Vom Islam zum Agnostizismus?

6 Antworten

Ein Agnostiker vertritt die Ansicht, dass die Existenz oder Nichtexistenz eines Schöpfergottes nicht bewiesen ist und auch nicht bewiesen werden kann. Es gibt hierbei sowohl den theistischen als auch den atheistischen Weg.

Ich als atheitische Agnostikerin bin überzeugt davon, dass es keinen Schöpfergott gibt, weiss aber auch, dass es doch anders sein kann.

Bei Dir scheint es sich eher um den theistischen A. zu handeln. Ist insofern sympathisch, weil den Agnostikern dieser religionstypische Dogmatismus und jegliche Eiferei abgeht.

Konvertieren? Geht nicht. Du BIST schon längst - nämlich seitdem Du so denkst wie Du denkst - aus dem Islam ausgetreten, d.h. Du stehst ausserhalb jeglicher Religion und bist quasi ein "stiller" Apostat. Dies öffentlich zu machen oder gar in den amtlichen Papieren zu vermerken, ist im Falle der Apostasie vom Islam eventuell nicht die klügste Idee, weil sich immer wieder "Geschwister" finden, die das verbissen sehen und die glauben, sie müssten sich da einmischen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
AncheCameo  05.04.2020, 21:54
Dies öffentlich zu machen oder gar in den amtlichen Papieren zu vermerken, ist im Falle der Apostasie vom Islam eventuell nicht die klügste Idee, weil sich immer wieder "Geschwister" finden, die das verbissen sehen und die glauben, sie müssten sich da einmischen.

Ja, leider. In extremen Fällen sogar bis hin zum Mord.

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Agnostizismus ist leider keine anerkannte Religionsgemeinschaft, die man im Pass eintragen lassen könnte, genausowenig wie Atheismus. Wer aus der Kirche austritt oder bei der Passbehörde angibt, er sei nicht mehr islamisch, bei dem wird im Pass Religion "keine" eingetragen.

Eigentlich ist jedes Mitglied einer Religionsgemeinschaft, was sich seine eigenen Gedanken macht zur Religion und dann zum Ergebnis kommt, etwas oder alles könne es nicht glauben und man könne es auch nicht wissen, zum Teil oder ganz Agnostiker/in.

Nur wer die festgelegten Dogmen seiner Religion nicht in Frage stellt und auch daran glaubt, ist Anhänger dieser Religion. Da aber in fast allen Religionen diese Dogmen sehr fraglich sind, neigen eigentlich alle, die darüber nachdenken und diese Fragwürdigkeit ernst nehmen, zum Agnostizismus.

Du brauchst daher für dich kein Problem daraus zu machen, sondern du lebst weiterhin schön in der althergebrachten Tradition und machst gute Mine zum bösen Spiel. Mit besonders vertrauenswürdigen Freund/innen, die geistig auf deiner Wellenlänge sind, kannst du dich über solche Fragen unterhalten. Bei den Getreuen wirst du aber auf Unverständnis, Ablehnung oder taube Ohren stoßen. Darum, lass das lieber sein!

Heute ist es wohl am sinnvollsten und vernünftigsten, seine hergebrachte Religion in humaner, toleranter und gemäßigter Form zu praktizieren oder auch, einfach zu vernachlässigen, wenn das kein böses Blut erzeugt.

Auf dem heutigen Stand der Entwicklung kann jeder Mensch seine für ihn gefühlsmäßig passende Religiösität entwickeln. Anregungen und Hilfen dafür gibt es in Hülle und Fülle:

Was wäre, wenn das Göttliche gar nicht von einem außenstehenden allmächtigen Übervater ausgeübt wird, sondern in der Natur lebt und darin zum Ausdruck kommt? Da du ein Teil der gesamten Natur bist, kommt es für dich selber in deinen Gefühlen zum Ausdruck, soweit sie dem guten, selbstbewussten, freudigen Leben zugeneigt sind.

Gott ist nicht irgendwo, sondern er ist überall, und wir alle sind Teile von ihm. Er ist das, was uns alle miteinander verbindet.

Selbstverständlich kann man sich als Mensch mit seinem eigenen Willen trotzig widersetzen und dem Zwang und der Gewalt verfallen. Aber irgendwann spürt jede/r, dass das nicht göttlich sein kann.

Ubald  07.04.2020, 11:42

Korrektur: Miene statt Mine.

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Agnostizismus ist deine persönliche Sache...es gibt keine Aufnahme oder ein Aufnahmeverfahren in den Kreis der Agnostiker....( die ja auch keine Gebäude oder Stätten ihrer Zusammenkünfte haben...bzw...auch keine Rituale..und auch keine "Gemeinschaft" in dem Sinne pflegen )

Du musst nicht speziell 'konvertieren'...sondern bist es schon sinngemäß--aufgrund deiner Gedanken dazu

Du kannst doch glauben was du willst ohne es publik zu machen. Dann bist du ein Agnostiker, der takiye macht. Wenn andere das Recht haben takiye zu machen, hast du das auch. In muslimischen Gruppen hast du eher Nachteile als Vorteile, wenn du dich als Apostat outest

Du wirst dir viel Ärger mit deiner Familie und deiner Umgebung ersparen, wenn du deine Gedanken und deinen Zweifel für dich behältst. Aber niemand kann sich zwingen zu glauben.

Katyana225  05.04.2020, 14:50

Ich weiß, was du meinst. Aber es ist bedenklich, dass man heutzutage nicht Mal sagen darf, dass man ungläubig ist.

Was sagt das über diese Familien bzw. die Strukturen innerhalb derselbigen aus?

Mit einem Wort: bedenklich!

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