Vom Mythos zum Logos?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

So wie ich das verstanden habe : Mythos oder mythische weltbilder sind religiöse weltbilder in denen götter, Engel, Dämonen und andere Wesen vorkommen, um die Welt oder die Schöpfung zu erklären.

Der logos ist die Logik das logische der Verstand.

Damals haben die Menschen die Welt durch den mythos begriffen, also in Mythen gedacht, und irgendwann kamen die Philosophen und andere Denker und fingen Menschen irgendwann an die Welt nicht mehr durch Mythen zu deuten sondern durch den logos, also durch den Verstand und die Vernunft.so fingen sie auch an mythische weltbilder zu hinterfragen und ein neues weltverstândnis zu gewinnen.

Wie man das vereinfacht für die Schule erklärt, weiß ich nicht, wahrscheinlich noch immer falsch, nämlich Mythos als lügenvolles Märchen (vgl. Schauermärchen) und Logos als Erkenntnis der Wahrheit einer Geschehens (vgl. logisches Denken), aber philosophisch betrachtet gehören sie zusammen.

Goethe lässt seinen Dr. Faustus in Teil 1 im Studierzimmer (ab Vers 1224) an der Übersetzung des Beginns des Alten Testaments (jüdische Religion in der Bibel) arbeiten: "Am Anfang war Logos" heißt es im altgriechischen Original. Faust übersetzt Logos nacheinander "besser werdend" mit Wort, Sinn (Zweck), Kraft (Energie), Tat.

Wir unterscheiden Kosmos (Ordnung) und Chaos (Unordnung) und in der Ordnung steckt logos, in der Unordnung mythos.

Ein Mythos ist eine Mär, eine dichterische Erklärung von irgendetwas. Sie zielt auf die Gefühle ab, um etwas zu bewirken. Metaphern und Vergleiche mit Zwei- und Mehrdeutigkeiten versuchen eine Wahrheit nicht zu verbergen, sondern vom Abstrakten ins Konkrete zu verwandeln (vgl. Metamorphosen = (Ver-)Wandlungen). Die Wandlung in anderer Richtung ist die sehr schwierige Aufgabe des Empfängers.

Der Logos ist der geistige Inhalt des Mythos, deshalb wird der Begriff übersetzt mit Weltseele, Gott, Weltgeist, Weltordnung, Verstand, Vernunft, Sprache. Doch vergleiche: "Im Anfang war Gott." Hier wird Gott noch als Abstraktes betrachtet, als Ur-Stoff, Ur-Sache, Ur-Antrieb des Alls, bis er sich ins Konkrete durch die Personifizierung von Gut und Böse im Sinn des Patriarchats verwandelt.

So ist ein Mythos eine Ur-Erklärung über Gott und die Welt - und Logos die Botschaft des Mythos, das was unsere Gedanken daraus als Erkenntnis gewinnen, weil unsere Gefühle zu verwirrt (vgl. unlogisch) erscheinen, was sie aber nach heutigem Wissen nicht sind.