Verzeiht Gott Sünden die einem nicht leid tuhen?

12 Antworten

Hallo Benutzer199282,

so großzügig Gott auch im Hinblick auf unsere Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit ist, sollte man eines jedoch nicht übersehen: Die Sündenvergebung ist kein Automatismus! Gott durchschaut, inwieweit es jemandem wirklich ernst damit ist, die Sünde zu meiden. Auch sieht er, ob die Reue einer Person echt ist, also von Herzen kommt.

Ein biblisches Beispiel einer Person, die echte Reue empfand, ist der König David. Nachdem er Ehebruch mit der schönen Bathseba begangen hatte und ihm die Tragweite seiner Schuld bewusst wurde, schlug sein Gewissen und er verspürte eine große innere Last. Er selbst schrieb in einem Psalm darüber:

" Solange ich schwieg, war mein Körper ausgelaugt, weil ich den ganzen Tag stöhnte. Denn Tag und Nacht lastete deine Hand schwer auf mir. Meine Kraft schwand wie Wasser, das in der trockenen Sommerhitze verdunstet" (Psalm 32:3,4). David beließ es jedoch nicht dabei, sondern er tat auch etwas. Er schreibt weiter: "Meine Sünde habe ich dir schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt" (Psalm 32:5)

Dieses Beispiel zeigt, was sich im Fall echter Reue im Inneren einer Person abspielt. Es zeigt aber auch, dass damit in Verbindung ein Bekenntnis vor Gott abgelegt werden muss. Wer sich bewusst ist, dass er gegen Gott gesündigt hat, sollte den inneren Drang verspüren, Gott um Vergebung zu bitten. Um zu zeigen, wie ernst es ihm damit ist, ist noch ein weiterer Schritt nötig. Dazu schreibt die Bibel: "Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden" (Apostelgeschichte 3:19).

Echter Reue folgt also die Umkehr, d.h. man wird alles tun, um künftig den gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen. Umkehr heißt auch, dass man sich innerlich von der Sünde, die man begangen hat, abkehrt und den festen Entschluss fasst, die Sünde fortan zu meiden.

Es findet somit ein innerer Umwandlungsprozess statt, der dazu führt, dass man aus Überzeugung der biblischen Aufforderung nachkommt: "Hasst das Böse, und liebt das Gute" (Amos 4:15). Es geht also darum eine Abneigung gegen die begangene Sünde zu entwickeln. Das ist sicher nicht leicht aber auch nicht unmöglich.

Selbst wenn man die Sünde hasst, ist das noch keine Garantie dafür, dass man nicht doch wieder schwach wird und die gleiche Sünde wieder begeht. Was kannst Du tun, um nicht, wie die Bibel es ausdrückt, "Sklave der Sünde" zu werden (Johannes 8:22)?

Dazu möchte ich noch einmal auf den bereits erwähnten König David zurückkommen. Wie gesagt, tat es ihm sehr leid, mit der Frau eines anderen Ehebruch begangen zu haben. In einem schwachen Moment hatte er seinen sündhaften Begierden nachgegeben.

Damit ihm ein ähnlicher Fehler nicht noch einmal passierte, betete er: "Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott, und leg einen neuen, einen festen Geist in mich" (Psalm 51:10). David bat Gott also darum, künftig die innere Kraft dazu zu haben, sie Sünde zu meiden. Er wünschte sich eine feste und kompromisslose innere Haltung.

Wenn Du es also schaffen möchtest, nicht immer wieder die gleichen Fehler zu begehen, dann könntest Du ähnlich wie David Gott um die richtige Einstellung zur Sünde und um die Kraft, sie zu bezwingen, bitten.

LG Philipp

Wenn dir eine Sünde nicht leid tut, dann bist du stolz darauf und würdest sie wieder tun, oder?

Vergebung bedeutet aber u.a. den Vorsatz des gegenüber, es künftig besser macneh zu wollen.

Ohne Reue keine Vergebung.

Weshalb soll Gott einem verzeihen? Verzeihen muss derjenige, dem seine Sünden nicht leid tun, und zwar zuerst sich selbst gegenüber. Solange er dies nicht bewerkstelligt, braucht er dies nicht von anderen erwarten, da er ja (durch die fehlende Einsicht) keine Reue zeigt...

...und er bei nächster Gelegenheit seine Verhaltensweise nicht ändern wird...

Es muss immer zuerst der 'Täter' sich selber verzeihen (Reue zeigen), bevor er andere um Verzeihung bitten kann...

Erst wenn der Mensch sich selber aufrichtig verzeiht, verzeiht auch Gott - automatisch...

Wenn ein Mensch sich selber nicht verzeihen und vergeben kann, weshalb soll dies dann ein anderer tun? Das würde ja zu nichts führen und nichts bringen, wenn der Mensch es selber nicht umsetzen kann...das Verzeihen des anderen verpufft...

Der Mensch kann zwar um ein vollkommenes Leben bitten, aber er wird dieses nicht erhalten, denn dafür muss er selber sorgen...

Erkenntnisse gewinnt man durch Erfahrungen - und Erkenntnisse erweitern das Bewusstsein...

Reihe Deine Fehlverhalten als Lernprozess ein - und versuche dann diese zu meiden bzw. zu transformieren...

Ändere Deine Einstellung! Sich stets einzureden, ein schlechter Mensch zu sein, bewirkt, dass Du es dann sein wirst oder bist. Gedanken wirken auf die Materie ein...

Gruß Fantho

Jesus ist nicht nur gekommen, um einzelne Sünden zu vergeben, sondern damit wir für ihn leben:

„und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist.“

‭‭2. Korinther‬ ‭5‬:‭15‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/2co.5.15.SCH2000

„wenn wir aber im Licht wandeln, wie Gott im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir ... unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“

‭‭1. Johannes‬ ‭1‬:‭7‬, ‭9‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/1jn.1.7-9.SCH2000

Mache dir mal Gedanken darüber, was eine Lüge ist. Kleiner Tip: Wenn du die Unwahrheit sagst, um dich oder deinen Nächsten zu schützen, ist das keine Lüge, nicht einmal eine Notlüge.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.