Vor Freundin weinen und reden?
Hallo zusammen, ich versuche es kurz zu fassen: Am Samstag habe ich mit meinem Vater gebrochen, weil er sich respektlos meiner Freundin gegenüber verhält (als hässlich und dumm und minderwertig bezeichnet). Wir sind seid 6 Monaten zusammen und wir lieben uns.
Ich 26, männlich, deutsch/spanisch Sie 24, weiblich spanisch Als mir mein Vater am Samstag sagte, er habe keinen Sohn mehr, brach in mir etwas aus, das 16 Jahre schlummerte. Denn diesen Satz hat er, wo ich noch 10 Jahre jung war, gebracht und hatten dann auch 8 Jahre keinen Kontakt.
Das habe ich meiner Freundin erzählt und Sie konnte meine Reaktion verstehen. Mein Problem ist jetzt nur: Seid Montag, sitze ich auf der Arbeit und fange während ich der Arbeit nachgehe einfach an zu weinen...nicht 1-2 Tränen sind wirklich richtig weinen.
Ich mache mir Sorgen, über meine Zukunft, wie es mit meiner Freundin weitergeht, ob Sie mich verlassen wird oder was sonst passieren wird. Doch es hat nichts mit der Situation von Samstag zutun, mehr davon das in mir 16 Jahre was lagerte, was auf einmal "austritt".
Jetzt würde ich gerne mit Ihr darüber reden, habe aber auch davor Angst obwohl ich mit Ihr über alles reden kann: Angst davor, als Weichei zu gelten, kein Mann zu sein, Ihr zu sagen das ich Sie über alles Liebe (nicht das Sie das interpretiert, lediglich aufgrund von Verlustangst). Angst davor, das Sie nach 6 Monaten merkt, das ich vielleicht doch nicht der bin, für den Sie mich hält. Ja, die Gefahr besteht natürlich immer...
Wirklich - mit bis vor 6 Monaten hatte ich Spaß, Sex, Affären. Das ist meine erste richtige Beziehung wo ich Liebe verspüre und alles für einen Menschen tun würde. Umso schwerer fällt es mir in Kombination mit dieser Angst, mit Ihr über dieses Problem zu reden...
Sollte ich schauen, das ich damit selbst zurecht komme oder doch mit Ihr reden? Ja, reden ist definitiv die richtige Antwort. Es gilt ja quasi für mich, sich für die eine, oder die andere Angst zu entscheiden, oder das Thema mit mir auszumachen.
Dieses Ausmaß der Angst bzw. der Verlustangst habe ich erst seid Samstag. Vorher hatte ich das unter Kontrolle und habe der Angst nur kleinen Raum gelassen aber jetzt...
Ich will eben nicht das Sie denkt, ich klammer mich nur aus Angst an Sie...
Danke für eure Hilfe!
13 Antworten
Hallo,
ich finde es schade, wenn Männer aus Angst als "Weichei" zu gelten ihre Gefühle nicht offen zeigen. Auch ein Mann darf weinen und Schwächen haben.
Ich finde es sogar gut wenn ein Mann mal weint - besser als ein Mann der immer nur den "Harten Kerl" raushängt um cool zu sein.
Rede mit deiner Partnerin!!!! Das ist wichtig für dich.
Weinen ist nicht nur das Recht was Frauen oder Kinder haben.... steht zu deinen Gefühlen und Bedürfnissen. Alles andere macht dich langfristig nur kaputt.
Wann ich das letzte Mal geweint habe, weiß ich schon gar nicht mehr. Umso erschrockener und "frustrierter" bin ich, das jetzt auf einmal hochkommt...Bin der Typ der alles mit sich ausmacht und wenig über sein Inneres redet. Aber irgendwann kommt vermutlich der Punkt wo man das dann machen muss.
Danke dir für den Ratschlag. :)
Wenn du dich deiner Freundin öffnest, wird sie sich eher geehrt fühlen als abgeschreckt. Sie wird merken, dass du ihr vertraust und sie dir wichtig ist, und auch dass du sie wertschätzt. Es wird euch zusammenschweißen, und sie wird sich künftig auch bei dir "ausheulen".
Meiner Meinung nach ist der Partner (für mich neben meiner Mutter) der erste Ansprechpartner bei solchen Problemen.
Du musst keine Angst haben, dass sie denkt, du bindest dich nur aus Angst an sie. Auf diesen Gedanken würde man gar nicht kommen. :) Und es wird dir sehr gut tun, dich mal richtig auszusprechen! Du solltest das auf jeden Fall tun!
Dass Eltern/Mutter die erste Anlaufstelle sein sollten, sehe ich auch so und habe es ja auch so geschrieben (bzw. habe ich persönlich nur zu meiner Mutter Kontakt und deswegen in meinem Fall nicht "Eltern" geschrieben).
Was du deiner Freundin erzählst und was nicht, bleibt natürlich dir überlassen. Ich allerdings wäre erschrocken, wenn mein Freund mit mir über so etwas Gravierendes nicht sprechen würde. Für eine ernsthafte, dauerhafte Beziehung mit Zukunft gehört es für mich dazu, dass man sich dem Partner öffnet. Ich möchte wissen, was in meinem Partner vorgeht und was ihn beschäftigt. Natürlich gibt es Dinge, die man für sich behalten kann und sollte, aber etwas derart Prägendes, das einen heute noch beschäftigt und sogar extremst runterzieht, darf man meiner Meinung nach seinem Partner ruhig anvertrauen...
Ich denke du solltest unbedingt, ich meine UNBEDINGT, mit ihr reden!! Denn sonst wirst du dieses ängstliche Gefühl wirklich nicht mehr los und es ämdert sich natürlich gar nichts wenn du nichts dagegen tust...
Hallo,
gehe mal davon aus, dass deine Angst nicht aus deiner Liebesbeziehung stammt, sondern dass du das schreckliche Gefühl durchlebst, nicht mehr der Sohn deines Vaters sein zu dürfen.
Ich empfinde dich als sehr reif und reflektiert, so dass du dich mit deiner Freundin in jedes Gespräch und jedes Thema hineinwagen kannst und auch deine Emotionen zulassen darfst und sogar sollst. Du kannst sicher sein, sie wird damit verständnisvoll umgehen können, denn du schenkst ihr damit Vertrauen, und dieses Geschenk an sie stärkt eure Bindung.
Wichtiger ist jedoch deine Beziehung zum Vater. Da brauchst du jetzt allen Mut, dich von ihm vorübergehend zu distanzieren und ihm seine Ansichten zu lassen. Du solltest ihn nicht belehren oder überzeugen, sondern zeigen, dass du erwachsen bist und zu deinem Sein stehst.
Wenn du das durchhältst, wird er eines Tages von ganz allein zur Vernunft kommen und dich als erwachsenen Mann und Sohn respektieren und lieben.
Trau dich, mit 26 Jahren ein erwachsener Mann zu sein..
Der Typ hat ihn, seinen eigenen Sohn, als Kind schon wie Dreck behandelt und 8 Jahre ignoriert. Jetzt macht er es wieder. Und daraus soll er sich Respekt und Liebe für seinen Sohn aufbauen? Sorry, aber da fehlt es sogar an einer Basis von Umgangsformen.
Das Ganze ist keine Träne wert und auf die vermeintliche Liebe und Respekt eines solchen A*schs kann man getrost pfeifen. Solche hält man einfach fern von sich und den Menschen, die man liebt.
Sollten sie widererwartend doch noch mal angekrochen kommen, lässt man sie natürlich nicht noch mal ins eigene Leben eindringen, sondern sagt etwas wie: "Kein Interesse, Tschüss.", denn ohne sie ist man besser dran.
Ich schließe mich den anderen an, du solltest unbedingt mit ihr reden. Das Gespräch wird eure Beziehung stärken, denn in einer guten Beziehung öffnet man sich. Bitte habe nicht das Gefühl ihr zur Last zu fallen oder so. Viele Frauen wünschen sich, dass ihr Freund offener über seine Gefühle spricht. Denn sowas verbindet!
Wenn irgendwas gravierendes ist und die Eltern/Mutter lebt noch, dann ist das die erste und normalste Anlaufstelle. Das irgendwann der Partner da ist mit dem man über Probleme redet ist selbstverständlich - nur manche Dinge müssen halt nicht sein.
Und das was ich geschildert habe gehört mit dazu - aber irgendwo auch wieder nicht. Nur manchmal muss dann wohl über den Schatten gesprungen werden.
Danke für deine Antwort! :)