Während der Wartezeit aufs Medizinstudium eine Ausbildung machen?

5 Antworten

Dir muss bewusst sein, dass der Rettungssanitäter in Deutschland nur eine Qualifizierung im Umfang von mindestens 520 Stunden darstellt (mindestens 160 Stunden Rettungssanitäter- Grundlehrgang mit meist schriftlicher und praktischer Prüfung zum Rettungshelfer, 160 Stunden klinisches Praktikum, 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer anerkannten Lehrrettungswache und zuletzt mindestens 40 Stunden Rettungssanitäter- Abschluss-/Prüfungslehrgang mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Abschlussprüfung zum Rettungssanitäter). Die Lehrgangskosten sind, sofern man kein freiwilliges soziales Jahr im Rettungsdienst macht, selber zu tragen, insgesamt circa 1.500 Euro, je nach ausbildender Hilfsorganisation und der konkreten Rettungsdienstschule. Um dann als Rettungssanitäter im Rettungsdienst vollwertig einsetzbar zu sein, benötigt man heutzutage allermeist auch noch eine Fahrerlaubnis der Klasse C1 (LKW bis 7,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse), ohne diese Fahrerlaubnis, kann man häufig nur noch qualifizierte Krankentransporte machen. Vorteil am RettSan, man hat innerhalb kurzer Zeit eine Qualifikation in der Tasche, mit der man arbeiten gehen und vor allem Erfahrungen in der Praxis sammeln kann, der Nachteil sind natürlich die Kosten für die Qualifikation und die mittlerweile meist notwendige Fahrerlaubnis der Klasse C1.

Die richtige Berufsausbildung im Rettungsdienst ist seit 2014 die des Notfallsanitäters und hat eine Ausbildungsdauer von drei Jahren (1.920 Stunden theoretischer und praktischer Unterricht an einer staatlich anerkannten Schule für Notfallsanitäter, 720 Stunden praktische Ausbildung in einem geeigneten Krankenhaus und 1.960 Stunden praktische Ausbildung im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache sowie am Ende des dritten Ausbildungsjahres die mehrteilige staatliche Prüfung zum Notfallsanitäter). Bei der Ausbildung zum NotSan wird bei den Rettungsdiensten aber strikt darauf geachtet, dass diese Ausbildung eben gerade NICHT als Sprungbrett in ein Medizinstudium genutzt wird, da die Ausbildung aufwendig, teuer ist und die Notfallsanitäter als Fachkräfte benötigt werden.

Falls du irgendwo etwas von Rettungsassistenten ließt, diese waren vor dem Notfallsanitäter die höchste nichtärztliche Qualifikation im deutschen Rettungsdienst und hatten eine Ausbildungsdauer von zwei Jahren. Seit 2015 ist der Neubeginn dieser Ausbildung nicht mehr möglich, Rettungsassistenten werden nach und nach bzw. geht das nur noch in diesem Jahr über eine staatliche Ergänzungsprüfung und ggf. eine vorherige weitere Ausbildung zu Notfallsanitätern weiterqualifiziert.

Wartezeiten werden seit diesem Semester nicht mehr für Medizin bei der Vergabe von Studienplätzen berücksichtigt (bzw. nur noch mit abnehmender Gewichtung als Übergangsregelung). Es bringt also nichts, jetzt noch auf Wartesemester zu setzen.

Abgeschlossene Berufsausbildungen können aber weiterhin einen Bonus bringen.

Ich würde stattdessen aber empfehlen, das Abi so gut wie möglich zu machen, dem TMS oder HamNat zu absolvieren und zu schauen, wie du dann dastehst. Ob die abgeschlossene Berufsausbildung dann noch das Ruder herumreißen kann, müsstest du für die einzelnen Unis überrüfen und schaune, wie sie dort berücksichtigt werden.

Was meinst du außerdem mit "bewerben"? Man bewirbt sich entweder oder eben nicht. Und man muss sich auch eigenständig jedes Semester erneut bewerben, damit man berücksichtigt werden kann.

Beste Grüße und viel Erfolg!

Die Wartesemester sind ab diesem Jahr so weit ich weiß abgeschafft.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Med.Student
paramediccc  25.02.2020, 22:21

Aber ja eine Ausbildung bietet sich durchaus an, und damit wird sie auch später Vorteile haben. Ich habe vor meinem Studium den Rettungssanitäter gemacht.

1

lieber was studieren was du fürs Studium verwenden kannst . Und was angerechnet wird /

Abbrechen kannst du sie schon, ist aber halt ziemlich asozial, weil du damit jemandem den Platz wegnimmst, der die Ausbildung beenden würde.

Ratlos423  25.02.2020, 22:22

Naja, es bekommen auch genug Menschen nach der Lehre Kinder und fallen erstmal aus. Oder suchen sich ne 2. Ausbildung. Asozial ist das wohl kaum, der FS möchte immerhin sozialversicherungspflichtig arbeiten.

0
Futterschuessel  26.02.2020, 06:30
@Ratlos423

Dafür muss man aber keinen Ausbildungsplatz blockieren und dann abbrechen. Es gibt ausreichend andere Möglichkeiten die Zeit sinnvoll zu überbrücken.

0
Ratlos423  26.02.2020, 11:47
@Futterschuessel

Vielleicht beendet er die Ausbildung sogar? Und im Moment liegen die Lehrstellen auf der Straße, da nimmt der FS niemanden etwas weg. Wenn einer keine Lehrstelle bekommt, dann wegen mangelnder Bildung oder fehlender Umgangsformen.

0