Wann seid ihr ruhiger geworden?

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"Feiern gegangen" in dem Sinne, wie es heute verstanden wird, bin ich nie. Natürlich bin ich als Jugendliche auf Partys gegangen. Da ging es aber zivilisiert zu, d.h. es waren weder Drogen noch Alkohol im Spiel. Es wurde vielleicht mal ein Bier getrunken, aber sonst blieb es alkoholfrei. Private Partys feierten wir oft in Garagen, weil die Eltern es meistens nicht so gern hatten, wenn zu viele Leute sich in ihren Wohnzimmern aufhielten und sie selbst zu Bekannten/Freunden ausweichen mussten. Außerdem besaßen nicht alle Leute Häuser oder wohnten in eigenen großen Wohnungen, wo eine Party überhaupt möglich gewesen wäre. Es war klar, dass bei einer Party auch mal ein Glas kaputt gehen oder sonst irgendein Missgeschick passieren konnte. Damals aber passten die Leute auf ihre Möbel, Teppiche und das Geschirr auf. Die Sachen sollten u.U. ein Leben lang halten, nichts sollte verschmutzt, abgenutzt oder ausgebessert sein. Niemand ging alle paar Jahre in ein Geschäft und kaufte einfach neue Möbel. Selbst und gerade die Wohlhabenden taten das nicht, hatten sie doch oft echte Stilmöbel (und auch Antiquitäten) in ihren Häusern.

Ansonsten gab es zu der Zeit (1960er Jahre) an den Wochenenden oft so eine Art Disco in Gaststätten oder Veranstaltungsräumen. Manchmal traten auch "Beat"-Gruppen auf. Dann kostete es natürlich Eintritt. Solche Veranstaltungen waren meistens um 23h oder spätestens um Mitternacht zu Ende. Wir hatten auch einen kleinen Jazzkeller in der Jugendherberge, den Schüler unseres Gymnasiums eingerichtet und schalldicht gemacht hatten. Jeden Mittwoch wurden dort Platten aufgelegt, oder es spielte auch mal eine Schülerband. Klassenpartys und klassenübergreifende Partys wurden meist in der Schule in einem Raum mit Bühne (nicht die Aula!) gefeiert. Dann war in der Regel irgendein Lehrer als Aufsichtsperson dabei. Das waren immer Lehrer, die bei den Schülern sehr beliebt und auch wirklich gern auf den Partys gesehen waren.

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Später im Studium ging man in irgendwelche Clubs (meistens in Kellergewölben), wo getanzt werden konnte. Dort wurden Platten aufgelegt. Es gab aber selten eine große Tanzfläche. Die Leute standen oder saßen an der Bar, teilweise an Tischen in den Nischen oder standen irgendwo herum - in der Regel wollte man eher nur zwanglos Freunde, Bekannte und dadurch wiederum neue Leute treffen und mit ihnen quatschen. Man war jung, und es störte einen nicht, wenn man auch noch zur Steigerung des Lärmpegels beitragen musste, um verstanden zu werden.

Später - schon im Beruf - habe ich selbst oft größere Feiern (ca. 150 - 200 Leute) mitorganisiert. Das waren oft Grillpartys, Faschingsveranstaltungen u.ä. Natürlich wurde da (Alter ca. 20 - 70) neben Orangen- und Apfelsaft, Coke & Co. sowie Mineralwasser auch Wein getrunken. Harte Spirituosen waren aber nicht erwünscht. Die hätten sich die Gäste schon selbst mitbringen müssen und wären damit unangenehm aufgefallen.

Feiern - so wie du, Koki96, es wahrscheinlich meinst - hätte mir zu keiner Zeit Spaß gemacht.

 - (Gesundheit und Medizin, Psychologie, Leben)

spanferkel14  02.06.2022, 01:29

🌿🌷Vielen Dank für deinen Stern! 🌺🍃

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Meine "wilden Tage" hatte ich besonders zwischen 16 und 19. Da habe ich mich, was Party und Alkohol anbelangt, ordentlich ausgetobt.

Danach wurde ich zunehmend ruhiger und verlor nach und nach das Interesse sowohl an Alkohol als auch an größeren Partys und Diskotheken, mir wurde es zunehmend lieber, gemütlich im kleinen Kreis bei jemandem daheim oder irgendwo in der Natur draußen zu sein, vielleicht ein bisschen was zu trinken oder zu rauchen, aber nicht mehr solche Exzesse wie davor.

Irgendwann so mit 27 oder 28 hat sich das mit Alkohol und sonstigen berauschenden Mitteln dann komplett aufgehört (außer selten mal ein Glas rein zum Genuss weil es schmeckt), hat mich absolut nicht mehr interessiert, wollte klar im Kopf sein und das Leben genießen. Erst als letztes Jahr meine langjährige Beziehung plötzlich und unerwartet in die Brüche gegangen ist, zusammen mit einigen anderen Schicksalsschlägen und dazu dem Corona-Wahnsinn, habe ich wieder angefangen alles mögliche zu konsumieren, aber aus einer anderen Motivation heraus als früher, nicht um das Schöne noch schöner zu machen, sondern um das Unerträgliche erträglicher zu machen.

Mit der eigenen Familie kann so eine Art der inneren Ruhe.

Das ganze wird begleitet durch das zunehmende Alter mit dem man automatisch ruhiger wird.


turalo  31.05.2022, 10:55

Genau so. Wenn Kinder da sind, wird man feiertechnisch automatisch ruhiger.

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Entspannung511  31.05.2022, 10:56
@turalo

Wobei das ja neben einem rein praktischen Grund auch eine mentale Ursache hat.

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turalo  31.05.2022, 10:57
@Entspannung511

Absolut. Wir haben unsere Kinder relativ spät bekommen, hatten bis dahin also alle Freiheiten und haben diese auch mitgenommen. Jetzt vermissen wir nichts, hatten es ja lange genug

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Bin noch nie gern "feiern" gegangen. Ich mag keinen Alkohol und mir ist es in Clubs zu laut und zu eng (auch schon vor Covid).

Was ich mag, sind Gartenpartys mit oder ohne grillen, Geburtstage und Treffen in Restaurants oder Cafés im Grünen oder manchmal auch einfach nur mit einem Lieblingsmenschen im Park auf einer Bank einen mitgebrachten Kaffee schlürfen :)

Mahlzeit, Koki96!

ich war schon immer "ruhiger" bzw. "intelligenter" gewesen.

Ich sage nichts gegen gelegentliche "Feierlichkeiten" bei oder mit Freunden. Hier und da in einer Bar, gesittet, Geburtstagsparty, Silvesterfeier usw. Alles cool.

Aber, in irgendwelche Diskos gehen, wo nur Assis herumlaufen, die Mädels arrogant sind und nur Assis wollen, dann noch KOMASAUFEN usw., war nie mein Ding. Ich habe diese Unlogik nie verstanden und daher dies nie umgesetzt.

"Kumpels" hatten mich schon ein paar Mal mitgeschleppt, aber diverse Vermutungen hatten sich dann bestätigt, sodass ich es nach weiteren Studienzwecken für mich aufgegeben habe. Komasaufen, nur ASSI-Leute, doofe Mädels, vulgär und ungebildet, Tages-Nachtrhytmus kommt durcheinander und Geld ist auch noch weg. Und das soll geil sein? Welch cooler Lebensinhalt!

Allenfalls stand ich einmal "hinter" der Bühne, da ich zwecks DJ-Tätigkeit ein paar DJs kenne und mich auch mit Technik (DMX, Laser, ILDA, ARTNET usw.) auskenne. Das war es dann aber schon. Zudem hatte meine Schwester einmal ein Verhältnis mit einem "Betreiber".

Nee, wenn, dann buche ich mir eine ganze Disko und feiere dann "gezielt" mit coolen Leuten und saufe mich nicht ins Koma.

Man muss keinen Stock im Arsch haben, aber auch nicht Assigetue geil finden und sich ins KOma saufen. Auch hier ist der gesunde Mittelweg die Lösung!

Laut genug kann es mir in Clubs nicht sein und manche Lichter + Laser sind gut, aber so richtig geile Setups habe ich noch nicht wirklich gesehen.

Ein "geiler" Club hatte einmal 12x JBL SRX828SP Subwoofer, 6x SUB/Midrange und 6x JBL Hörner (137db). Dazu gepaart 25 Lasersysteme (TARM, KVANT usw.) und einen schönen "Center-Effekt". Das war richtig gut umgesetzt.

Ansonsten finde ich es eher schwach, dass "Club-Anlagen" per Limiter (Ordnungsamt) begrenzt sind. Wenn ich den Club freiwillig besuche, dann gebe ich ja meine Erlaubnis/Einverständnis. Aber, alles was Spaß macht, wird verboten.

Und ja, ich war auch schon einmal im "lauten" Club und da hatten meine Ohren dann tagelang gerauscht usw., aber geil war es. Und im anderen Club waren die "Laser" falsch eingestellt. Da gab es auch Probleme mit Menschen und Netzhautverbrennungen. Ach, wenn Leute nur Ahnung hätten.

Kurzum: Mich interessiert eher die Technik (JBL, Technics CDJ Nexus, Synths, Laser) dahinter, als das Komasaufen!