Wann setzt man kommas?
Ich setze die immer nach gefühl, aber wie geht es richtig?
4 Antworten
Wann setzt man kommas?
Nie ohne Grund.
Es gibt fünf Gründe, um ein (ggf. paariges) Komma zu setzen:
- Haupt- und Nebensätze werden voneinander durch Kommas getrennt. Dazu musst du Teilsätze identifizieren können. Regel, mit der man nichts falsch machen kann: Werden gleichrangige Teilsätze mit "und" oder "oder" miteinander verbunden, steht kein Komma.
- Aufzählung: Die Elemente einer Aufzählung werden mit Komma voneinander getrennt. Vor "und", "oder" oder "sowie" steht in der Aufzählung kein Komma.
- Infinitiv- und Partizipgruppen: Regel, mit der man nichts falsch machen kann: Infinitiv- und Partizipgruppen können auf Satzebene grundsätzlich mit (ggf. paarigem) Komma abgetrennt werden.
- Einschübe und nachgestellte Zusätze werden grundsätzlich mit (ggf. paarigem) Komma abgetrennt.
- Orts-, Zeit- und Literaturangaben
Im Duden gibt es Regeln für die Kommasetzung. Die sind ziemlich komplex und deshalb kann man das nicht so einfach hier erklären.
Ich setze Kommas auch nach Gefühl, aber meistens liege ich richtig.
Ein Tipp:
Viel lesen bringt Dir Routine bei der Zeichensetzung. Lies Romane, Fantasy oder was Dir gefällt und vermeide es, Dich in sozialen Medien zu orientieren, denn da ist die Rechtschreibung und Zeichensetzung meistens katastrophal.
Bücher sind aber meist von Lektoren überarbeitet und in Sachen Rechtschreibung und Interpunktion perfekt.
Generell setzt du deine Kommas zwischen einem Hauptsatz und einem Nebensatz. Nach den Kommas kommen meistens Konjunktionen (dass, weil, denn, da, als, damit usw.) oder Relativpronomen.
Kurzes Beispiel:
Ich arbeite gerne, damit ich mehr Geld verdiene. (Hauptsatz, Nebensatz)
Das Haus, das(Relativpronomen) gelb ist.
Ach das versteht kein Mensch mehr :-)
Seit der neuen RS ist sind da viele Freiheiten erlaubt
Noch etwas zu Kommaregeln, die an bestimmte Wörter geknüpft sind:
Ein Komma ist ein syntaktisches Zeichen und bewegt sich deshalb auf Satzebene. Wenn man Wörter betrachtet, bewegt man sich jedoch auf Wortebene. Da Wörter unterschiedliche Funktionen im Satz haben können, funktionieren Kommaregeln zu Einzelwörtern nicht.
Die einzige Ausnahme: Vor "sondern" steht immer ein Komma.