Wann Chromoson aus einem Chromatid und wann aus zwei Chromatiden? (Während des Zellzyklus)?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

Sry, aber die bisherigen Antworten stimmen nicht oder nehmen keinen Bezug zu deiner Frage. Es ist so: Der typische Zellzyklus besteht aus verschiedenen Phasen: der G1-Phase (G0-Phase), der S-Phase, der G2-Phase, der Mitose und der Cytokinese. Beginnen wir mal willkürlich mit mit der Mitose (M-Phase). Sie lässt sich in folgende weitere Phasen einteilen: Prophase, in der die Chromosomen anfangs im dekondensierten Zweichromatid-Stadium vorliegen. Nun beginnen die Chromosomen sich aufzuwickeln, sie werden zunehmend gut sichtbar und es ensteht langsam die typische X-Gestalt. Gleichzeitig beginnt sich die Kernmembran aufzulösen und die Centriolen wandern zu einander gegenüberliegenden Polen, wobei sie zwischen sich Mikrotubulifasern ausbilden. In der nächsten Phase - der Metaphase - liegen die Chromosomen als vollständig kondensiertes Zweichromatid-Stadium vor. Die Kernmembran ist aufgelöst, die Centriolen befinden sich an den Zellpolen und der Spindelapparat ist aufgebaut. Die Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene zwischen den Zellpolen an. In der nächsten Phase, die man Anaphase nennt, werden die Mikrotubulifasern zwischen den Centriolen verkürzt. Der Trick dabei ist, dass die Spindelfasern teilweise zu den Centromeren der X-förmigen Chromosomen führen. Verkürzen sich die Fasern nun, dann brechen die Chromosomen an den Centromeren auseinander und die beiden Schwesterchromatiden werden zu jeweils einem der Pole gezogen. In der letzten Phase, der Telophase liegen dann an den Zellpolen bei den Centriolen die gerade auseinandergezogenen Schwesterchromatiden. Das heißt, hier hast du zwei Seiten in der Zelle, wo die Chromosomen in zwei Haufen aus identischen Einchromatid-Stadien vorliegen. In der Telophase wird dann der Spindelapparat abgebaut, es werden um die beiden Chromosomenhaufen jeweils eine neue Kernmembran gebildet und die Zelle beginnt, eine Trennmembran dort auszubilden, wo früher mal die Äquatorialebene lag. Außerdem beginnen die Chromosomen im Einchromatidstadium, sich wieder zu entspiralisieren (dekondensieren).

Dann folgt die Cytokinese. Sie gehört nicht mehr zur Mitose (Kernteilungsphase), sondern stellt einen Zustand der Zelle dar, in dem das Cytoplasma geteilt und eine Trennmembran vollständig ausgebildet wird (Zellteilung). In der Cytokinesephase befinden sich in den neu gebildeten Zellkernen alle Choromsomen im Einchromatidstadium und sind mehr oder weniger stark dekondensiert. Wenn sich die Tochterzellen fortan nie mehr teilen, geht jede Zelle in die so genannte G0-Phase über. Sie erfüllt dann nur noch alle die Stoffwechselvorgänge, für die sie in ihrem Zellverband (Gewebe, Organ...) vorgesehen ist. Die Chromosomen in Zellen der G0-Phase bleiben im Einchromatidstadium.

Wenn die Zellen aber weiter teilungsfähig bleiben, dann gehen sie nach der Cytokinese in die G1-Phase über. Auch in der G1-Phase führen sie die typischen Stoffwechselprozesse aus, für die sie in ihrem Zellverband vorgesehen sind. Auch hier liegen alle Chromosomen im Einchromatidstadium vor (kein Unterschied zur G0-Phase). Aber wenn ein neuer Zellteilungszyklus ansteht, dann gibt es einen so genannten Restriktionspunkt. Wird dieser Punkt erreicht, folgt auf jeden Fall eine weitere Zellteilung... Nach dem Erreichen des Restriktionspunktes hört die Zelle mit ihren üblichen Stoffwechselprozessen auf. Statt dessen beginnt die Zelle damit, die Einchromatid-Chromosomen identisch zu verdoppeln (DNA-Duplikation in der Synthesephase; S-Phase). Am Ende der S-Phase liegen alle Chromosomen im dekondensierten Zweichromtidstadium vor. Die Schwesterchromatiden sind über ein Centromer miteinander verbunden. Danach beginnt die G2-Phase. Hier produziert die Zelle alle für eine Zellteilung notwendigen Stoffe. Alle Chromosomen befinden sich derweil immer noch im dekondensierten Zweichromatidstadium. Am Ende der G2-Phase findet die nächste Mitose statt, beginnend mit der Prophase...

Demnach hast du folgende Situationen in der Zelle:

Prophase: Zweichromatidstadium (Beginn der Kondensation)

Metaphase: Zweichromatidstadium (vollständig kondensiert)

Anaphase: Einchromatidstadium (kondensiert; Beginn des Auseinanderziehens)

Telophase: Einchromatidstadium (Beginn der Dekondensation)

Cytokinese: Einchromatidstadium (dekondensiert)

G1-Phase (G0-Phase): Einchromatidstadium (dekondensiert)

S-Phase: anfangs Ein-, am Ende Zweichromatidstadium (dekondensiert)

G2-Phase: Zweichromatidstadium (dekondensiert)

Die G1- (G0-), S- und G2-Phase bilden zusammen die Interphase. Die Pro-, Meta-, Ana- und Telophase bilden die Mitose. Die Cytokinese ist eine Übergangsphase zwischen Mitose und Interphase.

Ich hoffe, das war verständlich... LG von der Waterkant.

flower3 
Fragesteller
 26.09.2010, 19:04

wooow--- langer text :D habs grad geschafft ihn ferzig zu lesen - aber sehr gute erklärung, danke :D

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wisser99  15.09.2013, 12:57
@flower3

dankeeeeeeeeeeee, das war SUPER,BRAVO!!!!!! ich blicke durch deine Erklärung echt durch, wirklich toll gemacht nochmals DANKE!! ;)

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Sobald die Chromatiden getrennt werden, liegen sie einzeln vor. Wenn sie nach der Zellteilung wieder unsichtbar werden, beginnen sie sogleich wieder mit ihrer Verdopplung, die bis zur nächsten Teilung dauern kann.

In der Anaphase und Telophase besteht ein Chromosom aus zwei einschwesterchromatidchromosomen, also zwei Chromatiden, weil es gerade geteilt ist.

Guck dir die Meiose, ggf die Mitose nochmal bei Wiki an, 100% sicher bin ich mir gerade auch nicht.

Schreibfehler: wann mit einem n. :)