Wann im Leben wünschst du dir manchmal Hilfe?

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Jetzt gerade und zwar akut, aber für Nachfragen bin ich nicht offen, weil ich es nicht preisgeben werde

7veren⁷

Selten - ich musste schon früh lernen, in vielen Fällen weitestgehend auf mich allein gestellt zu sein und habe auch mehrfach gemerkt, dass ich mich sogar auf meine Arbeitskollegen mehr verlassen kann als auf meine Familie, vor allem dann, wenn es wirklich um alles oder nichts geht. Ich konnte mich in entscheidenden Momenten höchstens auf meinen Opa und meinen Onkel verlassen, was die Familie angeht. Würde ich um Hilfe bitten, kämen dumme Sprüche, Ausflüchte oder Beleidigungen, daher versuche ich es gar nicht mehr.

Ich bin dafür heute als Erwachsener (bin 33) ein Mann mit hohem Bildungsstand und Wissen, der auch handwerklich und technisch recht fit ist, emotional recht gut mitten im Leben steht und sich meistens selber helfen kann. Es kann aber Situationen geben, wo es nicht mehr geht, weil ich nicht mehr weiter weiß, vor allem wenn es um emotionale Themen geht und z.B. um die Bewältigung meiner familiär bedingt in Teilen nicht sehr schönen Vergangenheit - und dann denke ich zumindest drüber nach WER mir helfen könnte.

Letztlich komme ich ganz selten an meine Grenzen, aber dann weiß ich wenigstens, an wen ich mich wenden kann - es gibt schon Leute, die mir helfen, wenn sie es fachlich können und denen ich das auch wert zu sein scheine, z.B. meinen Onkel, aber auch meine Freundin, ein paar enge Kumpels, meine Kollegen und ein paar gute, weitreichende Kontakte in Richtung Politik und Justiz, mit denen ich beruflich bedingt viel zu tun habe und teilweise befreundet bin. Bisher hat es immer geklappt. Aber so was ist ein Geben und Nehmen, denen helfe ich auch nach Kräften, wenn ich es fachlich und zeitlich kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn ich danach frage. Ich bin querschnittsgelähmt, das heißt für mich das manche dinge nicht so selbstverständlich für mich sind oder ich eben Hilfe brauche. Sehr viele dinge bekomme ich auch ganz gut allein geregelt aber wenn ich dann nach Hilfe frage bekomme ich diese auch. was mich aber stört sind Leute die lieber zu schauen anstatt zu fragen.

ansonsten wenn ich überfordert bin oder nicht mehr kann, aber auch dann bekomm ich die Hilfe meistens

vg via

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

annacristina  09.10.2023, 08:52

Das tut mir sehr leid für dich.

Deine Einstellung zur Hilfe zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit Einschränkungen reagieren. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass sich manche eher wie belästigt fühlen, WEIL ich sie fragte, ob ich helfen kann. Von daher schaue auch ich erst mal, ob derjenige es nicht alleine schafft.

Danke für deinen Beitrag.

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Ich musste früh lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und tue mich selbst heute noch schwer damit jemanden um Hilfe zu bitten. Dabei habe ich ein sehr gutes Umfeld, tolle Eltern sowie wahre Freunde, die in null Komma nichts mit anpacken würden. Trotzdem immer irgendwie darum bemüht, mit vielen Dingen alleine fertig zu werden. Wo ich mir wirklich mal finanzielle Hilfe oder irgendeine Art von Förderungen gewünscht hätte, als ich mich trotz meiner Vollzeitbeschäftigung für eine Weiter- und Fortbildung entschieden haben. Stattdessen kam nur ein lapidares „wenn sie jetzt arbeitslos werden würden, könnte, würde man eventuell ganz vielleicht...” .

Ich habe immer gearbeitet und selbst in den wenigen Phasen in denen es mal nicht so rund lief, nicht einmal die Leistungen bezogen, dir mir eigentlich zustanden. Dann ist man wirklich mal an einem Punkt, möchte sich nachhaltig verbessern und nur ein Fünkchen an Förderung bekommen, stößt man auf taube Ohren. Dann scheint es mit dem viel erwähnten Fachkräftemangel doch noch nicht so schlimm zu sein. Nicht falsch verstehen. Ich jammere deswegen nicht herum und trotz ausbleibender Förderungen meinen Weg gegangen bin und weiterhin gehen werde. Nichtsdestotrotz gewinnt der ein oder anderen zunehmend den Eindruck, das man für mehr Lern-, Arbeits- und Leistungsbereitschaft eher einen Schlag in die Fresse bekommt. Aber egal, Meine Pläne und Ziele trotzdem weiterhin konsequent verfolge.

Um es kurz zusammenzufassen, ich helfe mir möglichst selber. So bin ich niemanden etwas schuldig und trotzdem im Rahmen meiner Möglichkeiten und in meinen Augen das beste aus meinen Leben mache. Ich bin jedoch ein sehr hilfsbereiter Mensch und wenn ich irgendwie helfen kann mache ich das auch. Vor allem wenn es um Familie und meine Freunde geht. Ich bin was das angeht wirklich dankbar und weiß es wirklich zu schätzen, solch tolle Menschen um mich zu haben. Eine seit über 20 Jahre lang währende Freundschaft kommt ja nicht einfach so zustande. Selbst wenn's bei dem ein oder anderen mal nicht so lief, gibt es Kraft nicht alleine dar zu stehen. Man glaubt manchmal gar nicht was es ausmacht oder ausmachen kann, wenn wahre Freunde einen pushen und ggf. den Rücken freihalten.

Täglich eigentlich: beim Kochen und später beim Wegräumen des Geschirrs.

Ich finde es nicht richtig, wenn ich als Hausfrau immer alles alleine machen müsste.

Und natürlich, wenn ich krank im Bett liege.