Vor welcher Entscheidung standen die Ruhrpolen nach dem Ersten Weltkrieg?

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Ruhrpolen waren seinerzeit streng genommen keine Einwanderer, denn 1901 wurden diese vom Innenministerium großzügig eingedeutscht, was sich später für viele als schwierig im neuen Lebensabschnitt bewies. Denn von der deutschen Bevölkerung wurden sie stets nur als "Polacken" betitelt und nicht wirklich anerkannt.

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs und der wirtschaftlichen Katastrophe im deutschen Reich standen viele von ihnen vor der existentiellen Frage "und was jetzt?" Die Mehrheit der Ruhrpolen zog es weg, entweder in das neu gegründete Polen, wo es für sie nicht wirklich einfach war, oder aber in die Kohlereviere nach Frankreich (hier wurde die polnischen Kräfte stark umworben), den Niederlanden oder Belgien.

Im Reich lebten die Ruhrpolen schon stark isoliert, aus eigenem Antrieb aber auch aufgrund der teilweise feindlichen Stimmung der übrigen Bevölkerung. Nach der Auswanderung blieb es ähnlich, dort allerdings aus dem Antrieb der Ruhrpolen heraus, weil sie es bereits so gewohnt waren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Unter Tage weiter schuften oder in die Provinz Nordrhein, dem Nordteil der preußischen Rheinprovinz (später NRW) in die dort neu entstandenen Tagebaue und damit an die Arbeit in frischer Luft wechseln.