Wann beginnt ein unfreundlicher Umgangston?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wertschätzung und Sozialverträglichkeit sind Wesensmerkmale, die Mädchen deutlich häufiger anerzogen werden als Jungs.

Das setzt sich oft auch bis ins Erwachsenenalter fort und gerade in beruflichen Zusammenhängen findet eine solch schroffe Art der Kommunikation im Verhältnis von Vorgesetzten (Männern) zu Nachgeordneten statt.

Natürlich gibt es auch Männer, die eine zugewandte und offene. wertschätzende Kommunikation beherrschen (mein Chef beispielsweise), aber viele Männer haben ihr Kommunikationshandwerk anscheinend auf dem Schulhof, in der Kneipe oder auf dem Bau erlernt.

Nicht nur unter Männern, sondern leider auch unter so manchen Frauen gelten Männer, die sich in Wertschätzung versuchen, nicht selten als Weicheier.

Und wer seine Kommunikation bei Hartz TV erlernt hat, kann mit einer Ansprache auf Augenhöhe wahrscheinlich auch nicht viel anfangen.

rotesand 
Fragesteller
 16.01.2024, 22:14

Das kommt mir zum Großteil sehr bekannt vor. Ich wuchs in einer sehr gesprächsorientierten Familie auf, wo der Umgangston zwar sehr dienstlich war, aber dienstlich mit Herz. Man war freundlich zueinander, es wurde nicht gebrüllt oder beleidigt und es flippte keiner aus. In der Oberstufe verglich mich eine Lehrerin ernstgemeint mit Alfred Biolek und begründete das mit meiner sensiblen und wertschätzenden Gesprächsführung. Sie schien ehrlich begeistert von mir gewesen zu sein, auch bei den Mädchen kam ich gut an, weil ich nicht der coole Zyniker und Pöbler war.

Beruflich wurde ich sicher auch durch meine ruhige Art erfolgreich; ich weiß, dass die Leute gern bei mir sind und sich gut behandelt und ernstgenommen fühlen - auch privat.

Es gibt aber auch Männer aus den Bereichen Handwerk und Fabrik, die mich als schwach und weich ansehen, wobei mich das nicht berührt, da stehe ich drüber. Ich finde die peinlich und archaisch, aber ich sage das erst, wenn's unter die Gürtellinie geht auf eine Art, die sie erst belächeln oder durch die sie sich erst recht in Rage pöbeln dass es fast Realsatire ist, ehe sie erschrocken merken, was ich ihnen da in Wahrheit gesagt habe.

Es geht hier konkret darum, dass man auf sachliche Fragen im Gespräch freche und schroff formulierte Antworten bekommt und auf den Hinweis dass man sich den Tonfall verbittet gesagt bekommt, die Antwort sei gar nicht frech sondern ehrlich und man könnte damit nicht umgehen. Und das kam aus erwähntem Milieu.

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Oft sind manche unzufrieden mit sich selbst, ihrer Situation oder der eigenen Familie/Partnerschaft etc. Diese Frustrationen lassen sie dann -meist unbewusst- an der Welt oder anderen aus, da sie an ihren eigenen Probleme -aus welchen Gründen auch immer- nicht arbeiten wollen oder können bzw. diese Frustrationen verschieben sie dann unbewusst auf andere.

Es sind nicht ''gerade oft Männer'' sondern dieses Phänomen der ''Verschiebung'' besteht bei Frauen gleichermaßen. Also bei jedem Menschen kommt das mal mehr oder weniger vor.

Nimm es dir nicht so sehr zu Herzen und bedenke, der/diejenige hat vermutlich Probleme mit sich selbst und achte auf diejenigen, die korrekt sind.

Es gibt keine klar definierte Grenze. Die Grenze ist fließend. Es hängt vom Thema, vom Tonfall, der konkreten Wortwahl und der Art der Beziehung zwischen den Personen ab.

Grüße sind Pflicht, Bitte, Danke auch. Keine Zweiwortsätze, Gegenüber anschauen. Ausreden lassen. Ruhiger freundlicher Tonfall.

Wenn du das jetzt ins Gegenteil umkehrst, ist der Umgangston unfreundlich.

rotesand 
Fragesteller
 16.01.2024, 22:02

Vielen Dank!

Genau das von dir Beschriebene mit dem Gegenteil trifft in Teilen zu auf die Personen. Zweiwortsätze, Augenrollen, dumme Sprüche, rotziger Tonfall.

Es geht konkret darum, dass man auf sachliche Fragen im Gespräch freche und schroff formulierte Antworten bekommt und auf den Hinweis dass man sich den Tonfall verbittet gesagt bekommt, die Antwort sei gar nicht frech sondern ehrlich und man könnte damit nicht umgehen.

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Das liegt nicht an dem der spricht sondern dem der Zuhört. Die gleichen Worte können für den einen ehrlich und direkt und für den anderen beleidigend sein.

Generell ist der der spricht nur ein Signal Geber aber der der hört interpretiert und je nachdem auf welchem Ohr er hört kommt ein anderes Verständnis raus sozusagen.

Also um deiner Verallgemeinerung zu begenen. Warum seid Ihr Frauen alle so empfindlich und fühlt euch immer angegriffen nur weil jemand die Wahrheit sagt ;)

rotesand 
Fragesteller
 16.01.2024, 22:01

Ich bin selbst ein Mann :-)

Mir fiel es nur oft bei Männern auf bzw. Frauen nahm ich diesbezüglich als zumeist freundlicher wahr in dem Sinne, dass sie nicht gleich ausrasten.

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