Wäre die Welt ohne Politiker friedlicher?

21 Antworten

Ich denke, es kommt nicht unbedingt darauf an, ob es Politiker gibt oder nicht, Gewalt wird es geben, solange es Menschen gibt, NUR dass es so eine sehr stark organisierte Gewalt gibt, die mit Steuergeldern finanziert wird, wenn  es eine Regierung oder einen Regenten gibt, und dass ein normaler Bürger darauf keinen Einfluss nehmen kann. Wer grün gewählt hat, weil er keine Kriege haben wollte, wurde enttäuscht, als Deutschland mit in den Krieg in Jugoslawien gezogen ist, da war die rot-grüne Regierung an der Macht. Gewalt zwischen Menschen gibt es seit Anbeginn der Zeiten und daran wird sich wohl sobald auch nichts ändern.

Allerdings heißt das nicht, dass es ohne Politiker mehr Kriege geben würde - denn durch Kriege wird von innenpolitischen Problemen abgelenkt und die Wirtschaft angekurbelt. Vielleicht hätte ein Gros der Menschen weniger Interesse daran, Kriege zu führen, wenn alle bei der Entscheidung mitbestimmen könnten, denn das wären dann auch Menschen, die selbst am Kampf beteiligt wären, während heutzutage diejenigen, die einen Krieg beschließen, gemütlich in ihren Sessel pupsen, während andere ihr Leben riskieren.

Möglich. Aber dort leben würde ich nicht.

Torrnado 
Fragesteller
 25.04.2016, 18:12

wenn Hippies die Welt regieren würde, wärs optimal

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Irgendjemand muss einen Staat führen. Das sind nun mal die Regierungen die sich aus verschiedenen Parteien zusammensetzen. Die Parteien werden von Politikern vertreten. Das ist vergleichbar mit Vereinen. Das nennt man Demokratie, wenn die Bürger ihre Regierungen wählen dürfen.

Ohne eine Lenkung würde Anarchie herrschen, weil jeder machen würde, was er will.

Klar entscheiden die Regierungen über das Wohl und Wehe des Volkes. Kein Bürger kann einem anderen Staat den Krieg erklären, das können nur die Regierungen und somit die Politiker.

Welche Alternativen gäbe es denn, um Ordnung zu schaffen, ausser Regierungen ?

Mir fiele dazu keine ein.

Politik in seiner eigentlichen Grundaufgabe umfasst„… eine strukturelle Grundbestimmung und eine funktionale Ausdifferenzierung (.....) Strukturell gesehen ist Politik der Handlungsraum der Herstellung, Ordnung und Durchführung verbindlicher, gesamtgesellschaftlich relevanter Entscheidungen.“ (Zitatquelle: Gerhard Göhler„Der Zusammenhang von Institutionen, Macht und Repräsentation“In: Gerhard Göhler u.a. „Institution - Macht - Repräsentation : wofür politische Institutionen stehen und wie sie wirken“ (Baden-Baden, Nomos-Verl.-Ges., 615 S. hier 1997, S. 11-62, Zitat aus S.17)
Im Handlungsspielraum aller beteiligten Kräfte erfordert dies ein bestimmtes Maß an Kooperation, Koordination und Deliberation (Beratschlagung) mittels persönlicher und institutioneller Instrumentarien und Mechanismen, die sowohl machtpolitischen als auch sachpolitischen Zwängen dienen und dabei gesamtgesellschaftiche Steuerleistungen erbringen sollen, aber auch der Integration dienen – womit die funktionale Ausdifferenzierung beschrieben wäre. (siehe auch ebd. S.19)

Diese sperrige Aufschreibung soll aufzeigen, das Politik zur Lösung strittiger Aufgaben unabdingbar ist - das Problem ist damit nicht die Politik als Institution, sondern der Politiker als mögliche politische Inflation (über z.B. ökonomische, religiöse, machtexklusive, sozialexklusive u.a. Exponenten - wie in Deutschland über Berater, externe Institutionenund Lobbyisten)


djNightgroove  27.04.2016, 15:24

Und wie hat es dann zu früheren Zeiten funktioniert, als es noch keine Politiker gab?

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verreisterNutzer  27.04.2016, 16:47
@djNightgroove

Seit dem Neolithikum ist politisches Handeln in actu Teil der damaligen lineagen- und kollektiven, akekphalen Landnutzungsgemeinden/Nutzungsgenossenschaften mit patriarchischen Führungskontext (Eldersdom) von Sippen- und Clanführern (in aller Regel Älteste oder andere charismatische Personen oder Ältestenrat) gewesen.

Seit dem Neolithikum, zunehmend jedoch seit der Bronzezeit, entstand so schrittweise politisches Handeln. Macht und Herrschaft.“ (Lutz Fiedler „Alt- und mittelsteinzeitliche Funde in Hessen“, Stuttgart, Theiss Verlag, 1994, 302 S. hier S.133, siehe auch: Jens Lüning „Zwischen Alltagswissen und Wissenschaft im Neolithikum“. In: Johannes Fried und Thomas Kailer (Hrsg.) „Wissenskulturen : Beiträge zu einem forschungsstrategischen Konzept“, Berlin : Akad.-Verl., 2003, 224 S. darin S. 21-56, hier S. 46)

Wenn Du noch weiter zurückgreifen willst - in das Mesolithikum oder gar Paläolithikum kann ich Dir allerdings keine befriedigende Antwort mehr geben - aber ohne eine Art "politischen" Konsens wäre es in den Horden-, Schweif-  und Wandergemeinschaften auch da nicht vonstatten gegangen.

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Es gibt lauter macht- und geld- und geltungsgierige Menschen, die schlangestehen um deren Platz einzunehmen