Volvo V70 2.3 T5 mit 306.000km kaufen?

6 Antworten

Grundsätzlich ist der Erhaltungszustand wichtiger als die km - lieber mehr km und gut gepflegt als wenig km und Wartungsstau. Ein paar Blessuren bleiben da nicht aus.

Und 306.000km fährt man nicht mal eben auf Kurzstrecke in der Stadt. Das ist ein Langstreckenauto von jemandem den die Spritpreise nicht jucken. Prinzipiell ein idealer Vorbesitzer.

Für 15 - 20min Stadtfahrten im Winter ist dies aber der falsche Wagen. Er wird es überleben - die Frage ist ob dein Bankkonto es überlebt.

Mein 2006er Ford Focus ST, ebenfalls mit 5-Zyl. Volvo-Motor, verbraucht kalt in der Stadt gerne mal 14 Liter + X.

Wobei er definitiv wieder eine Gasanlage bekommen wird.

Frag' den Händler nach Werkstattrechnungen etc.. Sind diese nicht vorhanden oder nur von ATU und Pitstop ist Vorsicht angesagt.

Anhand von Inspektions-Rechnungen kannst du eventuell auch die Werkstatt kontaktieren - bei kleineren Firmen kennen sie eventuell Auto+Vorbesitzer und können dir mehr verraten.

Im Innenraum genau in die Ecken gucken - manche Aufbereiter hudeln nur grob drüber. Wie sieht der Fahrersitz aus? Wurde irgendwo was geklebt oder Löcher gebohrt? Wie sehen die Teppiche aus? Bei der Laufleistung würde ich wenigstens den zweiten Satz erwarten.

Mit Blick in meine Glaskugel gehe ich von einem guten Auto aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte rotesand bestätigt

Für den 5-Zylinder Motor ob nun als Benziner oder Diesel sind die 306 TKM gar kein Problem. Wenn der Motor immer gescheit und gut gewartet wurde hält der u.U. länger als das jeweilige Fahrzeug. Bei dem 2001 Baujahr wäre das der P26 der gegenüber dem legendären, unkaputtbaren aus einem Block geschnitzten Vorgänger P80 schon ein paar Schwächen hat.

Wichtig ist das die Karre bei dem Händler nicht nur optisch sondern auch technisch top ist. Das heißt das alle gängigen und üblichen Verschleißreparaturen gemacht wurden. Zwar gibt es dann immer noch keine Garantie auf ewiges Leben aber bei entsprechender Wartung und Pflege geht da noch was. Ein Umbau auf ein Schaltgetriebe wäre technisch möglich und kein größeres Problem.

Allerdings - und da stimme ich im Prinzip *rotesand und Smartass67* zu kpl. wirtschaftlicher Blödsinn. Und wir gerade bei wirtschaftlich sind, der Karren ist im Unterhalt kein Sparwunder von daher solltest du vor dem Kauf mal rechnen ob das in deinen Klingelbeutel passt. Zumal auch deswegen das die Ersatz- und Zubehörteile auch u.U. ins Geld gehen können.....

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Grusnose 
Fragesteller
 11.09.2022, 13:10

Was kosten den typische Ersatzteile ? Worauf genau muss ich achten und was schätzt du wie lange der noch macht ? 4-6 Jahre muss er noch mitmachen, 15-20.000km im Jahr

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Das kann man schon machen, ein gepflegter Volvo ist mit Baujahr 2001 sicherlich berechenbarer als was anderes, die Qualität war gut und wenn so einer aus erster oder zweiter Hand ist mit lückenlosem Scheckheft vom Vertragshändler (was bei Volvo gar nicht so selten ist), warum eigentlich nicht. Ich fahre einen ähnlich alten Mercedes mit 282.000 Kilometern, lückenlosem Serviceheft und guter Wartung - der steht besser da als manches typische "Rentnerauto" mit der halben Kilometerzahl. Hier ist mal ein Dauertest speziell zum Volvo V70, vielleicht ganz interessant.

https://www.youtube.com/watch?v=Q4sa3Uc8EL8

2.900 Euro sind nicht unfair, aber man sollte die Zahl etwas nach unten korrigieren und schauen, was rausspringt oder wie er dir entgegen kommen kann. Alte Volvo-Kombis sind schon immer wertstabil - sie sind zwar nicht extrem gesucht, aber sie haben ihre Fans, die bereit sind, im Verhältnis überdurchschnittliche Preise auch für betagte Modelle zu zahlen, wenn der Zustand stimmt. Ein typischer Erste-Hand-V70 mit guter Vita kann auch mit 300.000 Kilometern durchaus noch 2.900 Euro kosten.

Ersatzteile sind nicht billig, aber preislich noch im Rahmen und durchweg lieferbar, auch über ehemalige Vertragshändler mit hoher Treue zur Marke Volvo und deren Klassikern sowie spezielle Anbieter wie Skandix. Dennoch ist Volvo Oberklasse und ein Premium-Fabrikat, die Preise liegen zwischen Audi (gehoben) und Mercedes (günstig).

Umbauten auf ein manuelles Getriebe sind aber kaum möglich. Sie sind technisch extrem anspruchsvoll und teuer - ich kannte einige, die das früher (80er/90er) als mal gemacht haben und z.B. einen Kadett Automatik auf Schaltung umgebaut haben, aber da war in den Autos auch noch keine Elektronik. Andererseits kannte ich mal einen, der einen 91er Fiesta umbauen wollte und es nicht gepackt hat. Entweder man nimmt den mit Automatik oder schaut lieber nach einem Handschalter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
allocigar78  11.09.2022, 13:10

Mercedes Ersatzteile günstiger als Audi? Das höre ich zum ersten mal, Du meintest vermutlich umgekehrt, oder?

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rotesand  11.09.2022, 13:12
@allocigar78

Ist tatsächlich so, obwohl die Mitglieder des Stammtischs, die seit 40 Jahren das jeweils neueste Modell eines kompakten Opels fahren und noch nie einen Mercedes fuhren immer sagen, alles was von Mercedes kommt sei arg teuer. Ich bin einige Zeit Audi gefahren und mein Bruder fährt immer noch Audi - und bei Mercedes sind die Verschleißteile wirklich nicht teuer, wenn man nicht den dicksten AMG oder Achtzylinder hat. Nur Blechteile sind hochpreisig und Aggregate wie komplette Austauschmotoren und Austauschgetriebe ebenfalls. Ich fahre C-Klasse (C180) und muss sagen - das ist sehr wirtschaftlich, mein Bruder zahlt für seinen A4 1,6-Liter auch bei Inspektionen mehr.

Am teuersten war bei mir mit Abstand BMW (ich fuhr 520i und 728i), die haben auch die schlechteste bzw. langsamste Versorgung der Ersatzteile im Vergleich mit Mercedes, Audi und anderen Herstellern.

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Hellfire107  23.01.2023, 18:04

Was die Ersatzteilpreise angeht ist Volvo sogar recht günstig.

Die Kurbelgehäuseentlüftung von meinem 06er Focus ST kostet bei Volvo 171 Euro WENIGER als bei Ford.

Die bimmelige originale Hutablage aus einfachster Presspulpe und billigstem Teppich (08/15 Focus MK2, kein ST-spezifisches Teil) kostet schmale 271 Euro.

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Seit wann sind 2486ccm 2,3 Liter?

Der Motor ist unkaputtbar, die Karosserie ebenfalls. Besondere Aufmerksamkeit sollte man den Antriebswellen schenken.

Und ja, insbesondere die Vorderachse ist voller Verschleißteile, das ist aber bei jedem Auto so.

Getriebe umbauen übersteigt den Fahrzeugwert.

Jedes Auto in dem Alter und mit der Laufleistung kann täglich komplett kaputt gehen oder mit teuren Reparature überraschen. Solche Stammtischparole wie "unkaputtbar" sind auch bei einem Volvo völliger Blödsinn.

Das ist absolut kein Auto für einen Azubi. Allein der Verbrauch wird Dein Budget sprengen.

Grusnose 
Fragesteller
 11.09.2022, 13:14

Hatte bis jetzt einen Golf 4 1.4 mit Motorschaden der auch 14L gefressen hat aber dazu noch Öl, nicht mehr gerade lenkt und mitlerweile geht er kaum noch an ^^

Habe den so für 200 übernommen gehabt und der Zustand war da schon schlecht. Hab da dementsprechend auch kaum was investiert

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