenteilung, und das Volk, nicht ein Monarch als Souverän, - das wurde erstmalig in den neuen USA verfassungsmäßig umgesetzt, und das war im 18, Jh. sicherlich „revolutionär“ („umwälzend“, von lat. volvere, ‚drehen’). Frankreich hat dies ja nach dessen eigener Revolution durch das Geschenk der Freiheitsstatue bestätigt. Dass die Sklaverei in den später hinzukommenden Staaten im Süden noch lange Zeit weiterhin existierte, das fiel dabei unter den Tisch.

Allerdings war es keine Revolution im Sinn des Marxismus bzw. Historischen Materialismus, da sich kein unterdrücktes Proletariat und kein besitzloser Landarbeiterstand gegen die herrschende Klasse erhoben und die Besitzverhältnisse umdrehte (= “re-volutionierte“).

Die Kolonisten wollten ja zunächst nur ihre existierenden Rechte gegenüber GB bzw. der britischen Krone behalten und durch eigene Abgeordnete im Londoner Parlament absichern (“no taxation without representation!“). Da dies verweigert wurde, brach man – eigentlich zunächst eher widerwillig - mit der Kolonialmacht. Es war also eine Unabhängigkeitsbewegung mit schließlichem Unabhängigkeitskrieg. Die im Land existierende Ordnung aber wurde beibehalten. Das Zerbrechen Österreich-Ungarns in zahlreiche Staaten 1918 bezeichnet auch niemand als Revolution, auch wenn die Monarchie in lauter Republiken zerfiel.

Schau dir im angegebenen Wikipediartikel das Kapitel: Eingrenzung und Definition der Revolution an. Da steht deine Antwort, und nicht im Kapitel "Wirtschaftliche Streitigkeiten", die waren nur eine Ursache.

Es war eine Revolution von Sklavenhaltung zum Verbot der Sklavenhaltung.

PeRiBa  03.10.2011, 12:20

Das waren die Sessionskriege!!

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